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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zu den feinsten Lokalen in der Stadt zählte. Als er es gerade betreten wollte, blieb er stehen, weil kurz vor ihm ein Mann durch die Tür schlüpfte, dessen Gesicht ihm nur allzu vertraut war: Arnos Fitch, der Mann, den Newman angeblich der Polizei übergeben hatte. Marler holte seine Kamera aus der Tasche und schoss rasch hintereinander eine Reihe von Fotos.
    In der Park Crescent verabschiedete sich Harry Butler von Monica mit der Bemerkung, dass er jetzt ins Paradies gehe.
    »Manche nennen es auch das East End«, fügte er hinzu, während er das Büro verließ.
    Paula ging hinüber zu Tweed, beugte sich über seinen Schreibtisch und flüsterte ihm zu: »Ich muss Ihnen etwas unter vier Augen erzählen. Kann ich später zu Ihnen nach Hause kommen?«
    »Ich wollte sowieso gerade gehen.«
    Paula fuhr Tweed hinterher, hielt aber mehrmals an, um ein paar Einkäufe zu machen.
    Bei Tweed angelangt, sah sie, dass er zwei neue Schlösser an der Haustür hatte anbringen lassen. Nachdem sie erst drei, dann zweimal kurz hintereinander den Klingelknopf gedrückt hatte, öffnete Tweed ihr die Tür.
    »Sie haben heute den ganzen Tag noch nichts gegessen«, sagte Paula, während sie ihm mit ihren Einkaufstüten in der Hand in die Küche folgte. »Deshalb werde ich uns jetzt etwas kochen: Leber, Speck und Rührei, und zum Nachtisch gibt es Crème brûlée.«
    »Klingt hervorragend«, sagte Tweed. Paula zog sich eine Schürze an und machte sich ans Kochen, während Tweed schon einmal den Tisch deckte.
    »Lassen Sie es sich schmecken«, sagte Paula, als sie ihm sein Essen auf den Teller gab.
    Tweed probierte ein Stück Leber und lobte Paulas Kochkünste überschwänglich. Dann fragte er sie, ob sie ihm vielleicht während des Essens ihre Informationen mitteilen wollte.
    »Gern«, sagte Paula und erzählte ihm von ihrem Gespräch mit Coral Flenton im Popsies.
    »Dann war Zena Partridge also wütend auf Viola Vander-Browne«, bemerkte Tweed.
    »Der Fall nimmt eine interessante Wendung, finde ich.«
    »Irgendwie fand ich Coral seltsam«, fuhr Paula fort, »aber ich kann nicht sagen, weshalb.«
    Paula hielt inne, weil die Türglocke erst dreimal, dann zweimal kurz hintereinander klingelte. Das Zeichen, dass jemand aus der Park Crescent an der Tür war. Trotzdem zog Tweed vorsichtshalber seine Walther, bevor er in Hemdsärmeln nach unten ging, um aufzumachen. Durch den Briefschlitz war ein großer brauner Umschlag geschoben worden, auf dem in sauberer Schrift »An Mr. Tweed von M…r« zu lesen war.
    »Marler«, murmelte Tweed. Er trug den Umschlag hinauf zu Paula und zog einen Stapel Farbfotos heraus.
    »Kennen Sie diese Frauen?«, fragte er sie, nachdem er einen kurzen Blick auf die Fotos geworfen hatte.
    »Die eine ist Coral Flenton«, sagte Paula, und als sie die zweite Frau identifizierte, rief sie erstaunt aus: »Das ist ja Miss Partridge! Und Coral lächelt sie an, als wäre sie ihre beste Freundin. Zu mir hat sie noch gesagt, dass sie ihre Chefin hasst.«
    »Ein Puzzlesteinchen fügt sich zum anderen«, erwiderte Tweed nachdenklich. »Coral kannte die arme Viola. Und jetzt sieht es so aus, als wäre sie auch mit Miss Partridge befreundet.«
    »Ich bin wie vor den Kopf gestoßen«, gab Paula zu.
    »Ich nicht. Sie wissen ja, dass ich grundsätzlich niemandem traue. Nields Informantin spielt wohl ein doppeltes Spiel. Aber welches genau? Das ist hier die Frage.«
    »Jetzt fällt mir ein, was ich an Coral so seltsam fand«, verkündete Paula. »Während sie mit mir sprach, blickte sie ständig auf ihre Kaffeetasse, als wolle sie mir nicht in die Augen schauen.«
    »In dem Umschlag sind noch vier weitere Bilder«, sagte Tweed. »Unser Freund Fitch treibt sich anscheinend schon wieder im East End herum.«
    »Ich dachte, Newman hätte ihn verhaften lassen«, sagte Paula erschrocken.
    »Das habe ich ganz vergessen, Ihnen zu sagen. Vorhin, als ich gerade zur Tür hereinkam, hat Monica mich angerufen und gesagt, dass Chief Inspector Hammer total sauer auf uns ist. Er hat sie am Telefon heruntergeputzt, weil Newman seine Leute in ein Lagerhaus geschickt hat, um Fitch aus einem Schacht im Boden zu holen. Nur leider war kein Fitch mehr da. Da sehen Sie mal, was es bringt, wenn man sich irgendwelche Extratouren leistet. Eigentlich hätte Newman diesen Fitch eigenhändig einbuchten müssen.«
    »Er wollte ihm eine Lehre erteilen.«
    »Das ist ja wohl gründlich danebengegangen. Und Sie, Paula, könnten die Leidtragende in dieser Angelegenheit

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