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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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sie dabei ein wenig überfordert an, »aber es ist alles in bester Ordnung. Es ist nur so, dass …«
    »Ja?«, versuchte sie ihn behutsam zu bestärken.
    »… dass ich ein wenig in Eile bin. Ich habe nämlich einen Termin in Hässleholm.«
     
    »Du meinst also, ich singe?«, brach es aus dem Terminator abschätzig hervor, der eine überzeugende Vorstellung davon gab, wie man den Ungläubigen spielte.
    Er hatte gar keine andere Chance, als das Ganze wie einen verdammt blöden Scherz hinzustellen.
    Denn wie sollte man im Handumdrehen ein bis unter die Zähne bewaffnetes Monster und einen stinksauren, aber leider fehlinformierten Fundamentalisten und seine sieben Zwerge ihrer Waffen entledigen – ohne gleichzeitig sowohl sein Leben als auch sein Ansehen aufs Spiel zu setzen?
    Also zog der Terminator es vor, laut zu lachen. »Singen, das tue ich, verdammt noch mal, nur unter der Dusche!«
    Skull schaute Stickan unsicher an, während er sich fragte, was er jetzt mit seinen slashers anfangen sollte.
    Stickan schnaubte nur verächtlich und fixierte weiterhin den Blick des Terminators. »Was versuchst du hier eigentlich zu spielen, Hasse?«, fragte er drohend. »Worauf willst du hinaus?«
    »Dasselbe könnte ich euch fragen«, antwortete der Terminator gelassen, während er innerlich vor Wut kochte.
    Es kostete ihn einige Kraft, mit vorgetäuschtem Gleichmut Stickans tödliche Beleidigung einzustecken. Um seine Position zu bestärken, zog er in einer ausgesucht nonchalanten Geste die Handschuhe von den Fingern und legte sie auf einem der umherstehenden Sessel ab. Mit gespielter Ruhe hielt er die Finger über das künstliche Feuer, das unbeirrt und in schöner Regelmäßigkeit im Kamin vor sich hin flackerte.
    Nun war es an Stickan, den Ball zurückzuspielen, und er selbst würde in Ruhe abwarten können, was sich der große Boss wohl einfallen lassen würde.
    Raymond und Kåge waren ebenso irritiert wie Skull, Albin und die restlichen Jungs von den Redskulls. Sollten sie oder sollten sie nicht? Die Stilette begannen in den schwitzenden Handflächen langsam feucht und unangenehm lästig zu werden, während ihre geschliffenen Schneiden es ebenso wenig liebten wie Skulls slashers, noch länger zu warten.
    »Was zum Teufel geht hier eigentlich ab?«, wollte Stickan wissen. Seine Augen hatten sich inzwischen zu schmalen, eisblauen Schlitzen verengt, denn er nahm dem Bürschchen aus Schonen seine Souveränität nicht ohne weiteres ab. Er gebärdete sich definitiv zu raffiniert, um die Wahrheit zu sagen.
    »Es geht um – Zusammenarbeit«, klärte ihn der Terminator auf.
    »Zusammenarbeit?«
    »Klar! Mehr zu erreichen, indem man als Partner in der Kommune auftritt anstatt als Gefahr für die Allgemeinheit!«
    Stickan traute seinen Ohren nicht. »Ist es das, was du vorhast? Springst du deswegen mit diesen kostümierten Fritzen von der Gemeindeverwaltung und den anderen Schreckschrauben herum?«
    »Klar, was denkst du denn?«
    »Und was glaubst du, macht das für einen Eindruck?«, entgegnete Stickan.
    Die Gefahr war längst nicht vorüber, denn das Misstrauen saß nur allzu tief.
    »Tja, eigentlich hättest du ein bisschen mehr Anerkennung zeigen können.«
    »Warum denn das, verflixt noch mal?«
    »Weil ich clever bin.«
    »Meinst du!«, schnaubte Stickan erneut voller Verachtung.
    »Du kannst ja wohl nicht behaupten, dass ich jemals den Klub enttäuscht hätte!«, konterte der Terminator.
    »Kannst du dich dafür verbürgen, dass ich gepunktete Unterhosen trage?«, versuchte Stickan eine Retourkutsche.
    Der Terminator ging nicht weiter auf diesen Aspekt des philosophisch durchaus interessanten Themas ein und setzte stattdessen einen mehr oder weniger gelangweilten Gesichtsausdruck auf.
    »Komm schon, mach dich nicht lächerlich, Stickan. Sag Dracula da drüben, er soll seine giftigen Klauen wieder einfahren.«
    Stickan sagte nichts und ließ sich schwer in den Sessel zurückfallen. Doch er machte eine unmerkliche Geste. Das Geräusch scharfer Metallzungen, die sich enttäuscht in ihre Gehäuse zurückzogen, unterbrach für einige Zehntelsekunden die Stille in dem kleinen Nebenraum des Familienhotels. Das Fernsehen verkündete für den morgigen Tag noch niedrigere Temperaturen und zunehmende Windstärken – falls sie dann noch am Leben sein würden und ihre Nasen ein weiteres Mal in den Wind hängen könnten.
    Bevor der Terminator sich setzte, glättete er sorgfältig den blumengemusterten Schonbezug des Sessels.
    »Du spielst

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