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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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nicht! Du kannst nicht eine so ungeheuerliche Behauptung aufstellen und dich mit ein paar allgemeinen Phrasen aus der Affäre ziehen wollen! Du mußt sprechen!"
    Layman lächelte dünn. „Ich muß? O nein, keineswegs. Aber ich will dir den Gefallen tun und dich mit den Informationen versorgen, an denen dir soviel liegt. Du weißt, daß Jeanette häufig im ,Squash' verkehrte."
    „Ich selbst habe sie dort eingeführt."
    „Das war ein Fehler, mein Junge. Das ist kein Lokal für ein junges Mädchen. Jedenfalls hat der Barmixer ihr vor etwa fünf Wochen eine Pistole gekauft —- und zwar eine Donaldson des Kalibers 0.22. Was sagst du nun?"
    „Es ist unmöglich!"
    „Beruhige dich doch! Erst willst du die Wahrheit erfahren, und dann benimmst du dich wie ein Verrückter, wenn man sie dir kalt serviert! Frage meinetwegen den Mixer —- aber der wird sicher bestreiten, ihr die Pistole verkauft zu haben. Die kleine Transaktion war schließlich illegal. Aber du kannst ja deine süße kleine Braut fragen ..."
    „Das alles ist ein gräßliches Mißverständnis! Wozu hätte Jeanette eine Pistole brauchen sollen?"
    „Nun, das dürfte inzwischen wohl selbst dem Dümmsten klargeworden sein. Ihr ging es darum, die Mutter aus dem Weg zu räumen."
    „Ausgeschlossen! Jeanette liebte ihre Mutter!"
    „Bist du deiner Sache ganz sicher? Ich kenne das Mädchen nur vom Ansehen. Ich weiß von dem Mixer, daß sie zuweilen Marihuana-Zigaretten rauchte, mir ist bekannt, daß irgendein schäbiger kleiner Schuft, den sie abblitzen ließ, der Mutter diese Tatsache hinterbrachte. Nathalie Landville war schockiert. Aber damit gab sie sich nicht zufrieden. Ich vermute, daß es in ihrer Absicht lag, die Tochter in eine Heil- und Pflegeanstalt einweisen zu lassen. Ich stelle mir vor, daß Jeanette, um der damit verbundenen Demütigung auszuweichen, die Mutter tötete..."
    „Du stellst es dir vor! Du vermutest! Das sind doch keine konkreten Beweise!"
    „Und was ist mit der Pistole?"
    „Ein Zufall..."
    „Ein sehr merkwürdiger Zufall."
    „Es gibt viele Donaldsons, und es gibt auch andere Fabrikate, die das gleiche Kaliber verwenden. Jeanette ist nicht dumm. Selbst wenn wir unterstellen wollen, daß es wegen der Zigarettengeschichte zwischen ihr und der Mutter zu einem tiefgehenden Zerwürfnis gekommen ist, ja, selbst wenn wir anzunehmen bereit sind, daß es ihre Absicht gewesen wäre, die Mutter zu töten, so hätte sie es doch niemals in dieser plumpen, ja geradezu selbstmörderischen Art getan! Kein Mörder, der seine fünf Sinne beisammen hat, kauft bei einem so üblen Subjekt, wie es der Barmixer ist, eine Pistole, 11m mit der gleichen Waffe nur zwei Wochen später die Tat auszuführen! Damit hätte Jeanette sich ja dem Barmixer völlig in die Hand gegeben!"
    „Jeanette hat gewiß gar nicht soweit gedacht. Sie rechnete einfach damit, daß keine Menschenseele ihr eine solche Tat zutraut", meinte Layman.
    „Nein, das alles ist ein schrecklicher Irrtum, davon bin ich überzeugt!"
    Layman zuckte die Schultern. „Vielleicht hast du sogar recht. Ich möchte dir aber trotzdem raten, dem Mädchen mit der nötigen Vorsicht zu begegnen. Die Kleine ist gefährlich!"
    „Die Polizei hat auf die Ergreifung des Mörders eine Belohnung von zweitausend Dollar ausgesetzt. Wie kommt es, daß weder der Mixer, noch du, noch die anderen, die .Bescheid' zu wissen glauben, sich das Geld verdienen wollen?"
    Layman machte ein ernstes Gesicht. „Wir alle sitzen im gleichen Boot. Keiner von uns hat eine weiße Weste. Darum halten wir untereinander zusammen. Wir liefern niemand der Polizei aus. Das ist ein Gesetz, gegen das niemand verstößt."
    Stuart rieb sich mit starrem Blick das Kinn. „Nein", murmelte er. „Du mußt dich täuschen. Jeanette ist unschuldig. Sie wäre niemals in der Lage, eine solche Tat zu begehen!"
    Layman erhob sich. Er schob die Hände in die Jackettaschen und meinte: „Mir persönlich ist es ziemlich egal, wer es getan hat. Nur eines ist mir nicht gleichgültig: meine Forderung an dich! Du wirst das Geld beschaffen, hörst du? Morgen Nachmittag erwarte ich dich in meinem Büro. Punkt sechs Uhr. Du wirst das Geld bei dir haben!"
    Stuart stand ebenfalls auf. „Und was ist, wenn ich nicht zahlen kann?"
    Auf Laymans Zügen erschien ein schmutziges Grinsen. „Kannst du dich zufällig an Archie Newmore erinnern?"
    „Ja", erwiderte Stuart zögernd. „Man hat ihn vor drei Monaten aus dem Fluß gezogen. Es heißt, daß er bei einem

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