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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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in der Erregung nicht, was er tut, und darum habe ich ihn gefesselt. Ich halte es auch für besser, daß ich ihn verhöre, bevor er sich mit seinem Anwalt in Verbindung setzt. Das kann er morgen nachholen aber jetzt haben wir ihn, und jetzt werde ich Ihnen beweisen, daß er der Mörder von Winston Fleming ist."
    Ohne den Einwand des Inspektors zu beachten, ging Kommissar Morry auf den Gefangenen zu und öffnete die Stahlfessel.
    „Machen Sie keine Dummheiten, Mister Purdon", warnte er, „und denken Sie daran, daß Sie unter Mordverdacht stehen." Nun wandte .er sich Inspektor Halley zu und sagte freundlich: „Bitte, Inspektor, fahren Sie fort, es sind ja jetzt genug Zeugen anwesend, wie es das Gesetz vorschreibt."
    Die Hände das gigantischen Gangsterkönigs ballten sich, und er warf Inspektor Halley einen furchterregenden Blick zu. Aber nur Sekunden währte der innere Kampf in ihm, dann ließ er sich auf einen Stuhl fallen, holte sich eine Zigarette aus der Tasche und sagte vollkommen ruhig zu Kommissar Morry: „Würden Sie mir bitte Feuer geben? Meinen verbindlichsten Dank — — also bitte: ich bin bereit!"
    Erwartungsvoll blickte er auf Inspektor Halley, der die beiden Ringe auf den Tisch warf und dabei sagte: „Wollen Sie ableugnen, Mister Purdon, daß Sie der Besitzer dieser Ringe sind?"
    „Einen Augenblick", entgegnete Joe Purdon, beugte sich vor, nahm die Ringe an sich und betrachtete sie eingehend. „So genau kann ich das gar nicht sagen", entgegnete er nach kurzem Zögern, „.ich besitze sehr viele Wertsachen — — —"
    „Reden Sie nicht drumrum", zischte ihn Halley an, „ich selbst habe diese Ringe aus Ihrer linken Schreibtischschublade herausgeholt."
    „Wenn Sie es sagen, Inspektor", kam es kalt von den Lippen des Gangsters, „dann muß es wohl stimmen."
    Morry, der den König der Unterwelt nicht einen Moment aus den Augen gelassen hatte, bemerkte plötzlich, wie das Gesicht des Mannes sich verfärbte. Auch Kriminalrat Hunter entging diese Wandlung nicht; aufatmend flüsterte er Morry zu:
    „Inspektor Halley wird den Burschen bestimmt überführen. Sehen Sie doch, wie Joe Purdon unsicher wird."
    Die Augen des Gangsters flackerten tatsächlich, und man sah es ihm an, daß er sich vor der nächsten Frage fürchtete. Zwar bemühte er sich, seine Furcht zu verdecken, aber gerade weil er so unbeteiligt tat, unterstrich er damit noch mehr seine Unruhe.
    „Warum sehen Sie mich so eigenartig an, Inspektor", fragte er in diesem Augenblick, „ich bin mir keiner Schuld bewußt! Was will das schon besagen, daß Sie diese Ringe bei mir gefunden haben."
    „Sie stammen aus dem Einbruch bei dem Juwelier Winston Fleming, der ermordet wurde", erklärte sachlich Inspektor Halley. „Und Sie sind der Täter, Joe Purdon... wollen Sie es leugnen?!"
    Mit weit auf gerissenen Augen starrte Joe Purdon den Inspektor an. „Bei allem, was mir heilig ist", rief er stammelnd aus, „ich schwöre es Ihnen, ich habe mit dieser Sache nichts zu tun."
    „So?" kam es gedehnt von den Lippen Dick Halleys, „und wie wollen Sie mir erklären, daß sich ausgerechnet Ihre Fingerabdrücke auf der Mordwaffe befinden."
    Einige Male schluckte Joe Purdon, dann winkte er entsetzt ab, und stieß schweratmend aus: „Sie können mir doch so etwas nicht unterschieben, Inspektor, bitte, geben Sie mir die Möglichkeit, daß ich mit meinem Anwalt telefoniere, das
    ist ja ungeheuerlich, was Sie mir zumuten. Ich ein Mörder, das ist doch lächerlich!"
    Wortlos holte Inspektor Halley das lange Wurfmesser aus seiner Schreibtischschublade, hielt es hoch und sagte zwingend: „Das ist die Mordwaffe, Joe Purdon, und auf dem Griff befinden sich Ihre Fingerabdrücke! Sie können machen, was Sie wollen, an dieser Tatsache kommen Sie nicht vorbei. Da kann Ihnen auch Ihr Rechtsanwalt nicht helfen. Sie sind der Mörder Winston Flemings, gestehen Sie endlich."
    Joe Purdon, der im ersten Augenblick aufgesprungen war, sank wieder zurück und stöhnte laut auf. „Ich habe den Juwelier nicht ermordet", stammelte er.
    Wie ein Peitschenhieb klang die Stimme Inspektor Halleys auf: „Lassen Sie doch dieses Theater, Joe Purdon, wir haben Ihre Fingerabdrücke, demnach müssen Sie der Mörder sein. Oder vielleicht erklären Sie mir einmal", höhnte er, „wie Sie mir das Gegenteil beweisen wollen."
    Einige Sekunden schwieg der Angeklagte. Man sah es ihm an, wie er mit sich rang, dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn und versuchte, sich zu

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