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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Unzählige Felsstücke bis zur Größe kleiner Monde schwebten dort draußen herum – näherten sie sich beim Wiedereintauchen in den Normalraum zu sehr diesen Gesteinsbrocken, konnte es sie zerreißen; Varl erwähnte seinem Navigator gegenüber nichts davon – der Mann sollte sein Handwerk verstehen.
    Machen tat es. »Wie nahe heran, Commander?«
    »Möglichst nahe.«
    »Dann nördlich der Ekliptik also. Ceres steht zur Zeit in relativer Nähe zum Gürtel, und ich benutze ihn als Ziel- und Berechnungspunkt. Geschwindigkeit fünf, Start!«
    Auf den Bildschirmen verschwammen die Bilder des Normalraums um sie herum, die unheimliche graue Farbe des Überraumes war zu sehen. Kreutzal hatte den Mars innerhalb von Minuten erreicht, hatte die meiste Zeit damit verbracht, zu landen und den Weg zur Erde zurück zu berechnen. Er hatte mehr Glück als Verstand gehabt, denn er hätte leicht auf dem Mars aufprallen oder in ihm materialisieren können. Auf diese Art Glück wollte Varl sich nicht verlassen.
    In gespannter Haltung, die Hände an seinen Kontrollen und Schaltern, den Blick auf die Schirme gerichtet, saß er da. Sollten sie tatsächlich zu nah an einem der Felsbrocken auftauchen, mußten sie versuchen, mit normalem Raketenantrieb ihre Flugbahn zu verändern – ein Risiko, das jedes Schiff bei jedem Sprung einging, eines, das in der Nähe des Asteroidengürtels als Zielgebiet beinahe an Selbstmord grenzte.
    Dann erschien wieder der Normalraum auf ihren Monitoren, die Alarmanlagen des Schiffes blieben stumm, das Schiff schwebte reglos im All.
    »Geschafft!« Machen holte tief Luft. »Aber wir sind etwas zu hoch und zu weit entfernt angekommen. Mit den Stufen muß etwas nicht ganz stimmen, wir müssen alles noch einmal genau nachstellen, bevor wir endgültig starten. Haben wir Zeit dazu?«
    »Alle Zeit, die Sie brauchen«, sagte Varl.
     

 
11.
     
    Stacey wurde vom Schrillen des Alarms geweckt, rollte sich aus seinem Bett, fluchte, als er sich mit dem Ellbogen schmerzhaft an der Bettkante stieß. Dieser verdammte Varl und sein ewiger Drill! Seit sie den Asteroidengürtel erreicht hatten, hatten weder er noch irgendein anderer eine vollständige Pause gehabt. Die Müdigkeit der Leute begann sich in erhöhter Angespanntheit, zunehmender Verwirrung, allgemeiner Unhöflichkeit zu entladen. Ging das so weiter, würde es bald zu Beschimpfungen und körperlicher Gewalt führen. Zu Streit und einem Nachlassen der Kameradschaft hatte es bereits geführt. Ein ganz schlechter Weg, die Moral im Schiff aufrechtzuerhalten.
    Das Dröhnen verstummte, als er gerade auf den Gang hinausstürmte, und wurde von einer rauhen Stimme im Lautsprecher abgelöst.
    »Unterer Laderaum verliert Luft! Energieausfall im Vorderteil. Angriff im oberen rechten Quadranten! Kampf-Alarm! Achtung!«
    Im Schiff hallte es von rennenden Füßen, während die Menschen zu ihren Kampfstationen eilten. In der Krankenabteilung schaute Singh Garewal, der Assistenzarzt, auf, als Stacey den Raum betrat.
    »Gut so, Doktor?«
    Er hatte die Notfallausrüstung ausgebreitet: Spritzen, Tücher, Binden, Instrumente aller Art. Garewal war ein guter, flinker Mann, aber wie er unter tatsächlichen Operationsbedingungen handeln würde, war eine andere Frage. Die ständigen Übungen täuschten den Ernstfall ja nur vor.
    »Sehr schön.« Stacey rieb sich die Augen und sah hinüber zur Sauerstoffflasche. Ein paar Züge würden seinen Kopf wieder klar bekommen, wären allerdings für seinen Helfer ein schlechtes Vorbild. Im Ernstfall mußten sie versuchen, sich nicht auf anregende Mittel zu verlassen. »Ich bin gerade mit einem Patienten beschäftigt, da wird ein Verwundeter hereingebracht, der einen Arm gebrochen hat, einen Magenriß erlitten hat und Blut spuckt. Was tun Sie?«
    »Ich ignoriere den Arm«, sagte Garewal, ohne zu zögern. »Ich prüfe, ob am Magen eine Arterienblutung vorliegt, und wenn nicht, konzentriere ich mich auf die Brust.«
    »Und?«
    »Ich betäube den Patienten und sauge die Atemwege ab. Ich untersuche die Luftröhre auf Verletzungen«, fügte er noch hinzu.
    »Es liegen starke arterielle Blutungen vor?«
    »Ich lege Aderpressen an.«
    »Glassplitter in einem Auge?«
    »Es wird betäubt und verbunden, bis Sie sich später darum kümmern.«
    »Und wenn ich selbst tot bin?«
    Garewal zögerte und sagte dann: »Riskiere ich eine Behandlung.«
    »Warten Sie ab, bis etwas Ruhe eingekehrt ist, dann schauen Sie in Fachbüchern nach und tun, was Ihnen Ihre

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