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Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Titel: Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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sehr an Roxanne.«
    »Von ihm ist die Trennung also nicht ausgegangen?«
    »Dazu müssen Sie ihn schon selbst fragen.« Sie klang bitter. »Ich sperr dann hier mal ab.« Sie löschte im hinteren Teil des Lokals das Licht.
    Meißner gab ihr seine Karte. »Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt.«
    Sie nahm die Karte. Zusammen gingen sie zur Tür, dann löschte sie das Hauptlicht und schloss ab.
    »Kommen Sie gut nach Hause«, sagte sie, bevor sie ging.
    Meißner sah ihr nach, als sie sich noch einmal umdrehte und ihm zuwinkte. Doch als er reagierte und ebenfalls die Hand hob, hatte sie sich schon wieder abgewandt, und er winkte ihrem Rücken nach.
    Langsam begann die Geschichte unübersichtlich zu werden. Die Akteure und die Schauplätze wurden immer mehr. Das würde ein richtig schönes Stochern im Heuhaufen werden. Meißner musste die Wohnung noch einmal genauer durchsuchen. Irgendwo mussten doch die Briefe dieses Spinners zu finden sein. Am liebsten wäre er gleich hingefahren. Er sah auf die Uhr: Mitternacht war vorbei. Er würde erst um ein Uhr in Ingolstadt sein, definitiv zu spät. Er dachte, es sei vielleicht keine schlechte Idee, für diesen Fall personelle Verstärkung anzufordern.
    Er fuhr über den Altstadtring und die Ludwigstraße stadtauswärts Richtung Autobahn. München war bei Nacht ebenso schön wie am Tag. Vielleicht sogar schöner. Er passierte die beiden Brunnen vor der Geschwister-Scholl-Universität. Rechts ging es zum Englischen Garten hinunter. Ein paar Radler waren noch auf dem breiten Fahrradweg unterwegs. In einem kleinen Bogen umrundeten die drei Fahrspuren das Siegestor, auf dem hoch oben die Bavaria mit ihren vier angespannten Löwen in den Nachthimmel ritt. Auf der Leopoldstraße saßen die Leute noch immer in den Straßencafés. Die Pappeln, die die Straße säumten, glitzerten im Licht der Straßenbeleuchtung wie mit Silber übergossen. Es war eine milde Spätsommernacht Anfang September. Die Wiedergutmachung von Petrus für einen kalten, verregneten August. Meißner fragte sich, wie viel Resturlaub er bis Jahresende wohl noch ansammeln würde.
    Kurz nach eins betrat er seine Wohnung, die jetzt noch schlimmer aussah als zu Wochenbeginn. Er ging gleich zu Bett und schlief bald ein. Er träumte von Ludmilla, die mit blutiger Nase in einem Krankenhausbett lag.

FÜNF
    Am nächsten Morgen war er der Erste im Büro. Er sprach mit dem Dienststellenleiter und ließ sich Rosner und Holler fest für die Ermittlungsarbeit im Fall Stein zuteilen.
    Frau Seebauer, die Schwester der Toten, rief an und fragte, wann die Leiche freigegeben werde. Sie wolle sich um die Beerdigung kümmern.
    Als Fischer eintrudelte, setzte Meißner für neun Uhr dreißig eine Teambesprechung an.
    Marieluise Rosner war schon da, als Fischer und Meißner in den Konferenzraum kamen. Sie hatte eine Kanne Kaffee und vier Pappbecher mitgebracht. Vor ihr lagen ein Notizblock, ein Kugelschreiber und eine Packung Würfelzucker.
    Ein bisschen übereifrig, aber sehr sozial, dachte Meißner und schenkte sich Kaffee ein. Als Letzter stolperte auch Holler mit nichts außer seiner Mütze in der Hand herein.
    »Was haben wir bisher?«, fragte Meißner in die Runde.
    »Eine weibliche Leiche, deren Identität uns bekannt ist, den Tatort und die Todesursache durch Fremdeinwirkung«, antwortete Rosner wie aus der Pistole geschossen.
    Sie hatte sich vorbereitet wie auf den Unterricht in der Polizeischule.
    »Und eine Reihe möglicher Verdächtiger«, ergänzte Fischer. »Da ist einmal der cholerische Ehemann, der als cooler, aber verständnisvoller Psychologe auftritt, uns aber dadurch auch nicht sympathischer wird. Im Gegenteil.«
    »Wurde sein Alibi schon überprüft?«, fragte Rosner.
    »Kommt noch«, sagte Fischer. »Dann ist da noch der verflossene Liebhaber, dieser Schauspieler.«
    »Er hat noch immer einen Schlüssel zur Wohnung. Sagt aber, er sei am Tatnachmittag allein spazieren gegangen, im Englischen Garten in München«, sagte Meißner. »Und dann gibt es noch einen unbekannten Briefeschreiber, von dem die Tote ihrer Schwester erzählt hat. Ich werde mir die Wohnung gleich noch einmal genauer ansehen.«
    »Neue Erkenntnisse von der Spurensicherung oder der Rechtsmedizin?«, wollte Rosner wissen.
    »Bisher nicht. Kümmern Sie sich darum, und finden Sie heraus, wann die Leiche freigegeben wird. Wegen der Reportage, Fischer. Konntest du darüber noch mehr herausfinden?«
    Während Rosner sich eifrig Notizen machte,

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