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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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etwa …? Ich war doch den ganzen Abend in Gårdstånga!«
    »Tatsächlich?«
    »Doch, das war ich.«
    »Und wann kamst du dort an?« Die Stimme des Terminators war inzwischen eisig geworden. Er würde diesem dämlichen Arschloch, der den Ruf seines Clans befleckte, wenn nötig, mit eiserner Hand Einhalt gebieten.
    »Äh … öh … ich weiß nicht mehr so genau.«
    »Soll ich deiner Erinnerung vielleicht ein bisschen auf die Sprünge helfen?«, schlug der Terminator mit kaum verhohlener Abscheu vor.
    Er verpasste Nane eine gerade Rechte direkt unter den Nabel. Der krümmte sich wimmernd vor Schmerz und hielt sich einen Augenblick lang atemlos den Bauch. Zu guter Letzt bekam er wieder Luft und richtete sich auf, nur um erneut dem wütenden Blick des Terminators ausgesetzt zu sein. Raymond und Kåge standen abwartend und stumm im Türrahmen.
    »Halb sechs … ungefähr«, jammerte Nane hilflos, »um halb sechs waren wir … oben beim Haus.«
    Er verzog halb erstickt das Gesicht und hatte Schwierigkeiten, die Worte hervorzubringen. Die Fäuste des Terminators waren wie aus Stahl, und er wollte, wenn es irgend möglich war, vermeiden, sie ein zweites Mal zu spüren zu bekommen.
    »Sofi …«, fiel ihm ein. »Sofi kann es doch bezeugen!«
    Der Terminator dachte nach. Halb sechs? Wenn Nane um halb sechs in Gårdstånga gewesen war, hätte er dann nicht doch …?
    Selbst wenn sein Alibi wasserdicht erschien, so hielt sich dennoch ein Rest Verdacht hartnäckig in seinen Überlegungen. Er machte unschlüssig ein paar Schritte vor und zurück, drehte sich dann jedoch völlig unvermittelt zu Nane um und griff einen ganz anderen Faden auf.
    »Seit wann machst du eigentlich mit Bräuten aus besseren Kreisen rum?«
    Nane hatte gehofft und beinahe daran geglaubt, dass er das Ganze jetzt überstanden hätte. Dass der Chef aufhören würde, Jeopardy zu spielen und ihn endlich in Ruhe lassen würde. Aber dieses Glück war ihm wohl nicht vergönnt!
    Er suchte verzweifelt nach der richtigen Antwort – oder besser gesagt Frage, wie dieser Komiker Magnus Härenstam es vorgezogen hätte zu formulieren –, aber es fiel ihm verdammt schwer, sie zu finden.
    Denn er hatte nach wie vor nicht den blassesten Schimmer, auf was der Terminator hinauswollte. Von welchen verflixten Bräuten faselte er denn bloß?
    Doch wohl kaum von Sofi!
    Die falsche Antwort würde ihm sicherlich einen weiteren unverdaulichen Schlag in die Magengrube einbringen, obgleich er den, wenn er überhaupt die Wahl hätte, gegenüber einer eisernen Faust mitten ins Gesicht vorziehen würde.
    Welche Antwort wollte der Terminator eigentlich hören?
    Nun würde es wohl oder übel das Schicksal entscheiden müssen. Oder auch der Zufall.
    Er ließ es drauf ankommen. »Okay … es war Zyanid, das gebe ich zu! Aber ich habe niemanden umgebracht. Ich … habe nur … die Kapseln verkauft!«
    Jetzt zeigte der Terminator ernstliches Interesse. »Verkauft? An wen denn?«
    »Ich … ich … weiß nicht.«
    Unmittelbar verhärteten sich die Züge des Terminators wieder, und Nane konnte sehen, wie er die Fäuste ballte.
    »Nein, nein«, flehte er. »Es ist wahr! Ich weiß nicht, wie sie heißt – nur, wie sie aussieht«, wiederholte Nane sichtlich ermattet.
    »Und wie sieht sie aus?«, erkundigte sich der Terminator mit trügerisch gedämpfter Stimme.
    Nane war bemüht, soweit sein sexuell erschöpftes, eingeschüchtertes und konfuses Hirn es zuließ, sich die Person in Erinnerung zu rufen und eine möglichst korrekte Beschreibung abzugeben.
    Der Terminator merkte sich jedes Wort und zeichnete ein Phantombild vor seinem inneren Auge. Ein Bild, von dem er unmittelbar überzeugt war, dass es sich für eventuelle Verhandlungen als höchst brauchbar erweisen würde. Er hegte in der Tat gewisse – wie sollte er sagen – Expansionspläne, und in diesem Zusammenhang würde sich ein Joker immer gut machen.
    »Du hast also die Ampullen an diese Donna verkauft?«, fragte er zum wiederholten Mal.
    »Ja, ja, das hab ich getan«, versicherte Nane eifrig.
    »So ein Idiot, der du nun mal bist.«
    »Ja, genau.«
    »Und wofür wollte sie es haben?«
    »Sie wollte sich mit jemandem einen Scherz erlauben oder so ähnlich.«
    »Einen Scherz erlauben? Man scherzt ja wohl nicht mit Zyanid, oder? Du verdammter Holzkopf!«
    Nane zog es vor zu schweigen.
    »Und aus welchem Grund hast du sie ihr verkauft?«, wollte der Terminator weiter wissen.
    »Sie hat ja ’ne schöne Stange dafür berappt.«
    Der

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