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Kopernikus 9

Kopernikus 9

Titel: Kopernikus 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Aliens. Sie waren schon einmal hier, aber das ist so ‚lange’ her, daß wir nicht einmal beginnen können, es dir zu erklären, Mensch. Selbst für uns ist es ‚lange’ her. Wir verhandeln mit ihnen, und durch sie mit euren Hunden. Nein, Mensch …“ – und er blätterte das Bild eines Deutschen Schäferhundes weg, das in Tommys Gedanken Gestalt anzunehmen begonnen hatte – „… nicht diese Hunde. Eure Hunde. Eure mechanischen Hunde. Diese toten Dinge, die euch dienen, obwohl sie tot sind. Wir alle verhandeln. Es gab viele Vereinbarungen …“ – flap, wieder Pastor Turner – „… viele Bündnisse, die vor ‚langer’ Zeit geschlossen wurden. Mit Menschen, wenngleich sie sich nicht daran erinnern. Und mit Anderen. Diese Bündnisse sind nun abgelaufen, sie sind nicht mehr in Kraft, sie sind … „ – flap, ein Rechtsanwalt, der mit Tommys Vater sprach – „… nicht mehr verbindlich für uns. Sie sind ungültig. Wir verhandeln neue Bündnisse …“ – flap, ein Gewerkschaftsführer im Fernsehen – „… akzeptable Vereinbarungen, die für alle Parteien gleichmäßig gewinnbringend sind. Vieles wird von nun an anders sein, vieles wird sich ändern. Verstehst du, was wir dir sagen, Mensch?“
    „Nein“, sagte Tommy.
    „Das haben wir auch nicht erwartet“, sagte der Thant. Er klang betrübt.
    „Könnt ihr Jungs mir nicht helfen?“ fragte Tommy. „Ich bin in fürchterlichen Schwierigkeiten. Miß Fredricks hat es auf mich abgesehen. Sie hat mich zum Doktor runtergeschickt, und der kann mich auch nicht leiden.“
    Eine Pause trat ein, während der Thant Tommys jüngste Erinnerungen durchsah. „Ja“, sagte er dann. „Wir verstehen. Wir können nichts tun. Es ist euer … Muster? Form? Wir würden uns nicht einmischen, selbst wenn wir es könnten.“
    „Mist“, sagte Tommy, und bittere Enttäuschung stieg in ihm auf. „Ich hatte gehofft, ihr Burschen könntet – Mist. Na, macht nichts. Ich;.. könnt ihr mir denn sagen, was als nächstes passiert?“
    „Wahrscheinlich werden sie euch töten“, sagte der Thant.
    „Oh“, sagte Tommy hohl. Und er biß sich auf die Unterlippe. Und er wußte nicht, was er dazu noch sagen sollte.
    „Wir verstehen ‚töten’ nicht genau“, fuhr der Thant fort. „Oder ,tot’ Anders als bei euch gehört das nicht zu unseren direkten Erfahrungen. Aber nach dem, was wir über Menschen wissen, ist es das, was sie tun werden. Sie werden euch, töten’.“
    „Oh“, sagte Tommy noch einmal.
    „Ja“, sagte der Thant. „Wir werden dich vermissen, Mensch. Du warst ein … Schoßtier? Ein Hobby? Du bist ein Hobby, mit dem wir uns viel beschäftigen. Du und die anderen, die wie du sehen können. Einer von euch …“ – flap – „… taucht ab und zu auf. Wir haben uns dafür interessiert …“ – flap, ein Radiosprecher – „… gegen eine starre Opposition. Wir wissen nicht, ob du das verstehst … Nein, du verstehst es nicht, das sehen wir. Unser Hobby findet keine Billigung. Es hat uns …“ – flap, Tommys Vater, der seiner Frau sagt, was mit ihrem Sohn geschehen wird, wenn er nicht bald das Träumen läßt – „… zu Ausgestoßenen gemacht, zum Gespött der Leute. Man meidet uns. Viele sind heute mit den Menschen nicht mehr einverstanden. Wir gebrauchen diese …“ – flap – „… Welt nicht so wie ihr, aber allmählich …“ – flap – „… beginnt ihr euch trotzdem unangenehm bemerkbar zu machen. Es gibt …“ – flap – „… eine starke Strömung, die dafür eintritt, etwas gegen euch zu unternehmen, das Problem aus der Welt zu schaffen. Wir befürchten, daß sie sich durchsetzen wird.“ Ein langes, vibrierendes Schweigen folgte. „Wir werden dich vermissen“, wiederholte er.
    Dann war er fort, ganz unvermittelt, wie eine Kerzenflamme, die plötzlich ausgeblasen worden war.
    „Mist“, sagte Tommy eine Weile später müde. Dann stieg er wieder hinab.
    Als er, immer noch erschöpft und empfindungslos, zu Hause ankam, stritten seine Eltern sich. Sie saßen im Wohnzimmer, und der Fernseher war leise gedreht, aber er lief. Riesige, ewig lächelnde Gesichter hüpften über den Bildschirm, und ihre Lippen bewegten sich geisterhaft synchron zu der wütenden Auseinandersetzung. Das Geschrei brach ab, als Tommy das Haus betrat. Seine Eltern wandten sich um und schauten ihn erschrocken an. Seine Mutter sah verängstigt und hilflos aus. Sie hatte geweint, und ihr Make-up war zu schmutzigen Rinnsalen verlaufen. Die schmalen Lippen

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