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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Finger. Sie zuckte erschreckt zusammen, hob den Kopf und sah, dass er aufgewacht war.
    Sie begegnete mit ihren rotgeränderten Augen seinem verschwommenen, glasigen Blick. Dann richtete sie sich auf ihrem Stuhl auf und erwiderte vorsichtig seinen Händedruck. Es zuckte ein wenig in ihren Mundwinkeln, doch sie lachte nicht. Es war, als ginge der eine hoch und der andere herunter, und für einen Augenblick konnte er ihre Miene nicht deuten, bis er sah, dass in ihren Augenwinkeln Tränen glitzerten.
    »Also, ich frage mich nur«, sagte sie schließlich mit erbärmlich krächzender Stimme und schob ihre Finger zwischen die seinen auf der Decke, »ist es das hier, was du dir unter einem gemütlichen Abend vorgestellt hast, mein Liebster?«
     
    Oben im alten Festungsturm war jetzt alles hell erleuchtet. Einige hartgesottene Touristen nahmen an, dass man jetzt auch abends geöffnet hatte – wie man es vom Kontinent her kannte –, und begannen erwartungsvoll ihren Anstieg die Außentreppen hinauf, wo sie von Polizisten abgewiesen wurden.
    Die alte Festung hatte seit der kriegerischen Zeit von Magnus Stenbock nicht mehr so viele Leute in Uniform gesehen. Auch wenn es sich in diesem Fall nicht um kämpferische Soldaten, sondern um Vertreter der öffentlichen Ordnung handelte, die damit beschäftigt waren, Beweismaterial für die bevorstehende Gerichtsverhandlung zu sichern.
    Die Wandkonstruktionen, die sich tatsächlich als ungewöhnlich geschickte Anfertigungen aus spezialbehandeltem Latex auf einer Glasfiberunterlage erwiesen, waren bedeutend raffinierter, als Sahlman anfänglich geahnt hatte.
    Der Suchende hatte sie in jedem Stockwerk in bereits natürlich vorhandene Nischen oder Einbrüche in die Mauer eingesetzt, um so wenig Aufsehen wie möglich zu erwecken. Die Arbeit war so gekonnt ausgeführt, dass selbst Direktor Bo Jernback auf seinen – zwar seltenen, aber dennoch vorkommenden – Inspektionsrunden nicht darauf aufmerksam geworden war.
    Sie waren als beidseitig verwendbare Scheiben konstruiert. Die eine Seite war mit einer perfekten Imitation der dahinter liegenden Wand versehen. Die andere hatte eine speziell präparierte Oberfläche für die Projizierung von Hologrammen, die jeweils so ausgerichtet wurde, dass sie die Bilder aus den in die Türrahmen der Zwischengeschosse eingelassenen Projektoren sichtbar machen konnte.
    Mit einem einfachen Handgriff konnte der Suchende die Lamellen wenden, und sobald er jemanden näher kommen hörte, schaltete er mit einer Fernbedienung die Geräusch- und Laserlichtanlage ein. Die Spukshow war innerhalb von weniger als zehn Sekunden im Gange. Und erst als Linda und Anna begannen, richtig aufdringlich zu werden, hatte er handgreiflichere Methoden anwenden müssen. Das Gummimesser konnte schließlich zusammen mit der anderen Ausrüstung in der Mädchenkammer sichergestellt werden.
    »Warum zum Teufel …«, seufzte Polizeitechniker Larsson, einer von Anderbergs Leuten, während er unter Hochdruck arbeitete, »warum muss sich alles auf einmal abspielen?«
    »Warum …?« Sahlman traute seinen Ohren nicht. Es war ja wohl offensichtlich, warum es sich genau so verhielt! »Weil ihr genauso gut wisst wie ich, dass die einzige Möglichkeit, diesen besessenen Juwelendieb festzusetzen, war, ihn auf frischer Tat zu ertappen«, entgegnete er empört, gerade so, als hätte Larsson sein gesamtes Vorgehen kritisiert. »Wenn er sich nur für eine gewisse Zeitspanne außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten im Kärnan aufgehalten hätte, wäre ihn das nicht teurer zu stehen gekommen, als dass man ihm vielleicht ein bisschen auf die Finger geklopft hätte!«
    »Okay, okay«, versuchte Larsson ihn zu beruhigen und setzte seine Pinselei am Ziegelabschnitt fort, »immer schön cool bleiben!«
    Doch Sahlman war bereits cool, genauer gesagt ziemlich durchgefroren nach all den Strapazen, und zudem verspürte er schon wieder einen unangenehmen Niesreiz. Vielleicht war tatsächlich eine Erkältung im Anflug? Es würde ihn jedenfalls nicht weiter verwundern. Obgleich ihn der Gedanke übermäßig störte, denn er hatte in den kommenden Tagen weitaus Besseres vor, als mit einer Wärmflasche im Bett zu liegen und Bamyl einzunehmen.
    »Schön cool bleiben – du hast leicht reden!«, schnaubte er. »Was hätte ich denn deiner Meinung nach machen sollen? Ihn bitten, auf einen Zeitpunkt zu warten, der euch Technikern besser passt?«
    Larsson schüttelte den Kopf, antwortete jedoch nicht. Er sah ein, dass

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