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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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der Mordwaffe festgestellt haben, und die beiden Ringe stammen aus dem Raubüberfall."
    Triumphierend blickte Inspektor Halley den Kriminalrat an.
    „Na, habe ich gut kombiniert, Herr Kriminalrat?"
    „Meine Hochachtung", rief bewundernd Hunter aus und streckte Dick Halley die Hand entgegen. „Ich glaube, mein Lieber, das bringt eine Beförderung ein."
    „Das bedeutet also", flüsterte erregt Dick Halley, „daß ich Kommissar werde?"
    „Das kann ich Ihnen schon zusichern, Halley, ich werde Sie heute noch zur Beförderung vorschlagen. Aber bitte, schenken Sie sich noch einen Whisky ein, Sie haben es verdient. Unter dem Einsatz Ihres Lebens haben Sie gehandelt, machen Sie weiter so, Halley, ich bin stolz auf Sie."
    Geschmeichelt verneigte sich Inspektor Halley, grinste Morry an und sagte: „Was sagen Sie dazu, Herr Kollege? Das hätten Sie nicht erwartet, nicht wahr?"
    „Ich fühle mich geschlagen", gab Morry kameradschaftlich zurück und reichte Dick Halley die Hand. „Aber glauben Sie mir, Halley, ich freue mich von ganzem Herzen und freue mich auch auf unsere weitere Zusammenarbeit."
    „Das ist schön, daß Sie sich so ausgezeichnet verstehen, meine Herren", rief Kriminalrat Hunter freudig aus, „aber nun wollen wir uns mal Joe Purdon vornehmen, den sogenannten König der Unterwelt. Bisher ist es ihm ja immer gelungen, andere für seine Untaten verantwortlich zu machen, aber diesmal muß er dran glauben. Ich überlasse es Ihnen, Inspektor Halley, Joe Purdon zu verhaften."
    Schon holte er ein Formular aus der Schreibtischschublade und füllte es hastig aus.
    Mit leuchtenden Augen betrachtete Inspektor Halley den Haftbefehl. Sorgfältig kniffte er ihn zusammen, steckte ihn in seine Brieftasche und winkte Hilfsinspektor Weber zu und sagte:
    „Kommen Sie mit, Weber, und wenn Sie wollen, Kommissar Morry, ich habe gegen Ihre Begleitung nichts einzuwenden."
    „Scheren Sie sich raus", lachte ihm Morry zu, „ich will Ihren Ruhm nicht schmälern. Aber nehmen Sie noch zwei Beamte mit, denn Sie wissen ja selbst, wie gefährlich Joe Purdon ist."

    *

    Wilde Schreie gellten durch die Gänge von Scotland Yard. Der König der Unterwelt tobte wie ein Berserker und schrie immer wieder mit sich überschlagender Stimme:
    „Sie Schweinehund, Sie, ich will sofort meinen Rechtsanwalt sprechen, nehmen Sie mir die Fesseln ab, ich bin kein Mörder! Tod und Teufel, ich möchte Kommissar Morry gegenübergestellt werden."
    „Halten Sie Ihren Mund", knurrte ihn Dick Halley an und stieß den Tobenden in sein Amtszimmer. „Ich führe das Verhör, verstanden. Wir haben genug Beweise gegen Sie in der Hand, Joe Purdon! Setzen Sie sich und beantworten Sie mir meine Fragen."
    Wie ein gefangenes Raubtier blickte ihn der Verbrecher an. „Was reden Sie da für dummes Zeug, Inspektor Halley, Sie können mir nichts beweisen, Sie nicht!"
    Unhörbar wurde die Tür geöffnet, und herein traten Kriminalrat Hunter und Kommissar Morry. Joe Purdon hatte die beiden Männer sofort erspäht, nun erhob er sich mit einem Ruck, streckte seine gefesselten Arme aus und sagte: „Sehen Sie sich das an, Kommissar Morry, aber bitte ganz genau. So behandelt man einen freien Bürger. Nehmen Sie mir die Fesseln ab!"
    Unwillig blickte Inspektor Halley die beiden Beamten an, dann aber lächelte er dem Kriminalrat gezwungen zu und erklärte: „Als ich Joe Purdon verhaften wollte, griff mich der Mann an, und wir waren daher gezwungen, ihm die Fesseln anzulegen."
    „Nehmen Sie ihm jetzt die Fesseln ab", sagte Morry in ruhigem Ton und blickte Dick Halley fest an.
    Achselzuckend entgegnete dieser: „Auf Ihre Verantwortung, Kommissar, aber ich möchte Sie bei dieser Gelegenheit daran erinnern, daß dieses jetzt mein Fall ist."
    „Aber Inspektor", winkte Morry ab, „was heißt hier überhaupt ,Ihr Fall, wir sind doch alle daran interessiert, den Mörder so schnell wie möglich zur Strecke zu bringen. Ich will keineswegs Ihre Verdienste schmälern, aber dennoch: Mister Purdon ist noch nicht überführt — — er ist Untersuchungsgefangener und hat demnach auch Rechte. Natürlich darf er sich mit seinem Anwalt in Verbindung setzen."
    „Endlich ein vernünftiger Mensch", stieß Joe Purdon aus. „Wenn man mich weiter mit diesem Narren allein gelassen hätte, wäre ich fähig gewesen, ihm die Stahlfesseln über den Schädel zu hauen, damit er zur Vernunft kommt."
    „Da sehen Sie es selbst, Herr Kriminalrat, wie dieser Lump reagiert. Der Mann ist unbeherrscht, weiß

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