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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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dein Angebot annehme und noch ein paar zusätzliche Männer mitnehme.«
    »Nimm mit, was auch immer du brauchst, Luke. Ich weiß das zu schätzen. Bist du sicher, dass du klarkommst, sollten sie auf euch schießen?«
    »Zum Teufel noch mal, Nate, ich werde einfach so tun, als ob du mich nicht gerade beleidigt hättest.« Luke warf Aidan einen Seitenblick zu. Das Gesicht des Jungen strahlte noch heller, als es das Signalfeuer getan hatte. Beide grinsten bloß und rannten davon. Sie schnappten sich Joe, als sie an ihm vorbeikamen, und zogen ihn einfach mit sich mit.
    »Es ist beängstigend, nicht wahr, wie sehr Luke dies hier liebt?«
    »Nicht so beängstigend wie es ist, zu sehen, wie sehr Aidan dabei mitmachen möchte. Wie Samantha das wohl findet?«
    »Es jagt ihr eine höllische Angst ein, aber sie liebt den Jungen und weiß, dass sie ihn nicht davon abhalten kann.«
    Nate beobachtete Aidan, wie dieser mit langen, weit ausgreifenden Schritten Richtung Wald eilte, wo ihn dann der Dschungel verschluckte.
    »Nein, ich bin mir sicher, das kann sie nicht«, stimmte Nate ihm zu.
     
    »Die Dinge müssen ziemlich schlimm sein, wenn er mit uns redet«, frotzelte Vincent.
    »Du stirbst doch nicht etwa, Nate?«
    Nate hatte sich entschlossen, ihr abendliches Trinkritual in seiner Kajüte abzuhalten, anstatt in der Kombüse, da er annahm, für Vincent wäre es bequemer, wenn er sich hinlegen konnte. Vincent lag auf der linken Seite, auf Kissen gestützt und mit zusammengerollten Decken hinter dem Rücken.
    Obwohl er immer noch ziemlich blass war und Blutergüsse die Haut unter seinen Augen verdunkelten, schien die Wunde ihn nicht sonderlich zu stören.
    »Es scheint ja ganz schön schnell zu verheilen«, meinte Blake aus seinem Stuhl neben Nate, »wenn er schon wieder in der Lage ist, dich wie früher zu piesacken.«
    »Das ist in seinem Charakter fest verwurzelt«, erklärte Nate.
    »Verdammt richtig«, antwortete Vincent.
    Müde vergrub Nate das Gesicht in seinen Händen. Es hatte Stunden gedauert, den Schatz zu verladen und einen ohnehin schon langen Tag noch zu verlängern. Er wollte eigentlich nichts weiter als schlafen, aber er hatte die Entscheidung getroffen, seinen Freunden von seiner Vergangenheit zu berichten und würde bei seinem Entschluss bleiben.
    »Ich denke, er hat Angst«, flüsterte Vincent.
    Nate spähte durch seine Finger prüfend zu ihm hin. Vincents Kopf ruhte auf einem Kissen, die Hände hatte er locker vor sich ineinander verschlungen. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen.
    »Das Einzige, vor dem ich mich je gefürchtet habe, ist dein Gesang.«
    Das Grinsen erfasste jetzt auch Vincents Augen und ließ diese strahlen.
    »Wenn du es sagst.«
    Nate schüttelte den Kopf. Er ließ die Hände sinken und quetschte sie dann zwischen die Knie.
    »Ich habe einen Mann ermordet, als ich vier war«, begann er.
    Er schilderte ihnen die Geschichte, wie er es zuvor bei Claire getan hatte, nur dieses Mal fügte er seiner Erzählung die Wahrheit über Sam Steele hinzu.
    »Als ich die Gelegenheit bekam, Steele zu sein, da habe ich sie ergriffen. Ich habe nie zuvor selbst etwas besessen, und obwohl ich Geld hatte, hauptsächlich dank deines Zutuns«, ergänzte er mit einem Nicken zu Blake, »wollte ich mehr. Eine Chance, zu führen, ein großartiges Schiff zu besitzen und es zu befehligen. Ich wollte selbst mein Schicksal bestimmen, und sei es verdammt noch mal auch nur dieses eine Mal.«
    »Du hast Claire nichts von Steele erzählt, nicht wahr?«, fragte Vincent.
    Nate antwortete spöttisch:
    »So sehr ich es auch genieße, Steele zu sein und es nie bereut habe, ist es doch nichts, was salonfähig wäre.«
    Vincent zog fragend eine Augenbraue hoch, und Nate wusste, er bezog sich auf Claires Leben und den Umstand, dass sie sich als Mann ausgegeben hatte. Man würde auch sie gewiss nicht als »salonfähig« betrachten, jedenfalls nicht nach den üblichen Maßstäben. Eine Tatsache, die Nate nicht das Geringste ausmachte.
    »Nate, wenn du sie liebst, dann musst du es ihr sagen.«
    Er dachte an ihr kühles Verhalten zuvor, daran, wie sie ihn absichtlich abgewiesen hatte. Wie sehr ihn das verletzt hatte. Was er empfunden hatte, als er sie berührte.
    »Ich habe die Absicht, es ihr zu sagen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie mir zuhören wird, oder ob der Schaden überhaupt wieder behoben werden kann.«
    »Lass es dir von jemandem gesagt sein, der es auf die harte Tour gelernt hat und deshalb beinahe die Frau verloren

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