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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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kannten. Ich weiß, Mrs. Porter, was Sie sagen wollen, es sind noch zwei andere Männer da, der Kassierer und der Prokurist. . . Nach wie vor bleibt bestehen, daß dieser Einbruch eine bestellte Arbeit war. Ich habe gestern im Laufe des Tages den Kassierer und auch den Prokuristen verhört... ich habe bei den beiden Männern genau wie bei Ihrem Mann, das Gefühl, daß auch sie unschuldig sind.“
    Die hohe Stirn des Kommissars furchte sich. Man sah es ihm an, wie konzentriert er nachdachte. „Es gibt bestimmt nur wenige Menschen, Mrs. Porter, die das Geheimversteck Ihres Mannes hier im Schreibtisch kannten . . . darf ich es mir mal ansehen...“
    Stumm deutete die schöne Frau auf den riesigen Schreibtisch. Mrs. Porter wollte gerade eine Erklärung abgeben, als Morry ihr vom Schreibtisch heftig zuwinkte. „Nein, Mrs. Porter, bitte nicht, ich muß das allein herausbekommen.“
    Über eine halbe Stunde suchte Morry vergeblich nach dem Geheimfach. „Verdammt noch mal“, brachte er dann hervor, „wie ist es nur möglich, daß ich es nicht entdecke? Es kann doch gar nicht so schwer sein! Inspektor Slade fand es auf Anhieb, dann müßte es mir doch auch möglich sein.“
    Systematisch klopfte noch einmal Morry die Holzwände des Schreibtisches ab. Jedesmal lauschte er. „Ich komme nicht dahinter“, sagte er nach einer Weile, „zeigen Sie es mir, Mrs. Porter.“
    Einen aufmerksamen Blick warf die schöne Frau dem Kommissar zu. Sie ahnte, worauf er hinauswollte. Hastig begab sie sich an seine Seite, und als sie hinter dem Schreibtisch stand, ergriff sie die Hand Morrys, führte sie in ein Fach hinein und sagte lächelnd:
    „Drücken Sie gegen diese kleine Leiste . . .“
    Morry tat es. Es gab ein knackendes Geräusch. „Da, auf der anderen Seite“, fuhr Mrs. Porter fort, „sehen Sie nach . . .“
    Neugierig beugte sich Morry vor, und da sah er, daß die gegenüberliegende Wand des Schreibtisches aufgesprungen war. Nun wußte der Kommissar, wo sich das Geheimversteck befand.
    „Donnerwetter“, flüsterte er, „die Sache ist ja einmalig. Wirklich, Mrs. Porter, ich hätte es nicht allein gefunden. Ein wahrer Meister muß diesen Schreibtisch gebaut haben. Wer von Ihren Freunden oder Bekannten“, forschte er nun mit harter Stimme, „kennt dieses Geheimfach?! Für mich steht es fest, daß Inspektor Slade von jemanden informiert worden ist . . . es gibt keine andere Möglichkeit... ja, ja, Mrs. Porter,
    Sie brauchen nicht zurückzuzucken... ich glaube, ich bin dem Täter auf der Spur.“
    In diesem Augenblick wurde gegen die Tür geklopft. Unwillkürlich rief Morry „herein“. Mit ausgebreiteten Armen näherte sich ein Mann der Dame des Hauses, zog sie zärtlich an sich und sagte:
    „Meine arme, liebe, kleine Helena, ich mußte noch einmal vorbeikommen und mit dir sprechen. Glaube mir . . . und wenn auch alles gegen deinen Mann spricht, ich stehe mit meiner ganzen Persönlichkeit vor ihm und werde ihn verteidigen. Es wird und muß mir gelingen, ihn freizubekommen.“
    „Das ist lieb von dir“, sagte die Frau des Hauses, „daß du mich noch einmal aufgesucht hast. Aber ich darf dich vorerst einmal mit Kommissar Morry bekanntmachen.“
    „Welche Ehre“, rief erfreut der Anwalt aus, reichte dem Kriminalbeamten die Hand und stellte sich vor. „Ich habe schon von Inspektor Slade gehört, Kommissar Morry, daß Sie sich eingeschaltet haben. Ich bin wirklich froh darüber. Was meinen Sie, welch harte Auseinandersetzung ich vorhin mit diesem sturen Burschen erst gehabt habe. Aber bitte, setzen wir uns doch.,. ich glaube, wir haben uns so einiges zu sagen, Kommissar. Es ist für mich ein angenehmes Gefühl, einen Streiter des Rechts an meiner Seite zu wissen.“
    Morry war auf das Angenehmste überrascht. Der Mann gefiel ihm. Er liebte Menschen, die ihn frei und offen ansahen. Lächelnd ließ er sich nieder und fragte:
    „Was haben Sie denn für eine Auseinandersetzung mit Inspektor Slade gehabt?“
    „Ich habe ihm beigebracht“, tobte Mac Hunter und sprang erregt auf, „daß für meine Begriffe wenigstens noch zwei weitere Menschen verdächtig sind... die beiden Bankangestellten.“
    „Die scheiden für mich aus“, warf Morry ein, „obwohl auch sie die Zahlenkombination des großen Tresors kannten.“
    „Nicht so voreilig, mein lieber Morry . . . Sie können sich denken, daß ich als Rechtsanwalt schon so einiges erlebt habe, genau wie Sie als Kriminalkommissar! Aus diesem Grunde habe ich schon ein

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