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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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weiterhelfen konnte. Ich faxe Ihnen dann das Gesprächsprotokoll zur Kenntnisnahme.«
    »Darf ich Sie in einigen Tagen noch mal anrufen? Falls sich bis dahin was Neues ergeben haben sollte?«
    »Natürlich, tun Sie das.«
    Hill war müde und unnötig umständlich beim Auflegen des Hörers. Da ergriff Henrik Elén seine Chance.
    »Übrigens, kennen Sie nicht meinen Schwager Torsten Bengtsson?«
    »Nein, nicht direkt. Er arbeitet doch in Landskrona?«
    »Ja, aber er weiß, wer Sie sind. Jedenfalls weiß er, wie Sie auch genannt werden. Schon mal gehört?«
    »Yes«, erwiderte Hill, »ich weiß.«
    Hill hatte jetzt endlich genug Material beisammen, um mit seinen Kollegen Beweise und Indizien abwägen zu können. Außerdem war der Bericht der Ballistiker fertig, unerwartet früh, und bestätigte, dass in den beiden Fällen in Schonen dieselbe Mordwaffe zur Anwendung gekommen war.
    Sahlman und Hill betrachteten alles wirklich von allen Seiten, als sie den Fall in Hills Dienstzimmer durchsprachen.
    Sie merkten nicht einmal, dass die Bestellliste für die Lunchbrote für den nächsten Tag geholt wurde. Keine Sekunde dachten sie an den Mann, der eilig die kleinen rosa Bestellzettel aus den Dienstzimmern abholte.
    »Es hat wirklich den Anschein, als hättest du da eine Spur, Hill«, bestätigte Sahlman. »Ich wünschte, dass ich dir helfen könnte, aber leider muss ich gleich in einer anderen Angelegenheit weg. Aber das hier scheint zu stimmen, so viel kann ich auf jeden Fall sagen.«
    »Okay, dann reden wir später weiter.«
    »Klar, ich bin in etwa zwei Stunden zurück.«
    »Hast du übrigens Gårdeman gesehen?«
    »Gårdeman? Nein, der ist schon seit vor dem Lunch nicht mehr da«, meinte Sahlman. »Vielleicht hilft er draußen im Wald von Pålsjö den Enten über den Fußgängerüberweg«, schlug er vor und grinste dann zufrieden, als er ging.
    Hill nickte, nicht weil er Sahlmans Scherz sonderlich viel abgewinnen konnte, sondern weil er jetzt wusste, dass Gårdeman sich nicht im Präsidium befand.
    Offenbar war Sahlman draußen auf dem Korridor mit jemandem zusammengestoßen, aber Hill hatte nicht die Zeit, sich um den kurzen Tumult zu kümmern. Er sichtete unverdrossen eine der neuen Informationen nach der anderen.
    Eine Kopie des Berichts der Ballistiker faxte er nach Borås und hoffte, dass es noch eine dritte Übereinstimmung geben würde.
    Anderberg war nicht sonderlich begeistert, als Hill ihn eine Stunde später telefonisch bat, Sten Anderssons Kleider noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
    »Es ist nicht so, dass wir hier nichts zu tun hätten«, lautete seine mürrische Antwort.
    »Ich weiß. Aber hättest du die Hände in den Schoß legen wollen, dann hättest du dir doch wohl eine andere Arbeit gesucht?«
    »Da hast du vermutlich Recht«, pflichtete ihm Anderberg bei und bekam bessere Laune. »Aber wonach soll ich denn suchen?«
    »Nach der Beschichtung von Rubbellosen.«
    »Bist du schon so verkalkt, Hill? Das haben wir bereits gemacht.«
    »Nur unter den Fingernägeln. Aber habt ihr auch auf seiner Jacke gesucht? Rechts, etwa in Höhe des Schlüsselbeins. Ich habe eine Zeugenaussage, die den Verdacht nahe legt, dass dort etwas zu finden sein könnte.«
    »Unsinn, wenn dort was zu finden gewesen wäre, hätten wir das auch gefunden«, meinte Anderberg entrüstet.
    »Könntest du mir netterweise den Gefallen nicht trotzdem tun? Nur noch mal kurz nachsehen?«
    »Natürlich. Wenn du mit Harriet redest.«
    »Bitte?«
    »Mit meiner Frau. Meine Schwiegermutter wird heute achtzig. Wenn ich nicht spätestens um sechs zu Hause bin, dann werde ich das nächste Opfer der allgemeinen Gewaltwelle.«
    Hill lachte.
    »Das ist klar, dass du das lustig findest«, meinte Anderberg beleidigt.
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    »Gut! Dann darfst du wirklich mit Harriet sprechen, und das wird dann superlustig, das kann ich dir versprechen.«
    Hill bat zuerst die Frau in der Vermittlung, für ihn die Telefonnummer des Instituts für Physik der Helsingin Yliopisto zu ermitteln.
    Er hatte erwartet, dass sie ihn fragen würde, was das sei, aber sie meinte nur, sie würde sich melden. Die Frauen von der Vermittlung waren einiges gewohnt.
    Sahlman war wieder zurück, und Hill sah seine Chance gekommen.
    »Hallo, Knut! Hast noch mal einen Augenblick Zeit?«
    »Klar, Joey. Willst du über Weiber reden?«
    »Wohl kaum, über Rubbellose.«
    »Weiber, Rubbellose. Das ist doch dasselbe. Das Entblößen ist bei beiden das Entscheidende«, entgegnete

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