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kommt wie gerufen

kommt wie gerufen

Titel: kommt wie gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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und legte Carstairs das Dossier de Gamez vor.
    »Schreiben Sie sofort Mexico-City an und lassen Sie die Meldung polizeilich bestätigen. Sie wissen, an wen Sie sich dort zu wenden haben.«
    »Ja, Sir.«
    »O Gott, Mrs. Pollifax!« stöhnte Carstairs plötzlich.
    »Wie, bitte?«
    »Sie hätte gestern de Gamez aufsuchen sollen.« Er griff nach dem Hörer und bellte den Auftrag hinein, ihn augenblicklich mit dem Hotel Reforma Intercontinental zu verbinden, und Bishop entfernte sich.
    Fünf Minuten darauf kehrte er mit der Bestätigung der Ermordung de Gamez’ zurück. Carstairs hatte noch Mexico-City am Apparat.
    »Mrs. Pollifax wird im Hotel ausgerufen«, sagte er zu Bishop und hängte auf. »Jetzt verbinden Sie mich mit Johnny in der Galeria de Artes in Mexico-City.«
    Unverzüglich kehrte Bishop mit der Nachricht zurück, daß er mit dem Diener der Galeria de Artes gesprochen hätte und Johnny heute noch nicht erschienen war, um das Museum aufzusperren.
    »Stunk«, stellte Bishop fest.
    »Stunk«, wiederholte Carstens tonlos. Er besann sich kurz und sagte dann: »Schreiben Sie: TEMPERATUR IN MEXIKO 39 GRAD. UM TANTE JOSEPHINES GESUNDHEIT BESORGT. VORSCHLAGE VÖLLIGE RUHE IM SPITAL.« Er notierte mehrere Namen auf einem Zettel. »Sofort übersetzen und an diese Leute abschicken. Höchste Dringlichkeitsstufe.«
    »In Ordnung«, nickte Bishop und rannte davon. Mittagessen gestrichen, dachte er trocken.
    Gegen zwei Uhr begannen Meldungen aus verschiedenen Richtungen einzulaufen. Mrs. Pollifax war mehrmals ausgerufen worden, hatte sich jedoch nicht gemeldet. Sie war nicht im Hotel. Man hatte sie seit dem Morgen des 19. August nicht mehr im Hotel gesehen, nachdem sie nach dem Frühstück in der Halle Patiencen gelegt hatte.
    »Verdammt«, zischte Carstairs. »Bishop, verbinden Sie mich nochmals mit dem Hotel. Der Hoteldetektiv muß ihr Zimmer durchsuchen.
    Und versuchen Sie es noch einmal in der Galerie de Artes. Ich muß Johnny erreichen.« Die Vorstellung, daß man auch Johnny geschnappt hatte, war ihm unerträglich. Verdammt noch mal, in diesem Fall wäre das gesamte Projekt geplatzt wie ein Luftballon.
    Die Polizei von Mexico-City rief an, daß die Leiche von de Gamez nur durch einen lächerlichen Zufall entdeckt worden war. Man hatte den Toten mit Betonklötzen beschwert und in einen stillgelegten Kanal geworfen, den die Sanitätsbehörde eben letzte Woche zur Trockenlegung vorgesehen hatte. De Gamez’ Laden war gründlichst untersucht worden. Auffallend war, daß die Buchhandlung bis zum Mittag des 19. August geöffnet geblieben war, obwohl de Gamez schon am 17. August ermordet wurde. Die Polizei ging der Lösung dieses Rätsels und auch den Beschreibungen des Mannes nach, der weiterhin Bücher verkauft hatte.
    In der Galeria de Artes hatte sich noch nichts verändert.
    »Verbinden Sie mich nochmals mit der Polizei«, entschied Carstairs. »Ich möchte, daß auch Johnnys Wohnung durchsucht wird. Sagen Sie den Leuten, daß er hinter der Galeria wohnt.«
    Weitere Meldungen trafen ein. Der Hoteldetektiv hatte im Hotel Reforma Intercontinental ganze Arbeit geleistet. Das Zimmermädchen sagte aus, daß es am 19. August wie immer um elf Uhr in dem von Mrs. Pollifax bewohnten Zimmer Ordnung gemacht hatte.
    Sie erinnerte sich, daß mehrere Schultertücher auf den Stühlen gehangen hatten und sie zwei Bücher vom Schubladenkasten hochgehoben hatte, um sie abzustauben. Bei der heutigen Suche des Hoteldetektivs hatten die Bücher und die Tücher gefehlt. Mrs. Pollifax’ Kleider hingen noch immer im Schrank, aber der Futterstoff von zwei Mänteln war aufgetrennt und die Kleider ruiniert. Auch ihr Koffer, die Matratze und die Kissen ihres Bettes waren aufgeschlitzt und sichtlich hastig durchwühlt worden.
    »Verdammt«, sagte Carstairs und sah elend dabei aus.
    Um vier Uhr meldete sich die Polizei erneut. Sie hatte Johnnys Wohnung durchsucht. Bis auf ein kleines Safe in der Küche war nichts berührt gewesen. Dieses Safe war allerdings sachkundig geöffnet.
    Carstairs fluchte hingebungsvoll. »Dann haben sie Johnny hoppgenommen «, sagte er. »Ihn und den Code.«
    Er mußte sich die Möglichkeit eingestehen, daß die Gegenseite Tirpak festhielt. »Geben Sie mir Costa Rica«, sagte er zu Bishop.
    »Tirpak muß mit unserem Mann in San José in Verbindung getreten sein. Jemand muß doch wissen, wo Tirpak steckt. Wir müssen ihn finden.«
    »Ja, Sir.«
    Um fünf Uhr gab die Polizei von Mexico-City durch, daß sie nun im Besitz

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