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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Tweed.
    »Ich vermute trotzdem, dass sie es war.«
    »Das bleibt Ihnen unbenommen.«
    Während des Gesprächs war Newman hinüber zu Nield gegangen und hatte ihn gefragt, ob er im Besucherzimmer allein mit ihm sprechen könne. Er habe ihm etwas mitzuteilen.
    Paula, die über ein unglaublich gutes Gehör verfügte, hatte die beiden gehört und verließ den Raum, um auf der Treppe nach unten zu eilen.
    Im Besucherzimmer, einem spartanisch eingerichteten Raum gegenüber von Georges Pförtnerloge, ließ Newman Nield Platz nehmen, bevor er sich ihm gegenüber auf einen Stuhl setzte. Sein Ton war düster.
    »Ich muss so schnell wie möglich mit Ihrer Informantin reden, von der Sie Tweed vorgeschwärmt haben. Und zwar nicht irgendwann heute Abend, sondern sofort!«
    »Das ist mir aber gar nicht recht«, protestierte Nield. »Es ist ein ehernes Gesetz, dass man nie den Namen eines Informanten preisgibt – nicht einmal den eigenen Kollegen.«
    »Aber in dieser prekären Situation können wir keine Rücksicht mehr auf eherne Gesetze nehmen, sonst laufen wir alle in ein paar Monaten in schwarzen Uniformen herum und tragen diese lächerlichen Armbinden. Staatsschutz – wie das schon klingt! Warum nennen die sich nicht gleich Gestapo? Nun rücken Sie schon mit der Sprache heraus, Pete: Wie heißt Ihre Informantin?«
    »Coral Flenton«, sagte Nield leise.
    »Na also. Warum nicht gleich so? Wer ist sie? Wo arbeitet sie? Nun lassen Sie sich doch nicht jede Information einzeln aus der Nase ziehen, Pete.«
    »Sie arbeitet im öffentlichen Dienst als Assistentin von Miss Partridge. Ihre Chefin ist furchtbar dominant und lauert ständig darauf, Coral bei einem Fehler zu ertappen. Aber eines müssen Sie mir versprechen, Newman, Sie dürfen sie nicht zu hart anpacken. Coral ist sehr empfindlich, und mit der Art, die Sie in letzter Zeit draufhaben, könnten Sie die arme Frau für immer verschrecken.«
    »Ja, Sie haben recht, Pete«, sagte Newman nachdenklich und zündete sich eine seiner seltenen Zigaretten an. »Ich bin in den vergangenen Monaten tatsächlich viel härter geworden. Das liegt daran, dass sich die Welt da draußen stark verändert hat. Typen wie diesen Fitch, der Paula um ein Haar kalt lächelnd umgebracht hätte, kann man nun einmal nicht mit Samthandschuhen anfassen.«
    »Wenn Sie wollen, können Sie in einer halben Stunde mit Coral sprechen«, sagte Nield, nachdem er auf die Uhr gesehen hatte. »Dann wollte ich mich nämlich mit ihr im Popsies in Covent Garden treffen. Ich könnte Sie mitnehmen und ihr vorstellen.«
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar«, sagte Newman und stand auf.
    Er wusste nicht, dass Paula ihr Gespräch durch die halb offene Tür belauscht hatte.
    Kurz bevor Nield und Newman das Gebäude verließen, saß sie schon in Butlers Fiat, dessen Ersatzschlüssel sie bei sich hatte. Sie machte sich klein und wartete, bis Newman und Nield aus dem Haus kamen.

15
    Paula folgte Newmans Wagen in gebührendem Abstand, denn sie wusste, wie gut er im Erkennen von Verfolgern war. Gegen Paula hatte er allerdings keine Chance, denn sie wusste schließlich, wo die beiden hinfuhren.
    Als sie Butlers Wagen schließlich ein paar Häuser vor dem Popsies parkte, sah sie, wie Nield und Newman gerade das Lokal betraten.
    Nachdem Paula ein paar Münzen in die Parkuhr geworfen hatte, band sie sich ein Kopftuch um und ging auf dem Gehsteig die Straße entlang. Durch das Fenster des Cafés konnte sie erkennen, dass Nield Newman einer gut aussehenden jungen Frau vorstellte. Rasch holte sie ihre Kamera aus der Tasche, machte zwei Fotos von den beiden und ging weiter.
    »Sie sind also ein Kollege von Pete«, sagte Coral Flenton mit einem leicht gereizten Ton in der Stimme, nachdem Nield gegangen und Newman sich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte.
    »Nicht nur das«, antwortete Newman mit einem gewinnenden Lächeln. »Ich bin auch sein Freund. Wir arbeiten eng zusammen …«
    »Bei dieser ominösen Versicherung, die irgendwelche reichen Schnösel davor bewahrt, gekidnappt zu werden.«
    Wie sie es sagte, klang es fast so, als hätten sich Tweed und sein Team eine dubiose Masche ausgedacht, um diesen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Schade, dass sie so feindselig und misstrauisch ist, dachte Newman.
    Obwohl Coral ihn ständig mit skeptischen Blicken musterte, mochte er sie irgendwie.
    »Richtig«, sagte er. »Aber zurzeit sind wir mitten in der Untersuchung eines grausamen Mordfalls. Darf ich Sie fragen, was für einen

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