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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Terminator nickte düster, als bedauerte er, dass nur so wenige Typen in seiner Umgebung ebenso intelligent und vernünftig waren wie er.
    »Das glaub ich gerne. Ordentlich Zaster hat sie auf den Tisch geblättert«, vermutete er. »Besonders, wenn sie darauf zählen konnte, dass du den Dreck, den sie hinterlassen hat, wegmachen würdest. Falls es mir gelingt, deinen Namen aus dem Ganzen herauszuhalten, wenn ich mit den Bullen rede, dann hast du verdammt großes Glück gehabt.«
    »Aber … wieso musst du denn mit den Bullen quatschen, wenn die nun keinen blassen Schimmer haben?«, fragte Nane verwirrt.
    »Weil wir nichts mit Mord am Hut haben, du Eierkopf! Jedenfalls nicht offiziell und nicht auf diese Weise – und vor allen Dingen nicht gerade jetzt!«
    »Und warum nicht?«
    »Dafür habe ich meine persönlichen Gründe«, schloss der Terminator. »Aber jetzt werden wir eine kleine Spritztour machen. Ich habe gerade beschlossen, dass du es selbst den Bullen sagen wirst, damit die Sache aus der Welt ist. Wir fahren, sobald die Gäule gesattelt und getankt sind.«
    »Aber dann lochen sie mich ja ein, verdammt!«, rief Nane bestürzt.
    »Erzähl du nur die dämliche Geschichte und dass du geglaubt hast, das Ganze wäre ein Scherz«, schlug der Terminator mit unberechenbarer Miene vor. »Und wenn sie dir nicht glauben, muss ich dir wohl einen Rechtsanwalt besorgen. Hier kümmern wir uns nämlich um unsere Jungs, solange sie uns nicht enttäuschen!«
    Die Faust fuhr so schnell und unerwartet heraus, dass Nane unfähig war zu reagieren. Sie traf ihn über dem Kinn und schlug das Zahnfleisch in seinem Mund blutig – zum Glück nicht die Nase!
    »Was sollte denn das, zum Teufel?«, wunderte sich Nane mit verwaschener Stimme, während er sich den Mund abwischte. Unter seiner unkontrolliert zitternden Lippe blutete es heftig. »Ich hab doch, verflixt noch mal, geantwortet!«
    »Das da«, informierte ihn der Terminator, »das war nur deswegen, weil du so verflucht bescheuert in der Birne bist!«
    Dann sah er den vollkommen am Boden zerstörten Nane erneut auffordernd an.
    »Wie viele hat sie übrigens gekauft?«, wollte er wissen.
    Nane hatte Schwierigkeiten, sofort zu antworten, da er erst mal Blut auf seinen Ärmel spucken musste.
    Die Stimme des Terminators wurde wieder gefährlich kühl. »Wie viele?«, wiederholte er drohend.
    »Drei«, lallte Nane.
     
    Was für ein Glück – oder war es eher Geschick, dachte sie dankbar, dass ich die anderen Kapseln nicht weggeworfen habe.
    Stellte sich nur noch die Frage, wo sie die Röhrchen versteckt hatte.
    In einem der lasierten Birkenholzschränke, so weit konnte sie sich jedenfalls noch erinnern, obwohl sie sich letztens so beeilt hatte, sie verschwinden zu lassen.
    Aber in welchem nur?
    Sie suchte alles ab. Öffnete Türen und zog Schubladen heraus. Suchte rasch und dennoch äußerst vorsichtig. Achtete darauf, nicht allzu viel Lärm zu machen. Die Scharniere nicht im Mindesten quietschen und die Schranktüren nicht zuschlagen zu lassen. Nicht mitten in der Perfektion alles wieder in Unordnung bringen.
    Nicht das Allergeringste tun, was seinen Argwohn wecken könnte.
    Nicht jetzt.
    Nicht, wo sie sich endlich entschieden hatte.
    Es war, als hätte die Entscheidung an sich ihr übernatürliche Kräfte verliehen und sie selbst in ein blitzend scharfes Instrument verwandelt, um göttliche Gerechtigkeit walten zu lassen.
    Kein Fünkchen von der anfänglichen Unruhe behelligte sie länger, und sie empfand keinerlei wie auch immer geartete Gewissensqualen mehr.
    Das Urteil war unwiderruflich gefällt.
    Sie musste es nur noch umsetzen – ein weiteres Mal.
     
    Auch Sahlman hatte in der letzten Nacht nicht so wahnsinnig gut geschlafen, sei es nun wegen der aufwühlenden Erlebnisse im Kärnan oder wegen der überzähligen Gin Tonic.
    In schweißtreibenden Albträumen war er von brüllenden und heulenden Gespenstern, die auf bedrohliche Weise ihr Recht auf LEEEBEN! einforderten, durch die Straßen der Stadt gejagt worden.
    Woraufhin er frühmorgens in einem unbehaglichen Zustand erwachte, der, wie er peinlich berührt feststellen musste, auf kaum etwas anderes als einen leichten, aber dennoch deutlich spürbaren Kater schließen ließ. Er stand einige Minuten länger als sonst unter der heißen Dusche und trank bedeutend mehr und stärkeren Kaffee als gewöhnlich.
    Um schließlich wach genug dafür zu sein, zumindest vor sich selber zugeben zu können, dass er gestern Abend da oben im

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