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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Das ist immerhin die Wahrheit!«
    »Versuch es doch«, schlug er vor, während sein Blick immer noch der eines Bedauernden war. »Sie werden dir nicht glauben.«
    »Aber … warum denn nicht?«
    »Weil ich es bereits gesagt habe.«
    »Was hast du gesagt?«, wollte sie wissen, obgleich ihr vor der Antwort graute.
    »Dass du sie ermordet hast.«
    »Das ist gelogen.«
    »Ist es das?«
    »Du bist wohl völlig verrückt geworden.«
    »Na ja, eher aufrichtig geschockt und traurig darüber, wozu meine Ehefrau fähig ist.«
    »… das ist doch nicht wahr.«
    »Es wird schwierig für dich werden, das zu beweisen.«
    Berit presste verzweifelt die Finger an die Schläfen, hinter denen das Blut inzwischen Besorgnis erregend pochte. Sie musste einen Ausweg aus diesem absurden Schauspiel finden.
    »Aber ich habe doch überhaupt nichts getan!«
    Er lächelte überlegen. »Wie gesagt, es wird schwierig werden, es zu beweisen. Alles spricht mittlerweile gegen dich. Und bestimmt sind sie bereits auf dem Weg hierher.«
    »Aber ich habe ein Alibi!«, platzte es unvermutet aus ihr heraus.
    »Ja, wirklich?«
    »Wir waren doch beide zu Hause. Von vier Uhr nachmittags bis … ja, bis zu dem Zeitpunkt, als die Polizei kam. Wir haben zwar nicht miteinander gesprochen, aber wir sind dennoch unser beider Alibi – gegenseitig. Ich kann bezeugen, dass du da warst, und du weißt, dass ich ebenfalls hier war.«
    Plötzlich schien sie ihn anzuflehen.
    Das Glas war leer, und er füllte es etwas umständlich erneut. »Tut mir Leid«, klärte er sie auf. »Ich habe ihnen bereits erzählt, dass ich allein zu Hause war. Du bist nicht vor halb sechs zurückgekommen, hast aufgeregt gewirkt und dich in den Salon gesetzt und gegrübelt. Genau wie sie dich dort sitzen gesehen haben.«
    »Guter Gott …! Das ist doch nicht wahr!«
    »Deine Aussage steht gegen meine. Und ich war es, der aus freien Stücken mit den nötigen Informationen zur Polizei gegangen ist. So etwas wirkt natürlich glaubwürdiger. Das ist ganz einfach so«, grinste er rachedurstig.
    »Nein, mein Lieber!«, brach es in erneutem Triumph aus Berit heraus. »So leicht kannst du es dir nicht machen! Hast du nicht etwas vergessen?«
    »Und was sollte das sein?«
    »Dass Malin zu Hause war!«
    Ihre Feststellung war nicht mehr als ein Flüstern, denn sie ahnte, dass allein diese Tatsache ihr selbstverständlich Recht geben würde.
    Er ließ das Glas sinken, das er bereits zum Mund geführt hatte. »Malin?«
    »Ja!«, bestätigte sie mit schadenfroher Stimme. »Malin, deine Tochter. Falls du dich an sie erinnerst?«
    Er erinnerte sich an die Musik, die gestern Abend das Haus erschüttert hatte.
    Die ihre bittere Auseinandersetzung gedämpft und schließlich übertönt hatte.
    Er konnte sich nur zu gut daran erinnern. Und es machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Malin war tatsächlich zu Hause gewesen, er hatte ja selbst gegen halb fünf den Afghanen zu ihr ins Zimmer gebracht. Denn das ständige Herumstreichen des Hundes zwischen seinen Beinen hatte ihn bei dem Versuch, geschäftliche Dinge zu regeln, empfindlich gestört.
    »Ist schon in Ordnung«, hatte sie in ihrem schmollenden Teenagertonfall gesagt, »er kann hier bei mir bleiben, solange ich Hausaufgaben mache.«
    Und dann war er bei ihr geblieben.
    Bis dieser Hill und sein Kollege mit ihren aufdringlichen Fragen gekommen waren.
    Leif Nilsmeds Miene verdunkelte sich und wies unmittelbar einen enttäuschten Zug um die Augenbrauen auf. Er hatte sich den Ausgang des Gesprächs anders vorgestellt.
    »Warte mal …«, erwiderte er, während sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete, um zu einem schlagfertigen Gegenangriff ausholen zu können. »Warte, Malin war in ihrem Zimmer, oder?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen, du Schwein!«, wagte sich Berit fauchend aus ihrer unterlegenen Position hervor.
    »Gut«, stellte er fest. »Hast du sie dort gesehen?«
    »Nein, aber ich habe sie gehört.«
    »Doch … ob sie dich ebenso gehört hat?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ja, ich meine – und das werde ich der Polizei bei der nächstmöglichen Gelegenheit erklären –, dass Malin den ganzen Abend über ihr Zimmer nicht verlassen hat. Sie hat dich während der aktuellen Zeit weder hier gesehen noch gehört. Du sitzt doch immer vollkommen still auf deinem Sofa mit deinen verschrobenen Gedanken, nicht wahr?«
    »Du verdammter …«
    Ihr Hass und der Schrecken, den er ihr gleichsam eingejagt hatte, drohten sie über den unglaublich schmalen Grat zu

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