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Kopfjagd

Kopfjagd

Titel: Kopfjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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eurem Lager hinunter.« Sie zog die Stirn kraus, als sei sie sich nicht sicher oder traue mir nicht, deshalb küßte ich sie auf den Mund, obwohl wir nicht allein waren. »Und jetzt geh, oder ich binde dich auf dein Pferd!«
      Sie lächelte belustigt, schwang sich mit einem Satz in den Sattel, trieb das Pferd voran, um zu wenden, und galoppierte so schnell davon, daß Nachita zu tun hatte, sie wieder einzuholen.
    »Wenigstens tut sie, was man ihr sagt«, bemerkte Janos.
    »Nur manchmal.«
      Ich half ihm heraus, und als wir uns nun der Kirche zuwandten, stand van Horne schon auf der Veranda, in Soutane und Priesterkragen, auf dem Kopf ein schwarzes Birett, das sich wohl auch in der Schiffskiste befunden haben mußte.
      »Ich habe mich schon gefragt, wie lange es noch dauern würde.«
      Er ging zum Mercedes und hob das Rücksitzpolster hoch. Unter diesem lag ein großes Stück Filz. Er nahm es weg. Darunter war nur noch das blanke Metall. Er fingerte daran herum und hob eine Platte hoch. Darunter kam eine Blechkiste zum Vorschein. Sie war khakibraun gestrichen und auf dem Deckel stand in schwarzer Farbe United States Army Ordnance.
      Er hob sie mit beiden Händen heraus. »Ihr kommt besser mit hinein. Und«, fügte er zu Janos gewandt hinzu, »vergessen Sie die Zigarre nicht.«
      Der Ungar seufzte und warf die Zigarre zögernd weg. »Meinen Sie nicht, daß Sie das alles ein bißchen zu weit treiben?«
    Van Horne ignorierte diese Bemerkung völlig und ging uns
    voran. Die schlimmsten der Schmierereien an den Wänden waren inzwischen entfernt.
      Der Gestank von Schmutz und Abfall, den ich hier noch gestern so penetrant gerochen hatte, war fast verschwunden. Am Altar blinkte das Kruzifix, links und rechts von ihm brannte eine Kerze, und es herrschte friedvolle Ruhe. Es war wieder eine Kirche.
      Van Horne stellte die Blechkiste auf eine Bank und öffnete sie. Janos sagte: »Keogh und ich wüßten gerne, was gespielt wird. Sie sind hier doch nicht allein, und es wird Zeit, daß Sie sich daran erinnern!«
      Van Horne sah mich fragend an. Ich sagte: »Es wird keiner kommen. Keiner riskiert das.«
      »Tomas de la Plata wird kommen«, widersprach er. »Und nur darauf kommt es an. Er wird kommen, um sich an meinem Mißerfolg zu weiden, und höchstwahrscheinlich auch, um mich zu töten.«
      »Aber nicht allein, Mann!« brüllte Janos ungeduldig und drängend. »Warum sollte er auch?«
      Van Horne fuhr fort: »Zwei Tage hat er uns gegeben, mehr nicht. Nach dem Fiasko in der Mine heute vormittag wird er keine Neigung zeigen, uns noch länger ungeschoren zu lassen. Und deswegen muß es jetzt zur Entscheidung kommen, zu unseren Bedingungen.«
      »Er geht niemals irgendwohin, ohne daß mindestens ein Dutzend Leute bei ihm sind«, gab ich zu bedenken.
      Van Horne lief durch das Kirchenschiff und stieg auf die Kanzel. Von dort sah er auf uns herunter. Er hielt sich mit beiden Händen an einem kleinen Holzpult fest, auf welchem ich eine Bibel liegen sah.
    »Wenn er und seine Leute hereinkommen, werden sie mich hier finden und nie erfahren, was sie getroffen hat.«
      Seine Hand verschwand kurz und tauchte dann mit der MP wieder auf. Der Himmel sollte uns beistehen, aber er sah dort oben wie der leibhaftige Todesengel aus. Und es würde funktionieren, das war mir sofort klar. Ich sah Tomas de la Plata und seine Leute in die leere Kirche hereinkommen, hörte das Klirren ihrer Sporen und ihre Spötteleien. Schließlich hatte ich van Horne schon einmal in Aktion erlebt. Ich wußte nur zu gut, was eine Thompson in seinen Händen im Handumdrehen anrichten konnte. Tomas de la Plata und seine Begleiter würden tot sein, ehe sie begriffen, was geschah.
      Einen problematischen Punkt sah ich jedoch, und es war Janos, der ihn auch aussprach: »Und was, Sir, wenn er einige seiner Leute draußen warten läßt?«
      »Dafür sind Sie und Keogh zuständig. Sie sind auf dem Glockenturm, in sieben Meter Höhe. Dort haben Sie freies Schußfeld.«
    »Womit?« fragte ich.
    »Schau in die Kiste.«
      In der Blechkiste lagen ein Dutzend Mills-Bomben, eine Zwillingsflinte mit abgesägtem Lauf, ein WinchesterRepetiergewehr, mindestens tausend Schuß Munition, und eine weitere Thompson-MP wie seine eigene.

    Ich fuhr Janos zurück zum Hotel, ließ ihn dort aussteigen und verließ den Ort zu Fuß. Ich wollte nachdenken.
      Van Hornes Plan war bestechend. Ein gefährlicher, blutrünstiger Hinterhalt, der alle

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