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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Fachwissen eines … wie sollte er sich ausdrücken … technisch Sachkundigen und beschloss, sich seine verunglimpfenden Unterstellungen nicht anmerken zu lassen. »Guten Mittag, Direktor Potrasker«, grüßte er stattdessen unterwürfig. »Mein Name ist Knut Sahlman, Kriminalkommissar Knut Sahlman von der Polizei in Helsingborg. Ich rufe an, um zu fragen, ob Sie uns eventuell mit einigen technischen Informationen in einem aktuellen Kriminalfall weiterhelfen könnten.«
    Sahlman musste sein gesamtes Verhandlungsgeschick aufbringen, um den Direktor davon zu überzeugen, dass dieser Fall weder ihn selbst betraf, noch der Anruf irgendeinen hinterlistig getarnten Razziaversuch seitens der Polizei darstellte, sondern dass man tatsächlich auf seine professionelle Hilfe angewiesen war.
    Allmählich sah der Direktor den eigenen Vorteil des Auftrags vor seinem inneren Auge Form annehmen, und er stimmte einem Besuch in seinen Räumlichkeiten in Hässleholm zu.
    In der Tat gab es in seiner Branche eine ganze Palette von Phänomenen, die einer anschaulichen Demonstration bedurften, damit man ihr Funktionieren nachvollziehen und schließlich die Zusammenhänge verstehen konnte.
     
    Im Källvattenvägen 10 in Ramlösa war längst nicht mehr die Rede davon, die neugierigen Blicke der Allgemeinheit auszusperren. Im Gegenteil, Tür und Tor standen offen.
    Obgleich es sich bei der großen Party, die in der Nilsmedschen Residenz im Gange war, eher um eine Totenwache handelte.
    Die Villa war wie gewöhnlich hell erleuchtet, doch heute wurde die Umgebung nicht, wie in der Vergangenheit, mit einem trügerischen Willkommensgruß bedacht. Denn nun konnte Direktor Leif Nilsmed die Leute nicht mehr auf Distanz halten, wie sehr er dies auch gewollt hätte. Die Flügel des schmiedeeisernen Tores waren ausnahmsweise weit geöffnet, seitdem sowohl der Notarzt als auch der Krankenwagen den Kiesweg hinauf zum Haus hochgefahren waren. Anstelle der elektronischen Überwachungsanlage, die zu diesem Zeitpunkt ausgestellt war, hatte man das blauweiße Absperrband der Polizei über die Einfahrt gespannt, und signalisierte damit: Fortdauernde polizeiliche Ermittlungen. Zutritt für Unbefugte verboten.
    Das rotierende Blaulicht auf dem Dach des Notarztwagens warf seinen grellen Schein über das Grundstück, und wie ein Echo schnurrte das ebenfalls blaue Licht der Polizeiautos über die Gesichter der Neugierigen hinweg, die sich vor der Absperrung eingefunden hatten.
    Kriminalbeamte, Techniker sowie die Leute von der Gerichtsmedizin waren bereits eingetroffen und bewegten sich geschickt in den Räumlichkeiten der Villa. Joakim Hill, der sich gerade im creme- und goldfarben gehaltenen Salon aufhielt, machte allerdings ein ausgesprochen unglückliches Gesicht, was äußerst selten vorkam.
    Es hinterließ alles andere als einen guten Eindruck, dass einer ihrer Hauptverdächtigen in Anwesenheit der Kriminalpolizei ermordet wurde. Wenn auch in einem verschlossenen Zimmer des Hauses, aber dennoch.
    Außerdem war er gerade dabei, das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein Quentchen Zeit für sein Privatleben nach dem hektischen Einsatz am gestrigen Abend zu begraben.
    »Mein Gott!«, klagte er und fuhr sich mit beiden Händen in einer resignierten Geste durchs Haar. »Es musste ja so kommen, dass gerade heute Nachmittag und ausgerechnet hier etwas passiert.«
    Gårdeman schaute ihn verwundert an. Es geschah nicht oft, dass Hill sich über die Zeit und den Ort eines Mordfalls und noch dazu über die Arbeitsbelastung im Allgemeinen beschwerte. Vielmehr war er allseits als ungemein engagierter Kriminaler bekannt – der Bulle, der kein Zuhause hatte, der Schnüffler, der nicht lockerließ.
    »Wieso?«, fragte er. »Hast du heute noch was vor?«
    »Catharina kommt doch aus Lund. Ihr Zug ist in vierzig Minuten am Bahnhof. Das Kind – ich meine … ach, Mist, es gibt noch so viel zu besprechen.«
    Hier hatten sie bereits mehr als genug gesprochen, fand er. Mit der Witwe Nilsmed, der Tochter, den Nachbarn und schließlich mit den Kriminaltechnikern. Schließlich hatten sie grünes Licht für die Entfernung der Leiche vom Tatort und den Transport in die Gerichtsmedizin nach Lund gegeben.
    Die ganze Sache kam ihnen fast unheimlich vor. Es schien, als hätten die beiden, Anne Smitt und Nilsmed, nicht richtig voneinander lassen können und zu guter Letzt auch noch das Kühlfach in der Pathologie in Lund teilen wollen.
    Die Tochter hatte, wie sich herausstellte, nicht allzu

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