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Kopfjagd

Kopfjagd

Titel: Kopfjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gemacht?«
    »Sie haben sie arbeiten geschickt.«
      Sie trug einen der Gummi-Ponchos der
Kavalleristen und eine Militärmütze, deshalb hatte ich sie
zuerst gar nicht erkannt. Sie hockte am Feuer und briet frijoles in einer Bratpfanne.
      Sie bemerkte, daß ich sie
ansah, goß Kaffee in einen Becher und kam auf uns zu. Cordona
aber vertrat ihr den Weg, schlug ihr den Becher aus der Hand und
schickte sie mit einem Stoß zurück zum Feuer.
      »Liebe Burschen wie den
da«, kommentierte van Horne, »könnte ich wirklich zu
hassen lernen.«
      »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Er hat etwas gegen Leute, die sich als Priester ausgeben.«
      »Das bricht mir das
Herz«, seufzte van Horne. In der Ferne war ein schwaches
Kavallerietrompetensignal zu hören.
      Ein halbes Dutzend Soldaten, ein
Sergeant vorneweg, kam durch den Regen auf uns zu. »Das werden
wohl die Jungs sein, die er gestern abend noch zu Tachos Kneipe
losgeschickt hat«, erklärte ich.
      Wir sahen zu, wie der Sergeant
vortrat und seine Meldung machte. Bonilla warf dabei ab und zu Blicke
zu uns her und schien den Mann dann eingehend zu befragen.
Schließlich befahl er Cordona, uns zu ihm zu bringen.
      »Sagen Sie, Señor
Keogh«, fragte er, »was war das für eine Fracht, die
Sie da in Ihrem LKW transportierten?«
      »Whisky«, sagte ich.
»Zur Lieferung an einen Mann namens Gomez in Huila. Wie ich Ihnen
schon sagte.«
    »Aber dabei haben Sie vergessen, die Gewehre zu erwähnen.«

  »Gewehre?« Ich starrte ihn verständnislos an. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Martini-Henry-Karabiner. Diese Kisten in Ihrem Laderaum sind voll davon. Jedenfalls nach dem, was mir mein Sergeant berichtet, und der ist üblicherweise zuverlässig.«
      »Da haben Sie aber liebe Freunde, Keogh«, stellte van Horne bitter fest. »Das, würde ich sagen, schlägt dem Faß den Boden aus.«
      »Warum, zum Teufel?« rief ich ärgerlich. »Der LKW gehört Janos, nicht mir. Ich bin nur angeheuert worden, das verdammte Zeugs zu fahren.« Ich wandte mich an Bonilla. »Sie haben meine Transportpapiere doch gesehen. Sie müssen sich doch an Janos halten. An ihn und den Polizeichef von Bonito, Capitan Ortiz.«
      »Das wird alles aufgeklärt werden, Mr. Keogh, alles zu seiner Zeit.« Er fuhr mit der Hand über die Rückenlehne des Fahrersitzes. »Dies ist wirklich ein sehr hübscher Wagen.« Er wandte sich an Cordona. »Haben Sie gewußt, Leutnant, daß ich Auto fahren kann? Das will an sich natürlich nicht viel heißen, aber es kann sehr vorteilhaft sein, wenn man sich einem Fahrzeug wie diesem da gegenübersieht. Jedenfalls, ich habe mich entschlossen, mir das kleine Vergnügen zu gönnen, in ihm die Fahrt nach Huila zurück zu machen. Stellen Sie zwei Männer zu meiner Eskorte ab. Ich möchte gern sobald wie möglich aufbrechen.«
    »Und was geschieht mit den Gefangenen, Colonel?«
      »Ach, die können laufen, denke ich. Diese Übung wird gut für ihre Gesundheit sein und ihnen auch sonst nützen. Ich erwarte Sie also morgen Nachmittag. Melden Sie sich gleich nach Ihrer Ankunft bei mir.«
    Er wandte sich ab, ohne uns weiter zu beachten, und Cordona schickte uns auf unsere Plätze zurück. Wir beobachteten die Vorbereitungen zu Bonillas Abfahrt. Zwei Soldaten, Karabiner umklammernd, stiegen hinten ein, und als Bonilla den Anlasser drückte, sprang der Mercedes für ihn genauso leicht und zuverlässig an wie für van Horne.
      Als er losgefahren und im Regen verschwunden war, sagte ich zu van Horne: »Nun, was meinen Sie?«
      »Meinen? Was, zum Teufel, soll ich dazu schon meinen?« Er blickte mich zornig an. »Seien Sie nicht kindisch, Keogh. Sie sind am Ende der Straße angelangt und sollten sich beizeiten daran gewöhnen.«

    Als wir aufbrachen und losmarschierten, wurde das Mädchen auf Anweisung von Cordona auf einen der Packesel gesetzt. Van Horne und ich jedoch mußten, beide an den Handgelenken an zehn Meter lange Seile gefesselt, zu Fuß gehen.
      Das heißt: gehen trifft die Sache nicht ganz genau. Es bedeutete, mit den Pferden Schritt zu halten, was auch kommen mochte. Wenn sie trabten, trabten wir ebenfalls, und wenn sie in Galopp fielen, mußten wir rennen, was das Zeug hielt.
      Es war ein verdammt harter Vormittag. Denn selbst noch, als der Regen aufgehört hatte, war es sehr mühsam zu gehen, und es geschah immer wieder, daß wir hinfielen und einige Meter mitgeschleift wurden.
      Wir rasteten mittags. Wieder wurde ein

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