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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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der Verbrecher Mac übte den Beruf eines Vertreters aus. Er wohnte am Regent Square in einem Viertel, das durch seine gediegene Bürgerlichkeit bekannt war. Kleine Beamte und kaufmännische Angestellte führten hier ihr vorbildliches Leben. Auf Anraten des Anführers war er in diese Gegend gezogen und lebte hier schon seit zwei Jahren. Bedächtig öffnete er die Tür, schaltete die Beleuchtung ein und schloß sorgfältig hinter sich ab. Er rieb sich die Hände und trank hastig einen Whisky, wobei er sich selbst zuprostete und auflachend ausrief: „Das haben wir Wieder mal fein geschaukelt, was Mac? Bist doch ein braver Junge, dafür verdienst du noch einen Whisky. Aber den werde ich auf das Wohl Joes trinken. Prost Joe, hoffentlich kommst du bald wieder mit solch einer Offerte. Nun wollen wir mal sehen, was der gute Joe erbeutet hat. Im Auto hat es ja vorhin ganz schön geglitzert und geflimmert."
    Mit einer wahren Gemießermiene holte er aus seinen Taschen die Beute heraus, und nun schlug er doch vor Überraschung die Hände über dem Kopf zusammen und stammelte: „Das habe ich ja nicht erwartet da könnte ich mich eigentlich zur Ruhe setzen. Wäre doch nicht schlecht ein kleines Hotel, das Geld arbeitet, andere müssen sich für mich tummeln und ich halte nur die Hände auf und kassiere! Das wäre zu überlegen."
    Mit zitternden Händen ergriff er ein Kollier und hielt es gegen das Lampenlicht.
    ,Ob ich das Ding hier der Mia schenke, überlegte er, die würde Augen machen. Aber lieber nicht, das wäre zu gefährlich, und wenn es herauskäme, würde der Boß mir die Hölle heiß machen.' Die Hitze im Raum machte den Verbrecher müde. Er wurde schläfrig und zog sich langsam aus, wobei er seine Unterhaltung mit sich selbst fortsetzte: „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf. Die Nachtruhe habe ich mir verdient. Verdammt noch mal, wo ist denn mein Pyjama. Ach, der hängt ja im Badezimmer."
    Nachdem er sich umgezogen hatte, betrachtete er noch einmal sinnend seine Schätze, und schon wollte er sich ins Schlafzimmer begeben, als er kurz vor der Tür stockte.
    Der Boß hatte doch gesagt, er sollte auf jeden Fall die Beute verstecken. Aber wohin damit, zu den anderen Sachen, wo das Einbruchswerkzeug, die Pistolen lagen? Na klar, da war es am besten aufgehoben. Schon war er dabei den dicken Perserteppich zurückzurollen, als er sich noch einmal aufrichtete und in das dunkle Schlafzimmer hineinspähte. Er hatte ein unbehagliches Gefühl, darum schaltete er auch hier die Deckenbeleuchtung ein, und nun erst führte er seine Arbeit weiter durch. In der Mitte des Zimmers waren zwei Bohlen locker, aber nur ein scharfes Auge konnte diese Unebenheiten feststellen. Mit einem Messer hob Mac die Holzplanken an, legte sie beiseite und lachte zufrieden vor sich hin. Ein prima Versteck war das, so schnell würde das niemand finden, um so mehr er jetzt entschlossen war, nachdem er seine Beute dort versteckt hatte, die Fugen zu überschmieren. In aller Ruhe beendete der Verbrecher seine Arbeit und betrachtete zufrieden sein Werk. „In Ordnung", meckerte er und lachte auf, dieses Versteck würde selbst der fähigste Spürhund nicht entdecken. Dort lagen die Kostbarkeiten sicherer als in der Bank von England. Noch einmal gähnte er herzhaft, reckte sich und ging dann zufrieden ins Schlafzimmer hinüber. Er schaltete die Deckenbeleuchtung aus, knipste die Nachttischlampe an und schlug die Bettdecke zurück. Ein röchelnder Angstschrei quoll aus seinem Mund. Mit weit aufgerissenen Augen .starrte er auf den Mann, der sich langsam aufrichtete und den entsicherten Revolver auf ihn anlegte. Der Fremde, der eine Maske trug, lachte nun höhnisch auf, gab Mac einen furchtbaren Stoß, so daß dieser zurücktaumelte und sagte: „Wird höchste Zeit, mein Junge, daß du kommst. Ich hatte dich schon früher erwartet. Hast dir ein bißchen viel Mühe gemacht, mein lieber, den Raub zu verstecken. Aber nun los, marsch ins Zimmer, ich habe ein ernstes Wort mit dir zu reden."
    Jetzt hatte Mac Rivers die Schocksekunde überwunden. Wie war der Bursche hier hereingekommen? Die Tür besaß doch ein sehr kompliziertes Sicherheitsschloß und woher wußte der Mann von dem Raubüberfall?! Hatte etwa Joe ihn verraten und holte sich auf diese Art und Weise seinen Anteil wieder zurück? Das würde doch aber bedeuten, daß der unheimliche Besucher ihn ermorden wollte... aber nein, niemals würde der Boß zu solch einer Gemeinheit fähig sein, er kannte ihn schon

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