Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
Vom Netzwerk:
hätte, die er liebte – erzähl ihr alles. Andernfalls gibt es für euch keine Zukunft, und falls du es nicht tust, wirst du dich immer fragen, ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn du es getan hättest.«
    Nate drehte sich zu Blake um und warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
    »Das ist aber furchtbar philosophisch von dir.«
    Blake grinste.
    »Ich war schon immer der Klügste von uns.«
    Nate schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht eher der Geltungsbedürftigste.«
    »Eigentlich«, warf Vincent ein, »bist das wohl eher du.«
    »Zum Teufel, das bin ich nicht.«
    »Nein, wirklich, so ist es«, bestätigte Blake.
    »Warte, bis Vincent zu Steele wird, dann wirst du wissen, wie ein aufgeblasenes Ego wirklich aussieht.«
    Mit offenem Mund glotzte Blake erst Nate an, dann verdrehte er sich beinahe den Hals, um zu Vincent zu sehen.
    »Vielleicht machst du besser mal den Mund zu. Ich kann nämlich sehen, was du zum Frühstück hattest«, kicherte Vincent.
    Blake machte den Mund zu und wandte sich wieder an Nate.
    »Seit wann willst du denn nicht mehr Steele sein? Seit du Claire wiedergefunden hast?«
    »Nein. Ich habe schon vorher darüber nachgedacht.«
    »Er will sich niederlassen und ein gutes, anständiges Leben führen«, frotzelte Vincent.
    Jetzt grinste Blake.
    »Ich habe Schwierigkeiten, mir das vorzustellen.«
    Nate brummte etwas bezüglich der Wahl seiner Freunde vor sich hin. Blake lachte, dann sah er Vincent an.
    »Und du willst den Job übernehmen? Warum? Samantha ist doch in Sicherheit.«
    »Ich mache es ebenso wenig nur für sie, wie Nate es getan hat. Ich tue es für mich selbst.«
    »Er wird einen verdammt guten Piratenkapitän abgeben«, sagte Nate.
    Blake presste sich die Hand auf die Stirn, ein sicheres Zeichen, dass er unter Druck stand. Nach einigen endlos langen Momenten und tiefem Luftholen ließ er die Hand sinken und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe euch zwei als achtbare Seeleute auf einem Freibeuterschiff auf mein Schiff gebracht, und jetzt seht euch bloß an. Verdammte Piraten, und zwar alle beide.«
    Nate grinste und sah zu Vincent hinüber.
    »Hört sich gut für mich an. Wie denkst du darüber?«
    Vincent zuckte zusammen, als er es sich etwas bequemer machte, und dann lächelte er ebenfalls.
    »Ich habe noch nie von einer besseren Idee gehört«, stimmte er zu.
     
    Der Wind ließ die Segel flattern und heulte über das Deck. Er pflügte seine unsichtbaren Finger durch ihr Haar. Claire stand am Bug und reckte dem Wind das Gesicht entgegen. Das Spiel der Farben am westlichen Himmel war atemberaubend. Purpur kämpfte mit Rosa um die Vorherrschaft. Orange stach hervor, um nicht übertroffen zu werden. Obwohl die Sonne bereits untergegangen war, hatte sie dafür gesorgt, dass sie ihre Spuren hinterließ.
    Da es zu windig war um es zu riskieren, für das Abendessen ein Feuer in der Kombüse zu entzünden, hatte das Nachtessen nur aus Obst, Brot und Wasser bestanden. Sie hatte gewiss schon schlechter gegessen in den Jahren, seit sie ihren Ehemann verlassen hatte, doch sie hatte eigentlich keinen Appetit. Die Mannschaftsmitglieder, die sich gerade nicht um ihre Aufgaben kümmerten, hatten sich an der Reling entlang verteilt und das Essen verschlungen, das auf den Tellern lag, die sie auf dem Schoß hatten. Claire hatte nichts weiter getan, als das Essen auf ihrem Teller hin und her zu schieben.
    »Du musst etwas essen, meine Liebe«, sagte Vincent.
    »Ich bin nicht hungrig.«
    Er nickte.
    »Das war ich auch nicht. Aber Blake und Nate sind mir wie Glucken nicht von der Seite gewichen, bis ich etwas gegessen habe.«
    Ihre Lippen zuckten.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen gefallen würde, zu erfahren, dass du sie mit Glucken verglichen hast.«
    Er grinste spitzbübisch.
    »Nein, das würde es ihnen gewiss nicht.«
    »Hier, ich werde das nehmen.« Er nahm ihren Teller, beugte sich vor und stellte ihn auf das Deck. Als er sich wieder aufrichtete, schwankte er ein wenig.
    Claire streckte die Hand aus und packte seinen Arm. In ihrem eigenen Kopf drehte es sich, als ein stechender Schmerz sie durchzuckte, so als ob jemand ihr mit einem Löffel in die Brust pieksen würde.
    »Es geht mir gut.« Vincent hielt sich an der Reling fest.
    Claire schaute vielsagend auf die Stelle, wo er in die Seite gestochen worden war, aber wegen der großen Weste, die ihm von den Schultern hing, konnte sie nichts erkennen.
    »Blutet es noch? Musste es genäht werden?«
    Vincent schüttelte den Kopf. »Es

Weitere Kostenlose Bücher