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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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für das Kompliment“, lachte Mister Porter herzlich, drückte auf einen Knopf, und als nach wenigen Sekunden ein Angestellter eintrat, übergab er diesem die Tasche und sagte: „Lassen Sie nachzählen — — es müssen fünfzigtausend Dollar sein
    Wortlos nahm der Angestellte die Tasche in Empfang und verschwand sofort wieder.
    „Gedulden Sie sich nur kurze Zeit“, bat nun Mister Porter, „dann bekommen Sie gleich die Empfangsbestätigung. Wie ist es nun, Mister Williams, wollen Sie ein Scheckbuch . . . natürlich benötige ich noch Ihre Unterschrift . . .“
    „Geht heute leider nicht“, entgegnete unwillig Frank Milland, „bin gestern gestürzt. . . meine Hand habe ich mir verstaucht . . . das werde ich dann ein anderes Mal nachholen.“
    „Aber natürlich, Mister Williams, ganz wie Sie wünschen. Also habe ich die Ehre, Sie als meinen Kunden zu begrüßen. Gestatten Sie mir, daß ich auf Ihr Wohl anstoße . . .“
    „Das kann man immer“, meckerte Frank Milland und leerte das Glas in einem Zug. „Gut, gut“, anerkannte er, „Sie wissen doch, Mister Porter, auf einem Bein kann man schlecht stehen . . . na?“ und er zwinkerte dem Bankdirektor auffordernd zu. Auch dieses Glas leerte Frank Milland sofort.
    Ein harter Fußtritt unter dem Tisch ließ Frank Milland unwillig aufblicken. Zum Teufel, Jack sollte sich nicht so dämlich haben. Einige Gläser Cognac konnten ihm keineswegs schaden. Sie würden vielmehr seinen Unternehmungsgeist anspornen. Und ohne den warnenden Blick des anderen zu beachten, sagte er zu dem Bankdirektor:
    „Alle guten Dinge sind drei, diesmal will ich auf Ihr Wohl trinken . . .“
    Lächelnd betrachtete Henry Porter den alten Sonderling. Der Mann kam ihm wie ausgewechselt vor. Gar nicht einmal so übel, der alte Knabe, konnte direkt nett sein. Hätte er das geahnt, hätte ex bestimmt vor einem halben Jahr sich von ihm nicht so abfertigen lassen. Man lernte doch niemals aus. Bisher hatte er immer geglaubt, ein ausgezeichneter Menschenkenner zu sein . . .
    Mehrere Male räusperte sich Frank Milland, rieb sich heftig die Hände, deutete auf das verschnürte Paket und erklärte überheblich:
    „Jetzt kommt aber erst die Hauptsache, Mister Porter. Was meinen Sie wohl, was ich in diesem Paket habe?“
    „Ihre berühmte Briefmarkensammlung“, lächelte spöttisch der Mann mit dem Charakterkopf zurück, „habe ich recht?“
    Überrascht blickte Frank Milland den Bankdirektor an und entgegnete:
    „Sie sind wohl Hellseher ... Ja, Sie haben recht! Bitte seien Sie so liebenswürdig, Mister Braddock“, wandte er sich nun Jack zu, „und öffnen Sie das Paket.“
    Einen bitterbösen Blick warf Jack seinem Komplicen zu. Er liebte es keineswegs, derartig behandelt zu werden. Der Bankdirektor mußte ja glauben, daß Frank ihn als Gepäckträger bei sich hatte. Das wollte er gleich richtigstellen. Ihm gefiel es sowieso nicht, daß der stolze Bankdirektor ihn nicht eines Blickes würdigte.
    „Vielleicht tun Sie das lieber allein“, gab Jack bissig zurück, damit betonend, daß auch er gesellschaftsfähig war.
    „Wie kann man nur so kleinlich sein“, fiel ihm mit einem charmanten Lächeln der Bankdirektor ins Wort.
    Gestatten Sie mir, Mister Williams, daß ich das Paket öffne. Arbeit schändet doch nicht, überhaupt solch eine nicht . . . nicht wahr, Mister Williams?“
    „Sie haben nur zu recht“, sekundierte ihm Frank Milland, „aber das ist die neue Generation, sie bildet sich ein, sich etwas zu vergeben, wenn sie selbst mal anpacken soll. Aber nun wohnt Mister Braddock bei mir ... in gewissem Sinne bin ich ihm zu Dank verpflichtet, weil er mir das Paket herübergetragen hat.“ Einen kurzen Blick warf der Bankdirektor auf Jack Braddock. Er sah nicht schlecht aus, der Mann. — — Ein Frauentyp! Wie kam der Alte zu dem. Demnach schien er ja ein Zimmer vermietet zu haben . . . Aber was ging ihn das an. Sicherlich hatte der junge Mann ihm ein recht erhebliches Angebot gemacht, und davor hatte der Geiz des Alten kapituliert. Anders war es ja wohl kaum möglich, um so mehr er wußte, daß der alte Sonderling nur eine junge Wirtschafterin um sich duldete. Es wurde zwar gemunkelt, daß Mister Williams sein Herz an Mia Yellow verloren haben sollte . . . aber das waren wohl mehr Gerüchte, die der Wahrheit nicht entsprachen.
    In dieser Zeit hatte der Bankdirektor das Paket ausgepackt und hielt nun Frank Milland die Briefmarkensammlung entgegen.
    „Nein, nein, mein Lieber“, wehrte

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