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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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an?"
    „Es geht."
    „Ich war im ,Squash'. Sie wissen ja, daß ich dort einige brauchbare Informationen erhalten habe. Ich bin ganz sicher, daß der Mixer noch mehr weiß — aber er scheint nicht darüber sprechen zu wollen. Der Bursche heißt Edward Willows. Kennen Sie ihn näher?"
    „Er ist ein paarmal vorbestraft. Ziemlich übles Subjekt. Wir vermuten, daß er für Dirk Layman arbeitet... den Al Capone der Stadt."
    „Gibt es so etwas bei Ihnen?"
    „Aber ja. Wir haben auch unseren Syndikatsboß. Er ist genauso gerissen wie seine Vorbilder aus New York und Chikago. Einfach nicht zu fassen."
    „Bleiben wir bei dem Mixer. Haben Sie irgend etwas in der Hand, um ihn unter Druck zu setzen?"
    „Da müßten Sie sich schon mit dem Rauschgiftdezernat in Verbindung setzen. Kann sein, daß die etwas zu Ihren Wünschen beisteuern können."
    „Vielleicht wird er reden, wenn man ihm ein großzügiges Geldangebot macht", meinte Fortcrank.
    „Sie als Privatmann können sich das leisten. Aber wer ist schon daran interessiert, diesen Ganoven noch reicher zu machen, als er schon ist?"
    „Für mich geht es zunächst nur darum, für Nathalie Landvilles Tod Vergeltung zu finden. Dafür ist mir kein Preis zu hoch. Ich muß den Täter finden!"
    „Ist Ihnen eigentlich klar, daß Sie sich gewissen Gefahren aussetzen?"
    „Sie meinen, der Mörder könnte sich zur Wehr setzen, wenn er merkt, daß es ihm an den Kragen geht?"
    „Er wird nicht tatenlos Zusehen, daß wir ein Kesseltreiben gegen ihn veranstalten."
    „Das hoffe ich. Auf diese Weise haben wir die Chance, daß er sich verrät. Im übrigen konnte er keine andere Reaktion erwarten. Bevor ich's vergesse... heute morgen kurz nach fünf Uhr konnte ich eine interessante Beobachtung machen!"
    „Was denn... waren Sie so früh schon auf den Beinen?"
    „Noch immer", verbesserte Fortcrank. „Irgend etwas bestimmte mich, nach meinem Besuch im ,Squash' zu dem Landvilleschen Haus zu fahren. Ich parkte in der Nähe des Eingangs und wartete, ohne so recht zu wissen, worauf. Wenige Minuten nach fünf Uhr wurde meine Geduld belohnt. Roger Landville tauchte auf."
    „Allein?"
    „Ja."
    „Er fuhr weg?"
    „Nein, er kam an. Mit seinem Wagen. Ich sah, wie er bis zur Freitreppe fuhr und dort ausstieg. Als er das .Licht anknipste, fiel mir auf, daß seine Schuhe ungewöhnlich schmutzig und lehmverkrustet waren."
    „Vielleicht kam er von der Jagd?“
    „Um diese Zeit? Ausgeschlossen."
    „Wahrscheinlich haben Sie recht. Wie war er bekleidet?"
    „Er trug einen Trenchcoat. An den Füßen hatte er sehr derbe Schuhe. Folglich muß er sich im Freien aufgehalten haben . . . aber gewiß nicht auf der Jagd. Es sei denn, es habe sich um eine besondere Art von Wild gehandelt. Können Sie mit meinen Beobachtungen etwas beginnen?"
    Rockwell massierte sich das Kinn. „Das halte ich durchaus für möglich", erwiderte er.

    *

    Jeanette trug an diesem warmen, sonnigen Nachmittag ein schwarzes Kostüm mit engem Rock. Sie hätte lieber eines ihrer duftigen Sommerkleider angezogen, aber der tragische Tod der Mutter verlangte, daß sie sich auch in ihrem Äußeren darauf einstellte. Jeanette traf Stuart Lincoln an dem verabredeten Platz, unweit der Baumwollbörse. Sie setzte sich zu ihm in den Sportwagen und hielt ihm die Wange hin, die er flüchtig mit den Lippen berührte. Als sie das Profil des jungen Mannes musterte, fand sie, daß er ungewöhnlich nachdenklich und sogar griesgrämig aussah.
    „Was ist geschehen?" erkundigte sie sich.
    „Wieso?"
    „Du siehst nicht gerade freundlich aus. Habe ich mich verspätet?"
    „Du warst pünktlich wie immer."
    „Was ist es also?"
    Er zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich freue ich mich, dich zu sehen. Ich habe nur im Augenblick ein paar dumme Sorgen, die mir zu schaffen machen."
    „Kann ich dir helfen?"
    „Nein", erwiderte er zögernd.
    Sie fuhren los. Jeanette legte behutsam ihre Hand auf seinen Unterarm. „Bitte..." sagte sie leise. „Du mußt mir vertrauen! Worum handelt es sich?"
    Er schwieg ein paar Sekunden. Dann fragte er, ohne sie anzublicken: „Liebst du mich wirklich?"
    „Aber das weißt du doch!"
    „Wie sehr?"
    „Ohne Einschränkungen."
    Er lächelte, scheinbar erleichtert. Dann glitt wieder ein Schatten über seine Züge. „Hast du dir eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie unsere Zukunft beschaffen sein soll?"
    „Unsere Zukunft?" fragte sie verwirrt. „Nun ... wir werden hoffentlich Kinder haben und recht

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