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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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müssen! Ich fürchte den Tod nicht, aber ich muß sie als erster sehen, nach all diesen Jahren.“ Seine Stimme klang fest und endgültig.
    Royd Eris schaltete sich ein. „Karoly, verstehen Sie denn nicht? Meine Mutter will das Schiff starten. Sie werden hil f los im Raum treibend zurückbleiben. Sie wären verloren!“
    „Ich werde hierbleiben und warten“, sagte d’Branin in unverändertem Ton. „Meine Volcryn nähern sich, und ich werde sie hier erwarten.“
    Es blieb keine Zeit für weitere Diskussionen, da beide Schlitten die Schleuse erreicht hatten, verzögerten und zum Stillstand kamen. Royd streckte seine Hand aus und bet ä tigte den Öffnungsmechanismus, Melantha begab sich zum hinteren Ende des großen Schlittens. Als die äußere Schleusentür zurückglitt, trieben sie ins Innere der Ka m mer.
    „Wenn die innere Tür aufgeht, geht es los“, sagte Royd gelassen. „Der überwiegende Teil der Bordeinrichtung ist entweder fest installiert oder mit dem Boden verschraubt. Problematisch wird es mit Ihren Ausrüstungsgegenständen, die beweglich sind. Ganz klar, daß Mutter mit diesen Sachen operieren und sie als Waffen gegen uns einsetzen wird. Und passen Sie bloß auf Türen und Luftschleusen auf, hüten Sie sich vor allem, was auf irgendeine Weise mit dem Bor d computersystem in Verbindung steht. Ich brauche Sie wohl kaum darauf aufmerksam zu machen, daß Sie unter keinen Umständen Ihren Helm ablegen dürfen.“
    „Wohl kaum“, gab sie schnippisch zurück.
    Royd ließ den Schlitten tiefer sinken, bis die Klauen an der Unterseite des Gefährts scheppernd auf dem Boden der Schleuse aufsetzten.
    Die innere Tür öffnete sich, und sogleich schob sich das Fahrzeug hinein.
    Die beiden Linguisten schienen auf sie zu warten. Sie b o ten einen schrecklichen Anblick, trieben sie doch in einer riesigen Blutlache. Der Mann war auf der Vorderseite von oben bis unten aufgeschlitzt; seine Därme schienen wie ein Nest voller angriffslustiger Schlangen zu züngeln. Die Frau hielt immer noch das Messer umklammert. Sie näherten sich mit einer schaurigen Anmut, einer Grazie, die sie niemals zu ihren Lebzeiten besessen hatten.
    Royd betätigte die Klauen am Bug des Schlittens, die be i de sogleich zur Seite schleuderten. Der Mann prallte gegen ein Schott und hinterließ dort eine feuchte rote Schleifspur. Seine restlichen Eingeweide wurden aus der Bauchhöhle gedrückt. Die Frau verlor das Messer. Royd preschte an i h nen vorbei und dann weiter den Korridor entlang, durch eine ekelerregende Blutwolke hindurch.
    „Ich halte nach hinten Ausschau“, rief Melantha, und setzte sich so, daß sie ihm den Rücken zukehrte. Von den beiden Leichen drohte keine Gefahr mehr. Das Messer der Linguistin trieb sinnlos im Korridor umher. Melantha atmete auf. Offenbar drohte im Augenblick keine Gefahr. Gerade wollte sie ihren Kopf zu Royd wenden, um ihm zu vers i chern, daß wohl alles in Ordnung sei. Noch in der Drehung nahm sie wahr, wie das Messer plötzlich wie von Geiste r hand gepackt und gewendet wurde und auch im gleichen Augenblick bereits auf sie losschoß.
    „Ausweichen“, schrie sie.
    Der Schlitten vollführte eine blitzschnelle Wendung nach links, und das Messer sauste im Abstand von einem Meter an ihren Köpfen vorbei und prallte scheppernd gegen ein Schott.
    Allein, es fiel nicht zu Boden. Erneut schoß es auf sie los.
    Vor ihnen lauerte der Eingang zum Aufenthaltsraum. Dunkel.
    „Die Tür ist zu eng“, rief Royd. „Wir müssen runter vom Schlitten. Melantha.“ Noch während er sprach, kollidierte ihr Gefährt mit dem Türrahmen, und der heftige Aufprall schleuderte sie in den Korridor.
    Einen Augenblick lang schwebte Melantha hilflos u m her und versuchte verzweifelt ihr Gleichgewicht zurüc k zuerlangen. Und dieser Augenblick wurde ihr fast zum Verhängnis: Das Messer schoß heran, schlitzte ihren A n zug auf und bohrte sich ihr in die Schulter. Ein scharfer Schmerz durc h zuckte sie. Fast gleichzeitig spürte sie, wie es warm aus der Wunde schoß. „Verdammt“, entfuhr es ihr, und sie preßte die Rechte gegen die Schulter. Aber dort steckte die Waffe nicht. Die Gefahr war keinesfalls gebannt, denn das Messer war noch in der Gewalt der G e gnerin. Richtig, da kam es erneut angeschwirrt und suchte sie wieder.
    Blitzschnell schoß Melanthas Hand vor und bekam den Griff zu fassen.
    Mit zusammengepreßten Zähnen entwand sie der unsich t baren Macht die tückische Waffe.
    Royd hatte sich inzwischen zum Steuer

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