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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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abgelegt habe?“
    „Nein, das wußte ich nicht“, sagte Royd. „Aber fahren Sie bitte fort.“
    „Ich fand die Geschichte über die Volcryn in den Mythen der Nor T’alush. Sie machte mich ganz ergriffen. Stellen Sie sich doch mal vor: Eine Rasse ausgesprochen sensibler Kreaturen kommt aus dem innersten Kern der Galaxis, wo sie wohl entstanden ist, und bewegt sich langsam über Ä o nen von Jahren zu ihrem Rand hin und – so wird es jede n falls berichtet – schließlich in den intergalaktischen Raum hinein. Auf ihrem Weg halten sich die Volcryn im tiefen Raum zwischen den Sternen auf, niemals landen sie auf i r gendwelchen Planeten, kaum, daß sie jemals einmal näher als ein Lichtjahr an eine Sonne herankommen. Und all das bewerkstelligen sie ohne Überlichtantrieb, sie bewegen sich in Schiffen vorwärts, die nur einen Teil der Lichtgeschwi n digkeit erreichen können. Dieser Gedanke hat mich am me i sten fasziniert. Denken Sie nur, wie alt diese Schiffe sein müssen!“
    „Alt in der Tat“, pflichtete ihm Royd bei. „Aber Karoly, Sie sagten gerade ‚Schiffe’. Etwa mehr als eins?“
    „O ja, allerdings“, antwortete d’Branin. „Den Mythen der Nor T’alush zufolge tauchten zuerst ein bis zwei von ihnen an den äußersten Grenzen ihres Einflußbereiches auf, denen dann andere folgten. Insgesamt Hunderte, aber jedes für sich allein, ohne Begleitung, immer auf dem Weg nach draußen, immer in die gleiche Richtung. Um zwischen den Sonnen des Nor-T’alush-Systems hindurchzukommen, brauchten sie insgesamt fünfzehntausend Jahre, und danach verschwanden sie langsam. Der Mythos berichtet, daß das letzte Schiff vor etwa dreitausend Jahren das System verlassen hat.“
    „Achtzehntausend Jahre“, flüsterte Royd, fügte dann j e doch in etwas skeptischem Ton hinzu: „Sind Ihre Nor T’alush denn überhaupt so alt?“
    D’Branin grinste. „Als Sternenreisende sicherlich nicht. Ihre eigenen Geschichtsbücher behaupten, die Nor T’alush seien erst seit etwa neuntausend Jahren zivilisiert. Als ich das herausbekommen hatte, geriet ich ins Stocken. Dieser Punkt schien mir die Sache mit den Volcryn zu einer Lege n de zu machen, wunderbar, sicherlich, aber eben doch nicht mehr. Auf die Dauer hat mich die ganze Geschichte jedoch nicht aus ihrem Bann gelassen. In meiner Freizeit habe ich weiter nachgeforscht, ich habe die angebliche Legende mit anderen Kosmologien verglichen, um herauszufinden, ob eventuell auch andere Rassen etwas über die Volcryn auss a gen. Ich dachte mir, daß ein solches Vorgehen vielleicht ganz sinnvoll sei. Ich hatte recht: Ich war auf einer ergieb i gen Fährte.
    Meine Entdeckungen versetzten mich in tiefes Erstaunen. Bei den Hranganern oder den von ihnen versklavten Rassen fand ich nichts, aber das war ja auch ganz logisch: Sie lagen ja jenseits des Siedlungsbereichs der menschlichen Rasse, die Volcryn hätten sie erst dann erreichen können, nachdem sie unseren menschlichen Raum durchkreuzt hatten. Mein Herumsuchen in den Mythen anderer Rassen hingegen brachte erstaunlich viel: genaugenommen fand ich die G e schichte von den Volcryn überall, bei den Fyndii, und die Damoosh, die ja die älteste Rasse sind, auf die wir jemals stießen, waren von der realen Existenz dieser Wesen übe r zeugt, bei den Gethsoiden von Aath gibt es eine ähnlich la u tende Geschichte. Ich habe sogar die Mythen derjenigen Rassen überprüft, die noch weiter als die Nor T’alush en t fernt sind; es gibt da zwar nur Fragmente, aber rudimentär findet sich die Geschichte von den Volcryn auch dort.“
    „Die Legende aller Legenden“, merkte Royd an. Der Mund der Projektion verzog sich zu einem Grinsen.
    „In der Tat, in der Tat“, rief d’Branin aus. „An diesem Punkt meiner Nachforschungen angelangt, setzte ich mich mit Experten in Verbindung, die im ‚Institut für Studien nichtmenschlicher Intelligenzen’ arbeiten und ihr Handwerk verstehen. Wir arbeiteten zwei Jahre lang eng zusammen. Und alles, was wir brauchten, war da, in den Datenspeichern und Bibliotheken der Akademie der Wissenschaften. Die Volcryn haben den Raumsektor, der heute zum menschl i chen Einflußgebiet zählt, lange durchflogen. Sie haben einen Zeitraum dazu benötigt, der dem der menschlichen Entwic k lung von ihren Anfängen bis zur Erlangung der Fähigkeiten des Raumflugs entspricht. Während wir heutzutage in der Lage sind, die Relativität auszuschalten und den Raum zu krümmen, haben diese Wesen ihre Schiffe geradewegs durch

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