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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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wurden.
    Es dämmerte bereits, als Erica endlich auf dem Weg in ihr Quartier in der Gemeinschaftsbaracke des Lagers war. Andere Frauen, ebenfalls müde, zwangen sie dazu, zu warten, bis sie beim Duschen an der Reihe war. In diesen Minuten kam es ihr komisch vor, daß sie gezwungen gewesen war, ihr Privatquartier und ihr eigenes Bad zu verlassen. Ein Befehl allein hatte sie dazu nicht veranlaßt – nur, indem sie mit den anderen zusammenlebte, konnte sie deren Stärken und Schwächen feststellen.
    »Erica!« Eine große, dunkelhaarige Frau in einem beinahe durchsichtigen Kleid und einem recht aufdringlichen Make-up hob einen Arm und begrüßte sie, als sie den Umkleideraum betrat. »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt? Ich habe dich überall gesucht.«
    »Wieso?«
    »Um dich zu fragen, ob du Lust zu einer kleinen Feier hast. Es gibt gutes Essen, Getränke, Filme. Die Party wird von zwei jungen Männern veranstaltet, die nicht den ganzen Abend allein verbringen möchten. Sie sind mit dem letzten Schiff gekommen, das Facharbeiter gebracht hat.«
    Erica schüttelte den Kopf und tat, als bedaure sie das. »Ich habe keine Zeit, muß heute abend noch arbeiten.«
    Als sie sich abwandte, ergriff eine dritte Frau, Magda, die Chance und lud sich selbst zu der kleinen Feier ein.
    Darauf angesprochen, sagte Pat Harvey, den Erica in seinem Büro aufgesucht hatte, mit Sorgenfalten auf der Stirn: »Zwei Männer, wie? Jung und großzügig. Sie sind mit dem letzten Schiff gekommen?« Er griff nach einer Akte. »Hast du ihre Namen?«
    »Brad und Hank. Ich konnte nicht zu auffällig fragen.«
    »Aha. Die beiden in Kabine 328. Wir werden ihnen auf die Finger schauen. Vermutest du auch, was ich denke?«
    »Ein Trinkgelage – jemand ist sehr neugierig«, sagte sie.
    »Und wir können uns auch denken, warum.« Harvey griff nach einem Kommunikator. »Captain?« Er wartete ein paar Sekunden. »Hier Harvey. Wollte Sie nur warnen – halten Sie ein paar Antworten bereit.« Pause. »Genau. Unsere Tarnung ist aufgeflogen, jetzt kommen sie.«
     

 
8.
     
    Es folgten am gleichen Nachmittag noch weitere Neugierige – die Nasen, Ohren und Augen einer wißbegierigen Gesellschaft. Frühere Zeiten wären mit einer solchen Belästigung leicht fertig geworden, aber die Große Katastrophe hatte aller Geheimnistuerei von Regierungen und Bürokratien ein Ende gemacht, ähnlich dem Hypan, der eine eingeengte Bevölkerung befreit hatte. Wie Geier stürzten sich die Reporter auf ihr vermeintliches Opfer.
    »Was tun Sie hier draußen, Captain Varl?« fragte Jane Gosser, eine ältere Frau mit schneidend scharfer Stimme. »Ich meine, was tatsächlich vor sich geht.«
    »Eine Untersuchung …«
    »Ersparen Sie uns den Quatsch.« Stefan Wilson, ebenso alt wie die Frau, nur noch zynischer, gab seinem Kameramann ein Zeichen. »Hier gibt es keine Mineralvorkommen, und selbst wenn, so haben Sie nicht die passende Ausrüstung dafür. Geben Sie sich einen Ruck, Captain, sagen Sie uns die Wahrheit.«
    »Man hört, daß Sie auf atomtechnischem Gebiet illegale Experimente durchführen«, warf Clair Omney ein. »Was verstecken Sie in Ihrem Schiff, Varl? Tiere? Isotopen? Können wir uns das nicht mal ansehen?«
    »Genau, warum nicht.« Ein junger Mann unterstützte diesen Vorschlag. Auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen. »Gehen wir doch einfach hinein!«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Würden Sie mich in Ihrem Haus herumschnüffeln lassen?« Varl sah dem Mann in die Augen. »Dieses Schiff ist Privatbesitz. Respektieren Sie das, oder verschwinden Sie von hier!«
    »Bitte, Captain, immer mit der Ruhe.« Ein älterer Mann goß Öl auf die hochgehenden Wogen. »Sie verstehen doch sicher, warum wir neugierig sind. Ein Schiff steht hier draußen in der Kalahari. Ausrüstungsgegenstände, eine kleine Siedlung. Viele Männer hier sind bei der Erd-Konföderation angestellt, nicht wahr? Wieso ist dies dann ein privates Projekt?«
    Werne, der Bastard, hatte nicht dichtgehalten. Varl hob beide Hände und lächelte, während er auf eine Hütte deutete.
    »Beruhigen wir uns doch. Dort drinnen gibt’s Eis und Getränke und eine Klimaanlage.«
    Und nette Mädchen, die Erfrischungen servierten, und die man sorgfältig ausgesucht hatte – sie würden viel erzählen, aber inhaltlich nichts sagen. Erica hatte sich auch zu ihnen gesellt und schaute jetzt Varl an, als sie ihm ein Glas mit Fruchtsaft und Eis reichte.
    »Ich hab’s schon gehört – was ist, wenn sie darauf bestehen,

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