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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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blinzelnd.
    Layman nickte und steckte das Taschentuch ein. „Ja, mein Junge! Du mußt das verstehen! Es ist eine Sache des Prinzips. Ich kann es mir nicht leisten, weich und nachgiebig zu sein. Wenn sich das herumspräche, würde kein Mensch mehr pünktlich an Dirk Layman zahlen. Wenn ich einen Termin festsetze, muß er auch eingehalten werden. Das ist Gesetz, verstanden? Dieses Gesetz gilt auch für dich, mein Goldjunge."
    „Nur eine Woche, Dirk..."
    „Woher willst du es dann nehmen?"
    „Ich werde schon einen Weg finden. Momentan habe ich im Spiel eine Pechsträhne. Das muß sich doch einmal ändern!"
    „So?" fragte Layman spöttisch. „Muß es das wirklich?"
    „Na ja — so kann es jedenfalls nicht weitergehen.“
    „Warum verkaufst du nicht dein Haus? Für deine Bedürfnisse ist es doch viel zu groß!"
    Lincoln lachte bitter. „Wenn das so leicht wäre, hätte ich's sicher schon getan. Aber das Haus ist bis unters Dach mit Hypotheken belastet."
    „Das hätte ich mir denken können."
    „Sieh mal an, Dirk — ich habe doch vor, bald zu heiraten. Du weißt, daß ich mich mit Jeanette Landville zu verbinden gedenke. Sie ist reich. Diese Ehe wird meine Kasse wieder auffüllen. Dann kann ich dich bezahlen."
    „Jeanette Landville", nickte Layman. „Ein guter Gedanke. Warum pumpst du sie nicht gleich an?"
    „Wie sähe das denn aus!" meinte Stuart gequält. „Nein, das geht nicht."
    „Warum denn nicht? Sage ihr, daß du in Schwierigkeiten bist und die fünftausend Dollar unbedingt brauchst. Wenn sie dich liebt, wird sie zahlen, ohne mit der Wimper zu zucken."
    „Ich kann dieses Ansinnen nicht an sie stellen. Das wäre mir sehr peinlich."
    „Ach so — aber mich zu vertrösten ist dir wohl keineswegs unangenehm?"
    „Aber ja, Dirk! Es ist doch nicht so, daß ich dich bis zum Jüngsten Gericht warten lassen möchte! Ich habe dich nur um eine letzte Frist gebeten — um acht oder vierzehn Tage."
    Dirk Layman schüttelte den Kopf. „Ich habe dir schon eine solche Frist zugestanden. Die fünftausend Dollar waren bereits in der letzten Woche fällig. Jetzt ist meine Geduld erschöpft. Du wirst also zu Miß Landville gehen und ihr das Geld abknöpfen. Du brauchst wirklich keine Skrupel zu haben. Sie wird zahlen..."
    „Warum grinst du so komisch?"
    „Tue ich das?" Layman zuckte die Schultern. „Nimm es nicht so wichtig!"
    „Höre mal, Dirk — ich kenne dich lange genug, um zu wissen, daß hier etwas nicht stimmt..."
    „Willst du's unbedingt erfahren?"
    „Handelt es sich um Jeanette?"
    Layman nickte. „Ihr werdet ein feines Pärchen abgeben", meinte er. „Ein Spieler und eine Mörderin!"
    Stuart wurde blaß. „Sag das noch einmal!"
    „Gefällt es dir nicht? Ein Spieler und eine Mörderin! Oder hast du bessere Bezeichnungen für einen Mann, der sein Vermögen am Spieltisch verschleudert hat, und für ein Mädchen, das seine Mutter tötete?"
    „Du weißt nicht, was du sagst!"
    Layman beugte sich über den Tisch nach vorn. „Du wirst wahrscheinlich die Zeitungsberichte über den Mord an Nathalie Landville genau verfolgt haben. Erinnerst du dich, welches Kaliber die Kugel hatte, die man aus dem Körper des Opfers entfernte?"
    „Sicher. Es war eine 22er."
    „Stimmt genau. Und weißt du zufällig, wo sich die Mordwaffe befindet?"
    Eine steile Falte bildete sich zwischen Stuart Lincolns Augen. „Warum fragst du mich?"
    „Oh, nur so."
    „Die Pistole wurde nicht gefunden."
    „Richtig. Aber ich kann dir sagen, wer sie hat, oder wer über ihren Verbleib informiert ist."
    „Nun?"
    „Jeanette Landville."
    „Das ist nicht wahr!"
    Layman lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Um seine vollen, wulstigen Lippen spielte ein spöttisches Lächeln. „Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, daß ich zur Unterwelt dieser Stadt gehöre. Ich bilde mir sogar ein, innerhalb dieser Kreise eine dominierende Rolle zu spielen. Ein Mann in meiner Position weiß über viele Dinge Bescheid — vor allem über Verbrechen. Das ist meine Domäne. Darum ist mir auch bekannt, daß die junge, schöne Jeanette Landville ihre eigene Mutter tötete."
    „Du lügst! Sie war gar nicht in der Stadt."
    „Sie hat es verstanden, das Alibi zu fälschen."
    „Jeanette ist keine Mörderin!"
    „Reg dich nicht auf, mein Junge. Wir haben die Beweise."
    „Welche Beweise?"
    „Das geht dich nichts an."
    Stuart umklammerte den Rand des Tisches mit beiden Händen und starrte seinem Gegenüber in die Augen. „So geht es

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