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Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Geld?“ fragte er geschäftsmäßig. „Ich sah, daß Sie eben alles verspielten. Wieviel wollen Sie haben?“
    Cecil Harrow preßte die Lippen zusammen. Er wollte diesen abgebrühten Schurken in die Hölle wünschen. Er wollte ihm ins Gesicht schreien, wie sehr er ihn haßte und verachtete. Aber er hatte einfach nicht die Kraft dazu. Alles in ihm gierte nach Geld, um das lasterhafte Spiel fortsetzen zu können.
    „Zweihundert!“ murmelte er widerstrebend. „Zweihundert würden genügen!“
    Baldwin Huxley griff wortlos in die Tasche und zählte ein Bündel Scheine ab.
    „Hier!“ sagte er, „nehmen Sie! Unterschreiben Sie diesen Schuldschein!“
    Cecil Harrow streckte abwehrend die Hände aus.
    „No“, stotterte er heiser. „Ich will von Ihnen nichts geliehen haben. Hier, wollen Sie diese Dose kaufen? Ich gebe Sie Ihnen für zweihundert Pfund. Sie ist das Vielfache wert.“
    Baldwin Huxley nahm die reichverzierte Dose in die Hände und drehte sie prüfend hin und her. Die kostbaren Steine erstrahlten in edlem Feuer. Allein dieser Anblick mochte manchen Mann um den Verstand bringen. Aber nicht Baldwin Huxley. Er blieb kühl und gelassen.
    „Gut“, sagte er. „Ich gehe auf das Geschäft ein. Aber Sie müssen mir sagen, woher Sie das Ding haben?“
    Cecil Harrow knüllte erregt die Geldscheine zusammen und steckte sie hastig in die Tasche.
    „Das geht Sie nichts an“, würgte er gepreßt hervor. „Sie haben die Dose bezahlt und damit ist die Sache erledigt.“
    „Dann will Ihnen etwas erzählen“, murmelte Baldwin Huxley mit diabolischem Grinsen. „Ich verkehre ab und zu in der Schenke „Zum blauen Hai“ am Poplar Dock. Dort haben die Wände manchmal Ohren. Soll ich Ihnen sagen, was Sie mit Slim Duckett besprachen? Wollen Sie noch einmal hören, mit welchen Gemeinheiten Sie sich diese Schmuckstücke...“
    „Nein“, ächzte Cecil Harrow gemartert. „Lassen Sie mich endlich in Ruhe! Sie verstehen es ausgezeichnet, meine Nerven noch völlig zu ruinieren.“
    Auch jetzt noch blieb Baldwin Huxley kühl und reserviert. Nur in seinen Augen flackerte ein verdächtiges Feuer. „Womit wollen Sie sich mein Schweigen erkaufen?“ fragte er lauernd. „Sie wollen doch, daß ich dicht halte, nicht wahr? Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich bei der Polizei...?“
    „Nein“, stöhnte Cecil Harrow mit hervorquellenden Augen. „Nur das nicht. Was wollen Sie haben? He, was muß ich Ihnen bezahlen, damit Sie Ihr verfluchtes Schandmaul halten?“
    „Nicht so laut“, lächelte Baldwin Huxley ölig. „Nur kein Aufsehen, junger Freund! Wir werden schon einig werden. Kommen Sie morgen früh um neun Uhr in mein Büro. Sie kennen ja den Weg.“
    Cecil Harrow wollte sich abwenden, wollte hastig an den Spieltisch zurückkehren. Aber Baldwin Huxley hielt ihn noch einmal zurück. „Wenn Sie nicht kommen sollten, lasse ich Sie festnehmen“, zischte er drohend. „Der Sohn Lord Harrows ein gemeiner Dieb, was glauben Sie, wie diese Bombe in der Öffentlichkeit einschlagen wird. Sie werden sich nie mehr in London blicken lassen können...“
    „Ich komme ja“, murmelte Cecil Harrow erschöpft. „Ich komme bestimmt.“
    Mechanisch wie eine aufgezogene Puppe ging er dem Ausgang des Salons zu. Die Angst trieb ihn weg. Die Angst vor der Polizei war noch größer als sein Spieltrieb. Er verließ das Klubgebäude so hastig, als hätte er Feuer unter den Füßen. Er stieg am Parkplatz in seinen Wagen und fuhr ziellos durch die nächtlichen Straßen. Wohin jetzt, dachte er verstört. In Harrow Castle ist vielleicht wieder die Polizei. Sie ist ja nur noch dort zu finden. Wohin also? Schließlich entschied er sich für die Schenke am Poplar Dock. Er steuerte den Wagen in den Londoner Osten hinüber und brachte ihn am Eingang der Sobber Street zum Stehen. Er ging gebeugt. Eine schwere Bürde lag auf seinen Schultern. Vielleicht ist auch hier schon der Teufel los, dachte er entmutigt. Vielleicht hat man Slim Duckett und seine Freunde bereits hochgehen lassen. Dann bin ich auch an der Reihe. Es kann nur noch eine Frage von Stunden sein. Argwöhnisch stierte er in den vollbesetzten Gastraum. Lauernd versuchte er in dem Gesicht Lilly Ravens zu lesen. Es war hell und freundlich wie immer. Sie lächelte ihm zu. Wahrhaftig, sie freute sich, daß er kam.
    „Wo sind die anderen?“ fragte er heiser. „Draußen an ihrem Stammtisch.“
    Er atmete befreit auf. Aber schon bei den nächsten Worten Lilly Ravens sank er wieder kläglich

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