Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
Vom Netzwerk:
sie nicht hindern.
    »Ja – ich habe das Auto bezahlt«, brüllte er laut. »Ich habe das Haus, die Möbel, Kleider – alles bezahlt! Und sie war, verdammt noch mal, jeden einzelnen Öre wert! Ich habe mehr als gerne bezahlt – mit den Geldern von Nilco. Hast du das gehört? Von deiner so wahnsinnig geliebten Firma Nilco! «
    Er lachte und schlug ihr im selben Moment mit voller Kraft quer über den Mund. Die Lippe sprang auf, und das Blut lief ihr über das Kinn. Doch er war immer noch nicht ganz fertig.
    »Und weißt du was?«, setzte er hinzu.
    Er lachte wieder, und sie konnte absolut nicht ausmachen, ob sein Gelächter triumphierend oder bitter war.
    »Das Kind«, tönte er, »unser Kind – ihres und meines – sollte ein Junge werden!«
    Sie rang unfreiwillig nach Luft.
    »Genau«, grinste er abwesend und versetzte ihrer Seele schonungslos den endgültigen, bitteren Stoß, »… der Sohn, den du mir nie hast schenken wollen!«
    Schachmatt.
    Sie riss die Augen auf und vermochte nur noch, ihn mit ihrem machtlosen Hass zu durchbohren.
    Nun war Leif Nilsmed endlich fertig.
    Ein Stockwerk höher schraubte sich die Lautstärke der frenetisch dröhnenden Bässe in immer höhere Dezibelzahlen.
     
    Kriminaltechniker Anderberg hingegen war noch lange nicht fertig.
    Er und seine Mitarbeiter hatten bereits mehrere Stunden intensiver Arbeit im Reihenhaus von Anne Smitt hinter sich, als Hill und Gårdeman endlich auftauchten.
    Ihnen waren einige interessante Dinge aufgefallen, die im Labor genauer untersucht beziehungsweise zur eingehenderen technischen Analyse an das SKL – das Staatliche Kriminaltechnische Laboratorium – nach Lund geschickt werden müssten.
    Doch vermutlich schon am nächsten Vormittag würden Anderberg und sein Team ein weiteres Mal herkommen, um die Szenerie bei Tageslicht in Augenschein zu nehmen und dann hoffentlich mehr erkennen zu können.
    »Merkwürdig«, meinte Anderberg schließlich und kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Es scheint, als hätte sie hier einen Hund gehalten. Aber ich kann, verflixt noch mal, außer den Haaren keine weiteren Hinweise entdecken.«
    Die Hundehaare gehörten zu den interessanten Dingen, die er für weitere Untersuchungen sorgfältig in einen Analysebeutel befördert hatte.
    »Hundehaare?«, fragte Hill verwundert.
    Aus irgendeinem merkwürdigen Anlass versetzte es auch ihn in Erstaunen. Aus unerfindlichen Gründen konnte er sich Anne Smitt schwer als Hundehalterin vorstellen.
    »Mmm«, nickte Anderberg, »Obwohl wir weder Futter noch eine Leine entdeckt haben, fanden sich Hundehaare auf dem Boden. Noch dazu eine ganze Menge, zu viele also, als dass es sich um einen zufälligen Besuch hätte handeln können. Der Hund hatte sogar einen speziellen Lieblingsplatz: dort auf dem Teppich neben dem Badezimmer.«
    Hill schaute interessiert auf den Teppich, während er sein Handy hervorkramte. Er hörte zwar, was der Kriminaltechniker sagte, speicherte es für den Moment allerdings erst mal irgendwo im Hinterkopf ab. Er ahnte nämlich, dass Mandén nicht gut auf ihn zu sprechen wäre, wenn er nicht bald von sich hören ließe, und wählte deshalb etwas abwesend die Nummer der Wache.
    Ulf Gårdeman überflog währenddessen Anderbergs handgeschriebene, krakelige Aufzeichnungen. Sie verliehen dem Bild von Anne Smitt und ihrer Existenz eine gewisse Substanz und bildeten eine Art Rahmen für das, was einst ihr Leben gewesen war.
    Gewisse Dinge bedurften jedoch keiner Analyse, denn ihre Bedeutung war genauso offensichtlich wie selbstverständlich. Es herrschte zum Beispiel nicht der geringste Zweifel daran, dass Nilsmed zumindest teilweise die Wahrheit gesagt hatte. Anne Smitts Lebensinhalt war zweifelsohne das Schreiben.
    Auf einem gediegenen antiquarischen Chippendale-Schreibtisch hinten am großen Fenster türmte sich eine imponierende Computerausrüstung auf. Der Kontrast zwischen alt und modern schien bewusst gewählt.
    »Und was haben wir hier Schönes?«, sagte Hill eher zu sich selbst, als er das Telefonat mit Mandén abgeschlossen hatte, und bekam unverzüglich Antwort.
    »Ja«, klärte ihn eine Stimme schräg hinter ihm auf. »Das hier ist ein Macintosh G4 mit mindestens vierhundert Megahertz. Der dürfte so um die zweihundertsechsundfünfzig Megabyte oder mehr an Arbeitsspeicher haben, Rage-Grafikkarte und eine Festplatte mit mindestens zwanzig Gigabyte. Eine nette kleine Rennmaschine mit niedlichem Flachbildschirm in Widescreen-Format.«
    Das kam von Bertil

Weitere Kostenlose Bücher