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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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werde jetzt Weber mitnehmen und den Inspektor abholen."
    „Bringen Sie den Mann hierher", herrschte ihn Allan Hunter an, „in meiner Gegenwart soll er verhört werden."
    Morry war über das Verhalten Dick Halleys sehr ungehalten. Der Inspektor hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen, und es würde für ihn sehr schwer werden, Dick Halley zu halten. Aber natürlich würde er alles versuchen. An der Seite Hilfsinspektor Webers betrat Morry kurze Zeit später das riesige Grundstück des Königs der Unterwelt. Der Diener Jim empfing die beiden Männer mit einem teuflischen Grinsen, deutete auf die Tür, die ins Herrenzimmer führte und erklärte:
    „Bitte, nur einige Sekunden, Gentleman, Mister Purdon ist gerade dabei, Inspektor Halley zu fotografieren."
    Am liebsten hätte Morry dem Höhnenden ins Gesicht geschlagen. Aber an allem war ja im Grunde genommen Dick Halley allein schuld. Wie konnte er sich ausgerechnet mit einem Joe Purdon einlassen, dem König der Unterwelt, an dem selbst er sich bisher die Zähne ausgebissen hatte. Aber der Ehrgeizige wollte besser sein als alle Beamten Scotland Yards zusammen. Statt sich mit ihm auszusprechen und sich von ihm raten zu lassen, handelte dieser Narr auf eigene Faust. Unwillig stieß er die Tür auf und blieb dann wie erstarrt stehen. „Um Gottes willen", flüsterte Hilfsdnspektor Weber, „das ist das Ende Inspektor Halleys!"
    Zerschlagen und gefesselt hockte Dick Halley in einem Sessel, während wenige Meter von ihm entfernt Joe Purdon stand und fortwährend Aufnahmen machte.
    „Ach, wie nett, daß Sie gekommen sind", rief der König der Unterwelt aus und winkte einladend Kornmissar Morry zu, „ich bin gerade fertig geworden. Wissen Sie, wieviel Aufnahmen ich gemacht habe von diesem Gentlemaneinbrecher hier... sechsunddreißig! Ich glaube, das wird ein fetter Brocken für die
    Presse es sei denn, Kommissar Morry, wir einigen uns."
    In den Augen Morrys funkelte es. „Befreien Sie Inspektor Halley von seinen Fesseln", sagte er zu Joe Purdon verächtlich.
    „Wie komme ich denn dazu, Herr Kommissar", entgegnete der König der Unterwelt boshaft, „vielleicht muten Sie mir noch zu, daß ich mir an solch einem Lumpen die Finger beschmutze."
    Wortlos befreite Hilfsinspektor Weber den übel Zugerichteten, der sich stöhnend erhob. Dick Halley rieb sich die Handgelenke und knurrte Joe Purdon an: „Das werden Sie noch bereuen "
    „Sie Narr", höhnte der Gangsterkönig, „nehmen Sie den Mund nicht so voll und machen Sie, daß Sie hier rauskommen und lassen Sie sich nie wieder bei mir sehen. Was Sie zu tun haben", er wandte sich Kommissar Morry zu, „brauche ich Ihnen wohl nicht extra zu sagen, ich bestehe darauf, daß dieser Lump aus dem Polizeidienst entlassen wird."
    Noch einmal maß Joe Purdon seinen Gefangenen mit einem verächtlichen Blick, dann riß er die Tür weit auf und sagte: „Befreien Sie mich von seinem Anblick, Kommissar Morry, ich kann den Kerl nicht mehr sehen."
    Morry warf Hilfsinspektor Weber einen auffordernden Blick zu. Sofort packte der junge Beamte den Kameraden am Arm und führte ihn hinaus. An der Tür wandte sich Morry noch einmal dem König der Unterwelt zu und fragte lauernd: „Was bezwecken Sie eigentlich damit, Mister Purdon? Sie sind doch sonst nicht so zart besaitet. Immerhin hatten Sie doch die Chance gehabt, Inspektor Halley zu töten, und wir hätten nicht einmal etwas gegen Sie unternehmen können."
    „Schweigen Sie", herrschte der Gangsterkönig Kommissar Morry an, „und seien Sie froh, daß ich Inspektor Halley rechtzeitig erkannt habe, ich bin kein Mörder, verstanden? Aber nun gehen Sie endlich, ich will meine Ruhe haben."
    Morry beeilte sich, die beiden Voranschreitenden einzuholen. Kameradschaftlich legte er seine Hand auf die Schulter des Inspektors, schüttelte sie heftig und fragte verständnislos: „Wie konnten Sie nur so etwas machen, Halley? Sind Sie denn des Teufels? Was bezweckten Sie überhaupt damit?"
    Wortlos bestieg Dick Halley den Wagen und blickte spöttisch lächelnd vor sich hin.
    „Aber Halley", drängte Morry. „Sie unterschätzen den Ernst der Situation. In wenigen Minuten stehen wir vor Kriminalrat Hunter, ich bin doch Ihr Freund, wir haben zwei Jahre zusammen gearbeitet, ich will Ihnen doch helfen."
    Verbissen schwieg Inspektor Halley, und so sagte Morry aufseufzend: „Was soll ich nur mit Ihnen machen? Sie spielen mit Ihrer Existenz, Halley. Wenn Sie mir einen stichhaltigen Grund sagen können,

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