Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Die Woelfe

Kommissar Morry - Die Woelfe

Titel: Kommissar Morry - Die Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
nicht zurück sind, Boys, dann macht euch gefälligst auf die Beine. Ihr könnt euch ja denken, wo wir sind.“
    Er schloß sich Steff Cooper an und ging neben ihm in die neblige Septembernacht hinaus. Langsam und vorsichtig schlichen sie auf die Gas Works zu. Unmittelbar dahinter zog sich die Themse hin. Man hörte das Scharren der ankernden Schiffe und die dumpfen Rufe der Bootswachen. Steff Cooper prallte betroffen zurück, als plötzlich vor ihm eine stämmige Gestalt aus dem Nebel wuchs. Es war Judd Bramas vom Klub der Wölfe. Sein fahles Gesicht wirkte wie ein weißer Fleck im Zwielicht. Seine Augen waren stechend und mißtrauisch auf die beiden Burschen geheftet.
    „Kommt mit“, sagte er heiser. „Wir gehen zum Hochwasser-Bunker. Wollen dort mal nach dem Rechten sehen.“
    Die beiden Ganoven gingen schweigsam neben ihm her. Es war ihnen nicht recht wohl in ihrer Haut. Jeden Augenblick erwarteten sie harte Vorwürfe und ein wütendes Donnerwetter zu hören. Aber Judd Bramas blieb so schweigsam wie sie selbst.
    Auf einem schmalen Pfad tappte er durch die ödflächen in Richtung der Themse. Zwischen dem Wasserturm und der Power Station erhob sich ein flacher, betonierter Stollen, den Judd Bramas vor einigen Jahren zu seinem Lagergelände hinzugepachtet hatte. Er war sein rechtmäßiges Eigentum. Trotzdem witterte er argwöhnisch nach allen Seiten, als er die massive Eisentür aufsperrte. „Kommt!“, zischte er leise. „Verhaltet euch still.“
    Sie stiegen ein paar Stufen in die Schleusenkammern hinunter. Draußen, in nächster Nähe, rauschte die Themse vorüber. Feucht wehte der Dunst des Stromes durch die Bunkerlöcher. Die Luft war schwer und muffig. Judd Bramas machte Licht und schloß eine zweite Tür auf. Er wartete, bis die beiden anderen hinter ihm eingetreten waren, dann schloß er sorgfältig die Tür ab und legte einen Riegel vor. In der Mitte des engen Raumes stand ein verhülltes Ungetüm. Der Sockel war fest in den Beton eingelassen. Das massive Metall glänzte matt im Schein der Lampen. Judd Bramas entfernte das Segeltuch und nun konnte man sehen, daß es eine ganz moderne Druckpresse war, die den Raum zur Hälfte einnahm. Sie war von Fred Hilltopp in einjähriger Arbeit konstruiert worden, um Banknoten en gros damit herzustellen. Es war eine Wundermaschine. Sie verrichtete automatisch über zwanzig Arbeitsgänge.
    Judd Bramas schaltete die elektrische Maschine ein und schob ein Blatt Papier in den Einführschacht unter dem Prägestempel. Die Presse begann zu laufen. Das automatische Zählwerk surrte. Der Auswerfer drückte Judd Bramas eine funkelnagelneue Fünfpfundnote in die Hand. Er knüllte sie verächtlich zusammen und warf sie wütend auf den Boden nieder.
    „Wir haben alles“, stieß er hervor. „Eine ganz moderne Notenpresse, eine wundervolle Druckplatte, ein graphisches Meisterwerk einer Fünfpfundnote, mit Wasserzeichen und fortlaufenden Nummern. Aber wir haben kein Papier. Und warum haben wir dieses Papier nicht? Weil ihr unfähigen Dummköpfe seit Jahr und Tag versagt habt.“
    Steff Cooper duckte den Kopf zwischen die Schultern. Schräg schielte er zu Judd Bramas hin. „Ich glaube, wir sind endlich soweit, Sir“, murmelte er unterwürfig. „Am Freitag wollen wir den Einbruch in die Staatsdruckerei wagen. Halten Sie die Daumen, Sir daß alles klappt.“
    „Am Freitag?“, fragte Judd Bramas in jäher Hoffnung. „Stimmt das?“
    „Ja, Sir! Es stimmt. Nick Gunnermann hat alle Schlüssel fertig. Lewis Farrant hat einen unbekannten Wagen beschafft. Fred Hilltopp hat alle Geheimnisse der Staatsdruckerei ausgeschnüffelt. Wir wissen nun, wann die Postenablösung stattfindet und wir wissen auch, daß die Freitagnacht am günstigsten für uns ist. Es kann eigentlich nichts schiefgehen.“
    Judd Bramas zog impulsiv seine Brieftasche. „Hier“, sagte er rau. „Nehmen Sie! Wenn die Sache klappt, sollen Sie nicht zu kurz kommen. Ein Drittel für Sie, zwei Drittel für uns. So war es ausgemacht und so werden wir es auch halten.“
    Er deckte die blitzende Maschine sorgfältig mit dem Segeltuch ab und drängte seine beiden Begleiter aus dem Betonstollen. Kurze Zeit später stand er mit ihnen wieder draußen auf den ödflächen zwischen dem Wasserturm und der Power Station.
    „Am Freitag also“, murmelte er zum Abschied. „Ich werde den Klub bis Mitternacht im Astoria behalten, um für den Notfall ein todsicheres Alibi zu haben. Dieses Alibi wird auch Ihnen zugute kommen.“
    So

Weitere Kostenlose Bücher