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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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ein gefährliches Spiel«, klärte Stickan ihn auf. »Ist dir das eigentlich klar?«
    Der Terminator nickte, während sein direkter Chef innerhalb der strengen Hierarchie fortfuhr, ihn zu ermahnen.
    »Wenn einer zusammen mit … diesen anderen Gestalten gesehen wird, kann man in neun Fällen von acht davon ausgehen, dass er mehrstimmig singt. Und warum sollten wir in deinem Fall etwas anderes annehmen?«
    »Weil ich einen Plan habe.«
    »Und was beinhaltet dieser Plan?«
    »Wie ich bereits sagte – Zusammenarbeit!«
    »Du bist doch völlig verrückt!« Stickan spuckte auf den Boden. Eigentlich hatte er vor, ins Feuer zu spucken, verfehlte es jedoch knapp.
    »Denk doch mal nach, Stickan!«, entfuhr es dem Terminator in oberlehrerhaftem Ton. »Worauf ist man ständig angewiesen?«, fragte er in der Absicht, seine Zukunftsvision auszubreiten.
    Das war einfach – richtig banal und einfach.
    »Geld?«
    »Bingo, Stickan! Und wo bekommt man das Geld?«
    »Auf der Bank, du Dämlack. Per EC-Karte. Und …«
    »Genau, genau«, lobte der Terminator sein gelehriges Gegenüber mit einem freimütigen Grinsen, während die Versuchung, ihn weiter bloßzustellen, ihm regelrecht unter den Nägeln brannte. »Aber ich rede von Geld, an das man leicht herankommt.«
    Stickan wirkte jetzt etwas aufgeschmissen, und der Terminator genoss seinen kleinen Triumph.
    »In der Gemeindeverwaltung!«, half er ihm auf die Sprünge und setzte sich im Ohrensessel zurecht, während er seinem etwas unbeholfenen Schüler Zeit ließ, den Inhalt seiner Worte zu erfassen.
    »Ach Quatsch, du spinnst«, brachte Stickan zuletzt unsicher hervor. »Das weiß doch wohl jeder, dass gerade die Gemeinden am wenigsten Geld haben.«
    »Denkste!«, korrigierte er ihn mit einem überlegenen Lächeln und bewegte seinen ölverschmierten Zeigefinger in einer zurechtweisenden Geste, »nur wenn es um Belange wie Pflege, Schule oder Betreuung der Alten geht. Aber es gibt ansehnliche Ressourcen für … sagen wir mal, Maßnahmen zur Ankurbelung sozialer Projekte.«
    Allmählich begann Stickan zu begreifen. Etwas in seinem Blick begann interessiert zu leuchten und er feixte plötzlich, sodass sein Piercingring ein weiteres Mal gegen die Zähne stieß. »Aha!«, sagte er zufrieden.
    »Ja, genau!«, bestätigte ihn der Terminator.
    Bis Stickan plötzlich der Haken an der Sache einfiel. »Aber wir sind ja kein gemeinnütziger Verein! Wir sind unser eigener Staat im Staat! Das ist doch unsere Geschäftsidee.«
    Stickan wirkte mit einem Mal richtig enttäuscht, und der Terminator musste sein ganzes rhetorisches Geschick aufbringen, um ihn umzustimmen und wieder auf seine glänzende Idee einzuschwören.
    »Sicher, aber wie glaubst du denn, können wir einen stabilen Staat im Staate errichten, wenn wir nicht annehmen, was der andere Staat uns anbietet, und darauf aufbauen?«
    Stickans Augen leuchteten schließlich wieder, woraufhin er sich in konspirativer Manier zum Terminator hinüberbeugte, während das Feuer im Kamin dafür sorgte, dass der schöne Schein der Gemütlichkeit erhalten blieb.
    »Du, diesen Plan, den du da hast«, begann er und legte seine Hand freundschaftlich auf die Schulter seines Gesprächspartners, »bist du wirklich davon überzeugt? Unter vier Augen: Ist er wirklich verlässlich, was die Zukunft anbelangt, ich meine, richtig verlässlich?«
    Raymond und Kåge wagten endlich auszuatmen. Diese Zusammenkunft hier machte jetzt endlich den Anschein, als würde sie doch noch friedlich ausgehen, sodass sie tatsächlich Hoffnung hegen könnten, etwas Essbares zwischen die Zähne zu bekommen. Es machte einen ja vollkommen wirr im Kopf, neun Stunden ohne Verpflegung auszuhalten.
    Skull stand ein wenig abseits am Fenster und schmollte. Er war unerhört enttäuscht, denn er hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes darauf gespitzt, heute Abend seine besonderen Talente vorführen zu können.
     
    Hill hatte nicht den Eindruck, dass es Sinn machen würde, trotz seiner großen Verspätung mit dem Auto zum Bahnhof zu fahren und damit das hart erkämpfte Treffen mit Catharina erneut zu gefährden. Wenn er den Wagen nähme, würde er gezwungen sein, einen Parkplatz zu suchen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, denn es schien so, als stünden im Zentrum von Helsingborg von Tag zu Tag weniger Parkmöglichkeiten zur Verfügung.
    Da Knutpunkten unweit vom Polizeipräsidium gelegen und damit durchaus günstig zu Fuß zu erreichen war, würde er sich vernünftigerweise auf Schusters

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