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Kommissar Morry - Das Phantom

Kommissar Morry - Das Phantom

Titel: Kommissar Morry - Das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Erläuterung über das einmalig schöne, alt japanische Samuraischwert. „Wenn auch der Griff mit Edelsteinen und Diamanten besetzt ist und aus fast purem Gold besteht, so ist die Klinge aus härtestem Metall gearbeitet und somit für den eigensten Zweck, für den Kampf Mann gegen Mann, erschaffen."
    Weitere Stücke holte Captain Smiths herbei. Man merkte es dem Hausherrn an, daß es ihm sichtlich Freude bereitete, einen so aufmerksamen Zuhörer wie Kommissar Morry gefunden zu haben.
    Die Zeit flog nur so dahin. Noch einige Male füllte der Captain die Gläser nach. Immer aufgeräumter werdend, erklärte er unter Zuhilfenahme seiner Aufzeichnungen dieses und jene Stück. Es war bereits zehn Uhr vorbei, als sich Kommissar Morry von Captain Smiths verabschiedet hatte. Die angeregten Stunden in der Sobth End Road 32 hatten sein Wissen um die hier zur Sprache gekommenen Dinge um ein beträchtliches bereichert. Ein Gedanke nahm plötzlich von ihm Besitz. Je mehr er sich darüber den Kopf zerbrach, um so klarer wurde es ihm, daß diese absurde Idee, die sich nicht aus seinen Überlegungen verdrängen lassen wollte, vielleicht die Klärung der Morde in Limehouse herbeiführen könnte.
    Als er die Underground Station betrat, stand für Kommissar Morry fest, daß er noch nicht seine Wohnung aufsuchen würde, sondern zunächst vom Sonderdezernat Scotland Yard aus einige Depeschen in den Äther jagen würde. — Mochten die Antworten dann ausfallen wie sie wollten, für ihn hatte sich eine neue Perspektive aufgetan, die er bis zur restlosen Klärung abrollen lassen würde.
    Ratternd setzte sich die auch noch zu dieser Stunde vollbesetzte Underground in Bewegung.
    Kommissar Morry begann seine gefürchteten Angeln und Netze auszulegen, die auch dem Phantom zum Verhängnis werden sollten.

    8

    Noch aber war es nicht soweit. Noch betrieb dieses Phantom sein grausiges Handwerk. Auch in dieser Nacht geisterte es wieder durch die Hafengassen von Limehouse und durch die Straßen Londons.
    Die drei Männer, die mit einem Holzboot vom Lime Kiln Dock aus geräuschlos den vor Horse Ferry liegenden Frachter „Piroge" ansteuerten, ahnten nicht, daß ihnen buchstäblich der Tod auf den Fersen war.
    Sie hatten nicht die Augen gesehen, die sie verfolgten, als sie das Boot ins Wasser ließen. Auch bemerkten sie nicht, daß sich der Mann hiernach seinen Umhang enger um den Körper schlug und in Richtung Trusty Godophins Behausung davonging.
    Sie waren zu sehr mit sich beschäftigt und ihre Augen suchten nur eine etwaige Gefahr von vorne her rechtzeitig zu erkennen. Daß ihnen aber die größte Gefahr vom Land her drohte, daran dachte keiner der drei. Bisher war auch alles nach ihren Wünschen verlaufen. Kein Kontrollboot der Strompolizei hatte ihren Weg gekreuzt, kein Scheinwerfer hatte ihnen, wie auf ihrer letzten Fahrt, den Angstschweiß aus den Poren quillen lassen. Alles war ruhig geblieben, und wenn etwas da gewesen wäre, was ihnen leichte Kopfschmerzen hätte bereiten können, so hätte der Nebel es vor ihnen Blicken verborgen.
    Die dunkle Silhouette der „Piroge" tauchte vor ihnen aus dem Dunst auf. Eine kleine Gestalt löste sich von den Deckaufbauten der Steuerbordseite und huschte zur Reling hin. Bevor das Boot schabend gegen die Bordwand stieß, fiel eine Strickleiter herunter und pendelte in Höhe der Wasserlinie hin und her.
    Rob Austicks behaarte Rechte erfaßte die Leiter, und von Swen Collin gefolgt, enterte er seinen massigen Körper in die Höhe. Mit nervösen Händen umspannte währenddessen der im Boot zurückbleibende Ernest Pookfield seine Waffe und sah seine Begleiter über die Reling auf dem Frachter verschwinden.
    Sekundenlang blieb alles still über ihm. Sein Blut begann wie jedesmal, wenn er mit von der Partie war, bis zum Hals herauf zu hämmern. Emest Pookfields Nerven waren auf die Dauer nicht mehr diesen Anstrengungen gewachsen. Er spürte es immer deutlicher, diese ständige Furcht brachte ihn noch einmal um. —
    ,Damn't. — Was hatte Rob Austick an diesem Abend noch gesagt. Diese Fahrt und in zwei oder drei Tagen noch einmal, dann würde der Chef eine Ruhepause von drei bis vier Monaten einlegen, um den Schnüfflern keine Gelegenheit zu geben, uns auf frischer Tat zu ertappen und ihr Interesse an unserem Club langsam zum Erlahmen zu bringen. Wurde auch verdammt Zeit, daß der Chef das eingesehen hatte. Waren in den letzten Tagen sehr rührig geworden, diese Cops. Dazu noch diese zwei Morde. Ein Zittern

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