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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie ist furchtbar launisch, und weil ich Chancen auf eine Versetzung in eine andere Abteilung habe, möchte ich nicht, dass sie mich bei den Macombers anschwärzt.«
    »Beunruhigt Sie sonst noch etwas?«, fragte Paula. »Nicht, dass das, was Sie mir gerade erzählt haben, nicht genug wäre.«
    »Ich muss immer wieder an die arme Viola Vander-Browne denken. Wenn ich lese, was mit ihr geschehen ist, wird mir ganz anders. Wie muss sich da erst ihre Zwillingsschwester Marina fühlen?«
    »Es gibt eine Zwillingsschwester?«, fragte Paula erstaunt.
    »Ja.«
    »Sind die beiden Schwestern denn gut miteinander ausgekommen?«
    »Eher nicht.« Coral goss sich noch etwas Brandy nach. »Dafür waren die beiden sich zu ähnlich. Ich weiß, es klingt schrecklich, aber die beiden standen in einer Art Konkurrenzkampf.«
    »In Bezug auf Männer?«, fragte Paula.
    »Genau. Marina soll Viola immer um die Preise beneidet haben, die sie für ihre Dienste verlangen konnte.«
    »Verstehe«, sagte Paula und nahm einen kleinen Schluck von ihrem Wein, während Coral ein weiteres Glas Brandy leerte. Das war ein völlig neuer Aspekt des Falles, der ihr bisher völlig unbekannt gewesen war. »Wo lebt denn diese Marina?«, fragte sie.
    »Sie besitzt eine Luxuswohnung in Mayfair. Soll ich Ihnen die Adresse aufschreiben?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht…«
    Paula sah zu, wie Coral mit fahrigen Bewegungen etwas auf einen Zettel kritzelte, und fragte sich, weshalb sie so nervös war. Oder kam ihre zittrige Schrift vielleicht von dem Brandy, dem sie ziemlich kräftig zugesprochen hatte? Paula bezweifelte das.
    »Vielen Dank«, sagte sie, während sie den Zettel in ihre Umhängetasche steckte.
    »Ich habe Ihnen die Adresse, die Telefonnummer und die Handynummer aufgeschrieben.«
    »Hat Viola Ihnen diese Informationen gegeben?«, fragte Paula freundlich.
    »Ja. Sie hat mich eines Abends auf einen Drink in ihre Wohnung in der Fox Street eingeladen und mich gefragt, ob ich nicht als neutrale Vermittlerin mit Marina sprechen könnte, damit das Verhältnis zwischen den beiden wieder besser würde. Ich habe es dann doch nicht gemacht, weil mir die Idee irgendwie nicht gefiel.«
    »Das war bestimmt auch besser so. Aber sagen Sie, wollen wir nicht einen Happen essen gehen? Ich habe schrecklichen Hunger.«
    Eigentlich stimmte das nicht, aber Paula wollte verhindern, dass Coral sich noch einen weiteren Brandy einschenkte. Coral willigte ein, und als sie an der Tür waren, fiel Paula auf, dass sie nur ein einfaches Schloss hatte.
    »Wäre es nicht besser, wenn Sie hier noch ein zweites Sicherheitsschloss anbringen ließen?«, fragte sie. »Heutzutage treibt sich selbst in Covent Garden allerhand Gesindel herum.«
    »Wie nett von Ihnen, dass Sie sich Sorgen um meine Sicherheit machen…«
    »Wie benehmen sich eigentlich Ihre drei Chefs Ihnen gegenüber?«, fragte Paula, als sie mit Coral die Treppe hinabstieg.
    »Nelson macht mir keinen Ärger«, erwiderte Coral. »Benton schaut mich über seine randlose Brille hinweg manchmal ziemlich seltsam an, was ich nicht besonders mag. Und Noel wird hin und wieder zudringlich, aber bisher konnte ich ihn mir vom Leib halten.«
    Als sie hinaus auf die Straße traten, hielt Paula Ausschau nach ihren beiden Beschützern. Obwohl sie keinen von ihnen entdecken konnte, wusste sie doch, dass sie in ihrer Nähe waren.
    »Eine Zwillingsschwester?« Tweed war sichtlich erstaunt, als Paula ihm nach ihrem Abendessen mit Coral die Neuigkeit überbrachte. Außer ihr und ihm waren nur noch Marler und Monica im Büro.
    »Wo sind eigentlich Ihre drei Bodyguards?«, fragte Tweed entrüstet. »Ich hoffe nur, dass sie Sie nicht allein haben herfahren lassen.«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Paula, die halb auf der Platte seines Schreibtisches saß. »Newman ist mir hinterhergefahren bis vors Haus und hat mich noch bis zur Tür begleitet, bevor er wieder zurück zu Corals Wohnung gefahren ist. Er will zusammen mit Pete und Harry überwachen, wer dort ein- und ausgeht. Vielleicht hat ja jemand beobachtet, dass ich bei ihr war.«
    »Gute Idee. Ich mag es, wenn meine Mitarbeiter intelligente Eigeninitiative entwickeln.«
    »Hier ist Marinas Adresse mit den Telefonnummern«, sagte Paula und reichte Tweed Corals Zettel. Er warf einen Blick darauf und gab die Adresse weiter an Monica, die sie auf dem Computer in eine Datenbank eingab.
    Als Nächstes erzählte Paula Tweed, was Coral über Miss Partridge und ihr verändertes Verhalten ihr

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