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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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ist, solange man von seinen Freunden umgeben war. Man fand sie beispielsweise mit bunten Magneten an den Kühl- oder Gefrierschrank geheftet.
    Doch die Kücheneinrichtung von Anne Smitt wies nichts dergleichen auf.
    Sie schien nicht einmal ein Adressbuch zu besitzen!
    Irgendetwas war faul.
    Gårdeman schüttelte irritiert den Kopf und ging wieder zurück zu Hill und Anderberg.
    »Irgendwas Besonderes?«, fragte Hill, der offensichtlich einen siebten Sinn für die Gemütslagen des Kollegen hatte.
    »Ich verstehe das nicht. Sie hat offenbar überhaupt keinen Bekanntenkreis«, meinte Gårdeman entrüstet. »Mein Gott, das Mädel war doch schwanger! Es muss doch einen Vater zu dem Kind geben, oder zumindest eine gute Freundin, die sie unterstützt hat.«
    »Ja, oder wenigstens einen Hund!«
    Hill und Gårdeman schauten Anderberg an.
    »Einen Hund?«
    Sie hatten zwischenzeitlich nicht mehr an die mysteriösen Haarbüschel, die er erwähnt hatte, gedacht.
    »Ja sicher, der Hund ist des Menschen bester Freund«, erinnerte Anderberg, »und wenn er so viele Haare auf dem Teppich hinterlassen hat, dann muss er oft hier gewesen sein.«
    Hund? Hill suchte unermüdlich nach dem roten Faden. Irgendwo im Hinterkopf musste er doch aufzufinden sein. Endlich bekam er ein fransiges Ende zu fassen und begann, es zu entwirren.
    »Hund, sagst du? Was für eine Rasse?«
    »Schwer zu sagen. Aber die Probe T7 hält die Antwort bereit. Morgen oder spätestens übermorgen hast du sie. Aber dass es sich um eine kurzhaarige Rasse handelt, kann man schon jetzt sagen. Dazu taugen die alten Gucklöcher immer noch.«
    Hill grinste zufrieden. »Hol einen neuen Beutel, Anderberg«, forderte er ihn auf.
    Anderberg zuckte matt mit den Schultern, wühlte in der Tasche mit den technischen Utensilien und holte einen weiteren, von der Polizeibehörde gekennzeichneten Beutel für Beweismaterial hervor. Einen aus extrafestem PVC mit eingearbeitetem Verschlussstreifen.
    »Hast du etwas für uns?«, wunderte er sich.
    »Guck selbst, wenn du so gute Augen hast!«
    Hill brüstete sich und warf die Arme in die Luft. In diesem Moment war er froh, dass er heute die dicke wollene Winterjacke anstelle der gewohnten, unempfindlichen Öljacke angezogen hatte. Die Dinge verfingen sich ziemlich leicht in buschigem Haar, wie schon Don Juan bemerkt hatte!
    »Ich glaube schon, dass du hier auch das eine oder andere kurze Hundehaar finden wirst«, schmunzelte er. »Ich verspreche auch, still zu halten.«
    Anderberg nahm etwas verwundert die Taschenlampe mit dem extrastarken Lichtstrahl zur Hand, runzelte die Augenbrauen, begann jedoch widerspruchslos mit der Arbeit.
    Hill stand still, wie er es angekündigt hatte, und blinzelte Gårdeman vielsagend zu. »Man will ja nicht wegen Unterschlagung von Beweismaterial erwischt werden!«
    Anderberg rückte ihm mit der Pinzette zu Leibe und streckte sich kurze Zeit später wieder mit einem entzückten Ausruf. Im Lichtkegel hielt er ein kurzes dickes Haar im Griff der metallenen Zange.
    »Bingo!«, sagte er. »Da haben wir es …«
    »Gut gemacht, Anderberg!«, merkte Hill an und notierte den Identitätscode auf dem Beweisbeutel. »Das wird spannend. Ich ahne zwar bereits, wie das Resultat ausfallen wird, aber schick du es zur Sicherheit mit dem Vermerk ›höchste Priorität‹ zur Analyse.«
    Anderberg war immer noch leicht verwundert, legte jedoch die Haarsträhne mit gewohnter Behutsamkeit in den Beweisbeutel und verschloss ihn sachkundig. Auf dem Etikett vermerkte er mit sauberer und ordentlicher Schrift: t7+: evtl. Übereinstimmung mit t7 (?)
    Dann legte er den Beutel zu den anderen Proben in die Tasche, ließ das Schloss zuschnappen und sah sich ein weiteres Mal im Raum um.
    Er hatte offenbar nichts vergessen.
    »Ich mach mich jetzt auf den Weg, Jungs«, teilte er müde mit. »Wir sehen uns morgen – ich werde versuchen, einiges bis zum Mittag fertig zu haben, aber das, was wir ans SKL schicken, wird natürlich eine Weile dauern.«
    »Ja, klar, tschüss dann«, verabschiedete ihn Hill und wandte sich erneut dem voll gepackten Schreibtisch zu.
    »Okay«, meinte Gårdeman ungeduldig, »ich würde auch gerne möglichst bald Schluss machen, aber sollen wir vorher nicht noch einen Blick in die Computerwelt werfen?«
    »Ja, leg du nur los«, antwortete Hill auffordernd, während er seine Jacke nach der geglückten Haarentnahme glatt strich.
    Etwas irritiert über die ansteckende Müdigkeit bediente Gårdeman die Maus, um die Maschine

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