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Kommissar Morry - Die Woelfe

Kommissar Morry - Die Woelfe

Titel: Kommissar Morry - Die Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wanderten durch den großen Raum. Sie sahen Papierballen, Rollen und verschiedene Sortimente. Sie hätten sicher nicht gewußt, welches Papier sie ausgerechnet zum Druck von Fünfpfundnoten benötigten. Aber die Beamten waren so freundlich gewesen, die verschiedenen Papiertypen genau zu beschriften. So war es eine Kleinigkeit für Fred Hilltopp und seine Mannen, die entsprechende Auswahl zu treffen.
    „Los, packt ein“, zischte er. „Jeder nimmt soviel er tragen kann.“
    Sie beluden sich mit den schweren Paketen und traten schon Sekunden später den Rückzug an. Vor dem toten Steff Cooper stockten sie wieder.
    „Was jetzt?“, fragte Lewis Farrant nervös. „Wir haben keine Hände frei. Wir können ihn doch nicht hier liegenlassen. Er würde uns ja nur die Cops auf den Hals locken. Der dümmste Bobby weiß, daß er ewig mit uns zusammenhockte.“
    „Macht weiter“, knurrte Fred Hilltopp ungeduldig. „Sandy Harley wird das erledigen. Ich rufe ihn aus dem Postenzimmer.“
    Der letzte Akt ihres Unternehmens lief wieder reibungslos. Als sich Fred Hilltopp einmal umdrehte, sah er, daß die rote Birne erloschen war.
    „Das war blinder Alarm“, brummelte er mit schweißnassem Gesicht. „Wir hätten uns nicht so aufzuregen brauchen. Wahrscheinlich handelt es sich nur um ein Signal für die Posten, damit sie rechtzeitig ihren Rundgang durchs Gebäude antreten.“
    Sie liefen hinaus zu dem Kombiwagen und verstauten ihre schwere Fracht, so gut es ging. Der Nebel lag nodi immer wie eine dunkelgraue Decke über der Straße. Nirgends ein Licht. Nirgends das aufregende Trillern einer Polizeipfeife. Sie hatten es geschafft. Während Lewis Farrant wieder hinter dem Steuer Platz nahm und Fred Hilltopp, Tom Carter und Nick Gunnermann auf den Rücksitzen Platz nahmen, brachte Sandy Harley den toten Steff Cooper angeschleppt.
    „Mir habt ihr die dreckigste Arbeit aufgehalst“, keuchte er wütend. „Das nächste Mal macht ein anderer den Leichenträger. Das Geschäft liegt mir nicht, Boys!“
    Er lud seine gespenstische Bürde ab und brachte sie in der hintersten Wagenecke unter. „Was machen wir denn mit ihm?“, fragte er heiser.
    Lewis Farrant zuckte mit den Achseln. „Wir lassen den Wagen hinter den Gaswerken in den Fluß rollen“, murmelte er geistesabwesend. „Steff Cooper bleibt drin liegen. Ihm kann es gleich sein, ob er unter die Erde kommt oder ins Wasser. Bis man ihn findet, wird nicht mehr viel von ihm übrig sein. Auf diese Weise ersparen wir uns die gefährlichen Verhöre der Polizei.“
    Der Motor summte auf. Der Wagen setzte sich in Fahrt. Das große Gebäude hinter ihnen schlief. Keine Alarmsirene wurde laut. Die Polizei war weit entfernt. Fred Hilltopp schaltete die Nebellichter ein und hielt langsam auf Lambeth zu. Seine Höchstgeschwindigkeit betrug zwanzig Meilen. Er konnte nicht rascher fahren. Vor den Scheinwerfern dampfte es wie in einer Waschküche. Als sie die Gas Works und den Wasserturm erreicht hatten, bog Lewis Farrant nach Norden ab. Vor dem Hochwasserstollen, der Judd Bramas gehörte, ließ er seine Leute aussteigen.
    „Wartet hier auf mich“, raunte er. „Schafft einstweilen das Papier in den Stollen. Ich bin gleich zurück.“
    Er fuhr den Wagen in die Nähe des Rail Way Dock, wo das Themseufer bekanntlich am flachsten ist. Er stieg aus, ließ den Wagen weiterrollen und wartete, bis er schäumend in den Fluten verschwand. Das Dach tauchte unter. Es war nichts mehr davon zu sehen. Schiefergrau fluteten die Wellen darüber. Fünf Minuten später war Lewis Farrant wieder bei seinen Freunden.
    Sie hatten inzwischen den Hochwasserbunker aufgesperrt und das Papier in die hinterste Schleusenkammer geschafft. Als Lewis Farrant zu ihnen trat, nahm Fred Füll topp gerade die Segeltuchhülle von der modernen Notenpresse.
    „Weg“, knurrte er. „Das Ding habe ich allein konstruiert. Ich weiß am besten, wie es funktioniert.“
    „Eh, was macht ihr denn da?“, knurrte Lewis Farrant.
    Niemand hörte auf ihn. Sie alle standen mit gierigen Augen um Fred Hilltopp herum, der echtes Notenpapier in die Presse einführte. Die Maschine begann zu summen. Das automatische Zählwerk startete. Der Auslöser brummte kurz und ließ eine fertig gedruckte Fünfpfundnote in die Auswerföffnung fallen. Fred Hilltopp riß den noch feuchten Schein an sich und begann ihn lauernd mit den Augen abzutasten. Die Nummer war fabelhaft herausgekommen. Auch das Wasserzeichen war tadellos. Die Farben leuchteten neu und

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