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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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dieser ab, „blättern Sie ruhig mal ein wenig darin herum, es lohnt sich, soviel Ahnung haben Sie bestimmt auch, um beurteilen zu können, wie wertvoll sie ist.“
    Und tatsächlich, eine besondere Kostbarkeit erregte die Aufmerksamkeit des Bankdirektors. „Donnerwetter“, entfuhr es ihm, „Sie haben wirklich eine sehr wertvolle Sammlung . . . das hätte ich nicht gedacht.“
    Während sich der Bankdirektor mit der Briefmarkensammlung beschäftigte, betrachtete Jack Braddock mit scharfen Augen den Raum. Ihm entging nichts. Verärgert wandte er sich herum, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde . . .
    Aber sofort setzte er sein charmantestes Lächeln auf, als er die schöne, blondhaarige Frau erblickte, die mit schwingenden Röcken den Raum betrat.
    „Ach, du hast Besuch, Henry . . . schade, ich wollte dich gerade abholen.“
    „Bleib ruhig hier, Helena, es dauert nicht mehr lange. Unseren Mister Williams kennst du wohl . . . oder?“
    „Persönlich nicht“, lächelte die schöne Frau und reichte Frank Milland die Hand, der sie wohl ergriff, aber sich nicht erhob.
    War das ein Idiot, dachte Jack gereizt, der benahm sich wie der letzte Penner. Der schien noch immer nicht zu wissen, daß man sich vor einer Dame zu erheben hatte. Aber andererseits . . . würde sich wohl der alte Sonderling kaum anders verhalten haben . . .
    Er selbst sprang aber sofort auf, als Mister Porter fortfuhr:
    „Helena, darf ich dir Mister Braddock vorstellen. . . „
    Tief verneigte sich Jack vor der schönen Frau und entgegnete:
    „Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Lady . . . bitte“, und er rückte sofort einen Sessel heran, „wollen Sie Platz nehmen? Mister Williams und ich würden es als eine Auszeichnung betrachten, wenn Sie der geschäftlichen Besprechung beiwohnen würden.“
    „Hoffentlich dauert sie nicht zu lange“, lächelte Mrs. Porter und warf einen prüfenden Blick auf Jack Braddock, der ihn falsch auffaßte.
    Während Jack noch mit unverhohlener Bewunderung die schöne Frau anstarrte, stieß Frank Milland meckernd aus:
    „Na, mein Lieber, was glauben Sie wohl, welchen Wert meine Sammlung repräsentiert? Ich bin neugierig, ob Sie es erraten können . . . na?!“
    „Ich bin zu wenig Experte, um das beurteilen zu können“, kam die knappe Entgegnung des Bankgewaltigen, „aber ich bin überzeugt davon, daß sie im gewissen Sinne überhaupt nicht mit Geld zu bezahlen ist.“
    „Ihre Antwort gefällt mir“, entgegnete händereibend Frank Milland, „aber dennoch will ich es Ihnen sagen, Mister Porter. Der ungefähre Wert der Sammlung beträgt etwa hundertfünfzigtausend Dollar. . .“ „Das hätte ich mir beinahe gedacht“, entgegnete liebenswürdig der Bankdirektor. „Nun wollen Sie sicherlich Ihre Sammlung einem Tresor anvertrauen, nicht wahr? Daran tun Sie gut! Ich bin überhaupt erstaunt, wie leichtsinnig Sie bisher gewesen waren, Mister Williams.“
    Nun warf er Jack Braddock, der noch immer die schöne Frau an seiner Seite bewundernd anstarrte, einen mißbilligen Blick zu und erklärte:
    „Ach, weißt du, Helena, es wird doch länger dauern . . . vielleicht holst du mich in einer Stunde ab.“ Eine Geste seiner Hand warb um Entschuldigung, als er fortfuhr: „Heute ist Sonnabend, wir schließen sowieso in einer Stunde.“
    Helena ließ sich von ihrem Mann aus dem Sessel ziehen, gab ihm einen flüchtigen Kuß, winkte den beiden Besuchern oberflächlich zu und verließ den Raum.
    Nicht eines Blickes hatte die schöne Frau Jack gewürdigt. Innerlich kochte er vor Wut. Er war der Überzeugung gewesen, bei ihr Eindruck gemacht zu haben. Nun sah ex sich enttäuscht, und wütend darüber, sagte er:
    „Nun beeilen Sie sich schon, Mister Williams, Sie haben doch gehört, daß in einer Stunde die Bank geschlossen wird.“
    „Natürlich habe ich es gehört“, meckerte Frank Milland und warf einen verlangenden Blick auf die Cognacflasche. Umständlich erhob auch er sich nun und sagte:
    „Ich möchte den Safe besichtigen, in den Sie meine Sammlung einschließen werden. Sie sind doch hoffentlich versichert, Mister Porter?“ forschte er mißtrauisch. Aber gerade diese Frage paßte so recht zu dem alten Sonderling.
    Der Bankdirektor lachte laut auf. „Aber natürlich, Mister Williams.“
    „Wenn also bei Ihnen eingebrochen werden sollte“, erkundigte sich Frank Milland mit zitternder Stimme, „wird mir alles auf Heller und Pfennig ersetzt, nicht

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