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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Selbstverständlich ohne Sivan oder irgendeinem anderen zu erzählen, wo er sich aufhielt.
    Das war an und für sich nichts, was den Terminator auf die Palme gebracht hätte. Ganz und gar nicht! Er hatte vollstes Verständnis für die Bedürfnisse eines gesunden Mannes nach Abwechslung und Auffrischung seines Sexuallebens – man schaue sich nur diesen Clinton in den USA an!
    Jedoch dem Klub gegenüber untreu zu werden, das ging definitiv zu weit!
    Ungeduldig hatte er darauf gewartet, dass seine Jungs den Ausreißer stellen und ihn zurück zum Klubhaus nach Lönnarp bringen würden, das unmittelbar vor den Toren von Helsingborg lag. Der Hof draußen auf dem bäuerlichen Land von Nordwestschonen war von dichten, hoch gewachsenen Bäumen umgeben und damit gegen Einblicke geschützt. Um darüber hinaus gegen jede erdenkliche Art von Spionage oder Einbruch gewappnet zu sein, ließ man ihn rund um die Uhr bewachen. Das brachte gewisse Vorteile mit sich, wenn man vorhatte, irgendwen aus dem internen Kreis zur Rechenschaft zu ziehen.
    Raymond und Kåge hatten Nane kaum Zeit gelassen, die Hose zuzuknöpfen. Sie übergaben ihn ihrem Chef genau in dem Zustand, in dem sie ihn endlich im Sommerhaus vorgefunden hatten.
    Er roch nach den Ausschweifungen der Nacht, und die Stimmung des Terminators hob sich nicht gerade, als der beißende Gestank nach abgestandenem Schnaps und übel riechenden Körperausdünstungen in seine Nasenlöcher drang.
    »Zum Teufel! Du stinkst ja wie eine Nutte!«
    »Was hast du denn erwartet?«, probierte Nane es auf die großkotzige Art. »Waldveilchen?«
    Der Terminator fand den Kommentar nicht im Mindesten komisch, und Nane begriff allmählich, dass er unerwartet in deep shit trouble geraten war. Er sagte nichts mehr und trocknete sich das von Orgie und Rausch erhitzte Gesicht notdürftig mit dem Hemdsärmel ab.
    »Du ahnst vielleicht, warum wir mit dir reden wollen«, sagte der Terminator auffordernd. Er ging mit großen, bestimmten Schritten auf und ab, als wäre er der dämonische Rektor einer Spezialschule für Motorradfreaks.
    Nane begann, nervös zu werden. »Du … also wenn du Sofi haben willst, ist das okay«, versicherte er mit überspannter Großzügigkeit. »Völlig klar, wenn du sie willst, dann nimm sie dir! Darüber gibt’s ja nun wirklich nichts zu streiten, oder?«
    »Sofi?«, brauste der Terminator auf und starrte Nane an. »Glaubst du, ich will deine alten abgelegten Fetzen, du Idiot! Versuch es zumindest, du Schafskopf, denk nach!«
    Nane fiel beim besten Willen nichts anderes ein. Jedenfalls nichts, was er zu diesem merkwürdigen Verhör hätte beitragen können.
    »Versuch, dich zu erinnern … Gestern Abend, zum Beispiel«, half ihm der Terminator auf die Sprünge, nun bereits am Rande seiner Geduld.
    Was hat er denn bloß, dachte Nane, dem alles immer noch ziemlich unwirklich vorkam. Was wollte er nur über gestern Abend hören? Der Terminator war ja wohl kaum so ein Spanner? Einer, der sich daran aufgeilte, zu beobachten und sich anzuhören, wie andere es trieben?
    Aber, okay, nicht mal das störte ihn nennenswert.
    »Doch, natürlich erinnere ich mich«, begann er nun eifrig. »Zuerst kippten wir uns ordentlich was hinter die Binde, denn es war kalt wie Sau. Aber dann wurden wir so verdammt geil, dass wir nach einer Zeit nicht mal mehr merkten, wie kalt es war ….«
    »Der Mord, du Idiot!«, brüllte der Terminator. »Ich spreche von dem Mord.«
    Nane begriff gar nichts und plapperte nervös drauflos. »Mord? Ja, sicherlich faselte sie etwas in der Richtung. Sie fand es so schön, dass sie hätte sterben können. Aber Mord ist vielleicht trotzdem etwas übertrieben …«
    Die ohnehin begrenzte Geduld des Terminators war definitiv am Ende. »Halt’s Maul! Ich rede von dem Mord gestern Abend!«, donnerte er los.
    »Was?«, fragte Nane dümmlich.
    »Der Mord in Råå!«
    Nane hatte noch immer nicht die geringste Ahnung, was der Boss eigentlich meinte, doch man konnte jetzt erstmals aus seinem Gesichtsausdruck schließen, dass er aufrichtig bemüht war zu verstehen, worum es ging.
    »Letzte Woche bist du doch mit solchen verdammten Ampullen durch die Gegend gezogen«, klärte ihn der Terminator mit immer noch ziemlich gereizter Stimme auf. »Ich hab dich doch selbst gesehen – wie du geprahlt hast, was für ein Supergift das ist! War es nicht Zyanid, was du da hattest?«
    Nane wurde mit einem Mal blass, und ihm brach der kalte Schweiß aus. »Ja, aber … du glaubst doch nicht

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