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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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lange!
    „Was stierst du mich so an", herrschte ihn der Mann mit der Maske an und schlug dann blitzschnell mit dem Knauf seines Revolvers zu. Mit einem Schmerzensschrei taumelte der Verbrecher zurück.
    „Muß ich erst mit dir Fraktur reden?" knurrte der andere und folgte wie ein sprungbereites Raubtier. Mit einer herrischen Geste wies nun der Unheimliche auf einen Stuhl. „Los, setz dich hin, vielleicht werden wir beide doch noch handelseinig."
    Einen Blick warf Mac auf den langgezogenen Lauf der Waffe. Mit Erschrecken stellte er fest, daß diese einen Schalldämpfer hatte. Er kannte die Männer der Unterwelt. Wer von diesen solch eine Waffe besaß, ging meistens auf Mord aus. Mehrere Male schluckte Mac Rivers, und er wurde auch nicht ruhiger, als der andere ihn mit einem freundlichen Lächeln bedachte.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, alter Junge", erklang die tiefe Stimme des Unheimlichen.
    Wo nur hatte Mac schon diese Stimme vernommen?! Sie kam ihm bekannt vor aber es hatte ja keinen Sinn, jetzt darüber nachzugrübeln, denn es ging um sein Leben, und so erklärte er bereitwillig: „Ich glaube auch, daß wir uns einig werden. Also gut, ich bin bereit, du sollst die Hälfte abbekommen!"
    „Woher habt ihr denn die schönen Sächelchen", forschte der Mann mit der Maske und sah Mac drohend an.
    Obwohl der Verbrecher Todesängste ausstand, war es ihm dennoch nicht entgangen, daß der Fremde „ihr" gesagt hatte. Woher wußte er, daß er nicht allein unterwegs gewesen war. In seine Gedanken hinein knurrte ihn der Mann gereizt an: „Überlege nicht so lange. Du bist nicht fähig, solch einen großen Coup allein zu starten. Wer ist der andere "
    Als Mac verbissen schwieg, hob der Peiniger seine Waffe, und nun deutete die Mündung des Revolvers genau auf die Stirn Macs. „Soll ich ein wenig nachhelfen", spottete der andere, „nein, du willst nicht? Donnerwetter, meine Hochachtung! Na, darauf wollen wir einen trinken. Hol mal den Whisky, den du vorhin in den Schreibtisch zurückgestellt hast."
    Langsam erhob sich Mac Rivers, und nun mußte er für einige Sekunden dem Fremden den Rücken kehren, der blitzschnell etwas Pulver in ein Glas streute, das auf dem Tisch stand. Mac war nicht fähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Als er sich dem Schreibtisch zuwandte, hatte er mit dem Leben abgeschlossen, denn er war davon überzeugt gewesen, daß der Fremde ihm eine Kugel in den Kopf jagen würde. Erstaunt wandte er sich seinem Platz wieder zu und blickte dabei forschend auf den späten Besuch. Wie würde die Sache enden. Er befand sich in der Hand des anderen und mußte alles tun, was dieser von ihm verlangte. Mit einer schnellen Bewegung hatte der andere ihm die Flasche aus der Hand gerissen, füllte hastig das Glas und sagte mit einem teuflischen Grinsen: „Dann wollen wir mal auf das Geschäft anstoßen! Also Prost, Mac auf dein Wohl!"
    Mit zitternden Händen ergriff der verzweifelte Verbrecher das Glas und leerte es in einem Zug. Vielleicht würde ihn das Getränk etwas beruhigen, und vielleicht würde es ihm sogar gelingen, seinen erbarmungslosen Gegner zu überlisten. Es lag nun an ihm, es so geschickt anzustellen, daß der andere es nicht merkte, wenn er plötzlich über ihn herfiel. Es gab nicht mehr viel Möglichkeiten dazu, das war ihm klar. Jetzt trennte sie beide noch der Tisch, aber in den nächsten Minuten würde bestimmt der andere ihn auf fordern, den Teppich zurückzurollen, um an den Schmuck zu gelangen. Dann wollte er ihn anfallen! Er mußte es tun es ging um sein Lebens denn daß der andere ihn schonen würde, das glaubte er nicht! Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Unheimliche abdrückte. Gewaltsam riß sich Mac Rivers zusammen, lächelte seinem Henker vertrauensvoll zu und sagte: „Schenk mir noch einmal das Glas voll ich habe noch Durst."
    „Du bist ja ein Säufer", spottete der Mann mit der Maske und lächelte satanisch. Er beugte sich ein wenig vor und füllte das Glas Maos erneut, dann wiederholte er noch einmal: „Auf dein Wohl!" Nach diesen Worten ließ er sich zurückfallen, setzte die Flasche wieder an den Mund und trank ebenfalls einen ordentlichen Schluck, wobei er diesmal doch tatsächlich Mac Rivers für einige Sekunden aus den Augen ließ.
    Auf diesen Moment hatte Mac nur gewartet. Er zog die Beine an und wollte sich gerade abschnellen, um seine Hände um den Hals des anderen zu schlagen, als er in der Bewegung erstarrte und schweratmend den

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