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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Autowracks stand. Es war völlig offensichtlich, dass sie nichts tun konnten, außer zu warten. Die Feuerwehr war bereits unterwegs, denn es gab wohl kaum eine andere Möglichkeit, als den Kerl mit einem Schneidbrenner aus dem Blechhaufen zu befreien. Carlsson schob sich mit einer verzweifelten Geste die Mütze in den Nacken. Obgleich es eiskalt war, stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Er wischte sich ihn mit dem Handrücken ab.
    Die Klappe des Kofferraums war durch die Stärke der Kollision aus ihrer Verankerung gesprungen und wogte nun weit geöffnet im stärker werdenden Wind. Jegliche Metallverbindungen im Heck des Wagens waren verzogen, und die Schweißnähte der eingebauten Geheimfächer gebrochen, sodass sich die Beutel mit dem wertvollen Inhalt über den Kofferraum verteilt hatten.
    Scharfe Blechkanten hatten die Plastiktüten aufgeschlitzt, und der Wind hatte sich für einen kurzen Augenblick in die Öffnung am Heck verirrt. In kleinen Wirbeln forderte er nun das weiße Pulver zu einem ungestümen Tanz auf, blies es in die Luft und verschwand mit einem Großteil des beträchtlichen Marktwertes über die gefrorenen Wiesen.
    Zur selben Zeit war man in den umstehenden neu erbauten Häusern im warmen Schein der Küchenlampe damit beschäftigt, das Abendessen zuzubereiten. Und vielleicht fragte sich der eine oder andere Hausbesitzer gerade, wie man die nächste Tilgungsrate eigentlich würde aufbringen können.
    Während draußen ein ungewöhnliches Schneetreiben herrschte, das mit einer geschätzten Summe von einigen hunderttausend Kronen über die Dächer ihrer Häuser und weiter durch das Villenviertel davonstob.
     
    Linda Persson gefiel das Ganze gar nicht.
    Er war eigentlich schon viel zu lange da oben, dieser Sahlman. Und auch wenn sie nicht so recht wusste, ob sie diesen pompösen Besserwisser nun mochte oder nicht, so hatte sie jedenfalls angefangen, sich Sorgen um ihn zu machen.
    Die etwas weniger machohaften Züge an ihm hatten gewisse Sympathien in ihr geweckt. Sie wollte einfach nicht, dass ihm etwas passieren würde, schon gar nicht hier in der Festung. Und dafür zu sorgen, lag letztlich in ihrer eigenen, höchst persönlichen Verantwortung.
    Die Frage war nur, was sie machen sollte. Sie hatte sich neulich geschworen, keinen Fuß mehr dort oben in die Säle zu setzen, solange die Sache nicht geklärt war. Und außerdem hatte sie ja schon genug mitmachen müssen. Dennoch plagte sie die dunkle Ahnung, dass er ihre Hilfe benötigte, und sie fühlte sich versucht, ihre Prinzipien für dieses Mal aufzugeben und tatsächlich einen Blick in die oberen Stockwerke zu riskieren.
    Obwohl sie annahm, dass dieses risikoreiche Unternehmen nicht durch ihre allgemeine Angestelltenversicherung gedeckt wurde, machte sie sich auf den unbehaglichen Weg die Turmtreppe hinauf. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, was sie tun sollte, wenn sie Sahlman finden würde, war sie letztlich davon überzeugt, dass ihre Entscheidung richtig war.
    Insgeheim fragte sie sich, wie es eigentlich so weit hatte kommen können. Als hätte sich die Wirklichkeit innerhalb von Minuten radikal verändert. Normalerweise war sie um diese Zeit längst zu Hause bei ihrer Katze und den Orchideen! Jedenfalls war sie dankbar, dass die Treppe aus Stein war, denn so konnte sie sich nach oben bewegen, ohne einen Laut von sich zu geben. Kein noch so geringes, verräterisches Knarren wird zu hören sein, dachte sie, als sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen auf die ausgetretenen alten Stufen setzte.
    Doch als sie dann ein Stück weiter oben ein undefinierbares Geräusch wahrnahm, hielt sie mit pochendem Herzen abrupt inne.
    Jetzt drangen Stimmen an ihr Ohr, und sie schienen aus der Küchenetage zu kommen.
    Sie lehnte sich gegen die eiskalte steinerne Wand und atmete ein paar Mal tief durch. Dort verharrte sie einige Sekunden, und nachdem sie sich beruhigt hatte, setzte sie den rechten Fuß auf die nächste Treppenstufe und arbeitete sich in der Dunkelheit weiter nach oben vor.
    Nach oben zu den Stimmen.
    Sie konnte nicht verfolgen, was dort oben verhandelt wurde oder mit wem Sahlman eigentlich sprach, doch sie erkannte jetzt deutlich seine Stimme. Und sie bezweifelte stark, dass die andere, so jugendlich aufmüpfige Stimme die eines Gespenstes war.
    »… warum treiben Sie so einen Wahnsinnsaufwand für ein solches Schmuckstück?«
    Jetzt konnte sie die Worte deutlich verstehen, sehen konnte sie jedoch nichts.
    Dann drang unvermittelt ein

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