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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wahr?“
    „Selbstverständlich“, bestätigte noch einmal der Bankdirektor und führte nun persönlich die beiden Herren in den Tresorraum, der sich im Keller befand.
    Mit glänzenden Augen blickte Frank Milland umher, deutete auf die verschiedenen Safes und sagte: „Wieviel Werte mögen wohl hier liegen, von denen kein Mensch etwas weiß. Jetzt verschwindet meine Briefmarkensammlung . . . und nicht einmal die Steuer erfährt etwas davon... ist doch was Schönes, so ein Safe.“
    Sorgfältig öffnete der Bankdirektor ein Safe und forderte Frank Milland auf, seine Briefmarkensammlung persönlich hineinzulegen.
    „Bestimmt liegen hier unten Millionen“, erklärte er dazu, „und Sie haben schon recht, Mister Williams, auch die Steuer ist nicht darüber informiert.“ Er überreichte dem alten Sonderling den Schlüssel, worauf dieser um Zeit für Jack zu gewinnen, störrisch sagte:
    „Ich möchte den Safe noch einmal selbst öffnen, Mister Porter.“
    „Aber bitte, mein Lieber, das ist Ihr gutes Recht, Sie sind doch von jetzt ab der Besitzer dieses Safes.“ Mit zitternder Hand haspelte Frank Milland am Schloß umher und hätte ihm Mister Porter nicht geholfen, wäre es ihm bestimmt nicht gelungen, den Safe zu öffnen. Noch einige Male versuchte er es, bis es ihm wirklich gelang, selbständig zu handeln.
    Im der Zeit, in der die beiden Männer sich mit dem Öffnen und Schließen des Safes beschäftigten, hatte Jack Braddock genug Gelegenheit sich alles genau einzuprägen. Mehrere Male berührte er dabei den Aufschlag seiner Jackenklappe, und nachdem er etwa zehn Aufnahmen gemacht hatte, gab er dem angeblichen Sonderling einen herzhaften Klaps auf die Schulter und fragte:
    „Na, Mister Williams, geht es nun endlich? So schwer kann das doch nicht sein!“
    „Das sagen Sie nicht, junger Mann“, gab Frank zurück, „für mich bedeutet es eine Anstrengung, solch ein Schloß zu öffnen. Sehen Sie doch, wie klein der Schlüssel ist. Und außerdem kann ich nur meine linke Hand gebrauchen . . . die rechte habe ich mir doch verstaucht . . .“
    „Ach ja, das hatte ich ja ganz vergessen“, entgegnete Jack entgegenkommend, „aber nun wollen wir Mister Porter nicht weiter aufhalten. Sie haben doch gehört, daß ihn bald seine charmante Frau abholen wird. Würden Sie so liebenswürdig sein, Mister Porter, mich Ihrer Frau Gemahlin zu empfehlen.“
    Darauf gab der Bankgewaltige überhaupt keine Antwort. Geflissentlich überhörte er diese Taktlosigkeit. Im Bankraum gab er den beiden Männern flüchtig die Hand und sagte, während er zu dem Schalterraum deutete:
    „Ich bin überzeugt davon, Mister Williams, daß Ihre Bestätigungen und Unterlagen schon auf Sie warten.“
    An der Tür wandte er sich noch einmal um und näherte sich wiederum Frank Milland:
    „Da wir uns doch so ausgezeichnet verstanden haben, Mister Williams, möchte ich doch noch einmal die Frage anschneiden, ob Sie nicht vielleicht doch geneigt wären, mir Ihr Grundstück zu verkaufen.“
    Einen Augenblick stutzte Frank Milland, und da er nicht die Zusammenhänge kannte, gab er listig zurück:
    „Vielleicht, vielleicht, mein Lieber, wir können ja später noch einmal darüber sprechen . . . machen Sie mir einen geeigneten Vorschlag . . .“
    „Aber das habe ich doch schon einmal getan“, gab befremdet Henry Porter zurück.
    „Ich weiß es . . . aber vielleicht legen Sie noch einige tausend Dollar zu . . . Verschieben wir dieses Gespräch auf ein anderes Mal . . . Ach, was sehe ich, dort kommt auch schon Ihre Frau, also will ich Sie nicht länger auf halten . . .“
    Beim Hinausgehen bemühte sich Jack, den Blick der schönen Frau zu fangen. Er wußte doch, daß seine glutenden dunklen Augen gerade für das weibliche Geschlecht besonders anziehend waren. Aber Mrs. Porter schien ihn absichtlich zu übersehen und beantwortete nicht einmal seinen devoten Gruß.
    Als sie sich an der Seite ihres Mannes befand, sagte dieser vorwurfsvoll:
    „Ein wenig freundlicher hättest du schon sein können. So unangenehm ist doch der Alte gar nicht.“
    „Ich kann seinen Begleiter nicht ausstehen“, entgegnete Helena verärgert. „Er hat mich so unverschämt angestarrt, daß ich keine Lust mehr hatte, seinen Gruß zu beantworten. Ich schätze Männer nicht, die eine Frau so schamlos anstarren.“
    Der nächste Tag war ein Sonntag. Schon am Abend vorher begannen die drei Gangster mit den Vorbereitungen für den großen Coup. Nach einer genauen Zeitangabe James

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