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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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niemand dort gewesen, um mitzubekommen, wie sie den Schatz dort versteckten.«
    »Aber warum haben sie ihn überhaupt versteckt und warum sind sie nie zurückgekommen, um ihn zu holen?«, wandte Vincent ein.
    Nate zuckte die Achseln.
    »Es könnte eine Vielzahl von Gründen geben. Ich neige dazu zu glauben, dass sie den Verdacht hatten, dass man sie verfolgte und in Panik gerieten.«
    »Man hat mir auch erzählt, dass es die Emmeline nie nach Spanien schaffte.«
    Nate zog eine Augenbraue hoch.
    »Sie sank?«
    »Wo kommt dann die Karte her?«, wunderte sich Vincent.
    »Laut der Geschichten machte die Emmeline in Santo Domingo Halt, lag dort aber nicht sehr lange vor Anker. Ich stimme dir zu, dass sie anscheinend annahmen, sie würden verfolgt und in Panik gerieten. Ich glaube, sie versteckten den Schatz und fuhren dann nach Santo Domingo. Ich fand ein paar Leute, denen ihre Großeltern Geschichten darüber erzählt hatten. Offensichtlich hatten die Seeleute, die an Land gingen, deutlich betont, keine Ladung mehr zu haben, weil sie bereits von Piraten geplündert worden seien.«
    »Aber du glaubst das nicht?«
    »Nein, Vincent. Ich denke, es war eine List, die sie benutzten, in der Hoffnung, sie würde jeden davon abhalten, das Schiff zu verfolgen. Aber für den Fall, dass das nicht funktionierte, schufen sie die Karte. Sie versteckten an jenem Tag eine Hälfte der Karte in Santo Domingo und die andere Hälfte -«
    »Wurde von den Piraten geraubt, die das Schiff plünderten und versenkten, sobald es Santo Domingo verlassen hatte«, beendete Nate ihren Satz.
    »Ja. Füge beinahe hundert Jahre hinzu und das Herumreichen dieser Karte, und da wären wir.«
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Vincent den Kopf schüttelte. Er war offensichtlich nicht so überzeugt wie sie, dass dieser Schatz real war und dass sie endlich den Ort entschlüsselt hatten, aber das war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass Claires Herz die Wahrheit so sicher spürte, wie das Mondlicht durch das Fenster schien. Endlich wusste sie, wo der Schatz war!
    »Sind wir auf Kurs auf die Isla de Hueso? Wie schnell können wir dorthin gelangen?«
    »Wir werden umgehend unseren Kurs ändern.«
    »Und das Schiff, das uns verfolgt?«
    »Da es keinen Boden gutgemacht hat, ist es offensichtlich ein größeres Schiff, das nicht mit uns mithalten kann. Aber mach dir keine Gedanken, ich werde sie nicht zu unserem Schatz führen. Falls das Schiff näher kommt, werden wir umkehren und es versenken. Die werden uns nicht nehmen, was uns gehört.«
    Claire nickte.
    »Ich gehe und ändere unseren Kurs«, sagte Vincent.
    Durch die Abwesenheit von Nates Steuermann fühlte die Kajüte sich plötzlich eng und intim an, und es wurde Claire plötzlich nur zu bewusst, was sie da vorhatte. Sie und Nate würden tagelang allein auf einer verlassenen Insel sein, während das Schiff nach Port Royal segelte. Ihr Magen verkrampfte sich. Ihr Herz begann zu rasen.
    Nate stützte einen Fuß auf einem Stuhl ab, lehnte sich mit beiden Unterarmen auf seine Schenkel und schaute ihr in die Augen. Sie roch den Wind in seinen Kleidern, spürte das Flüstern seines Atems auf ihren Wangen. Sie hatte einst in diese hübschen, grünen Augen geschaut und gesehen, dass Aufrichtigkeit und Liebe darin lagen. Jedenfalls hatte sie damals geglaubt, es zu sehen. Claire wusste nicht, was nun darin lag, oder vielmehr traute sie sich nicht, es zu deuten.
    »Falls du es vorziehst, kann ich einen meiner Männer bitten, uns bei der Suche zu begleiten.«
    Weil sein Angebot sie überraschte und sie sich wegen seiner Motivation unsicher war, entschied sie sich, seine Worte herunterzuspielen.
    »Hast du etwa Angst vor mir?«
    »Ich dachte, es wäre dir vielleicht lieber, nicht ganz allein mit mir zu sein.«
    Seine Stimme war tief und männlich und machte ihr trotz der Tatsache, dass sie Männerkleidung trug, ziemlich deutlich bewusst, dass sie unter dem Stoff eine Frau war.
    »Ich bin sicher, das wird in Ordnung gehen. Außerdem hast du mir ja meine Waffen zurückgegeben.«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Hast wohl die Absicht, sie zu benutzen, oder etwa nicht?«
    »Nicht, wenn ich nicht muss.«
    Sein Lächeln war ebenso schön wie seine Augen.
    »Behalt sie in deiner Nähe, Claire. Man weiß ja nie, was passiert.«
     
    James schob das Fernrohr zusammen und lächelte. Endlich liefen die Dinge, wie er es haben wollte. Das Schiff hatte seinen Kurs geändert, und anders als beim letzten Mal, als er bemerkt hatte, dass

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