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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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dem Weg nach Süden, dachte er.
    »Wo fährst du hin?«, fragte er, und seine Augen eilten über die Seekarte, während die Enttäuschung in ihm zu nagen begann.
    »Wo ist der Schatz?«
    Die Namen der Inseln ratterten durch seinen Kopf, während seine Augen über die Karte hinwegglitten. Er war auf ihnen allen gewesen. Und war mit leeren Händen wieder abgereist. Selbst auf dieser verdammten Insel hier, dachte er, als sein Finger auf die Isla de Hueso tippte. Nutzloses Stückchen Buschland, auf dem niemand sich die Mühe machte …
    »Einen Augenblick mal.«
    Er setzte sich gerade hin, seinen Blick hungrig auf die Karte gerichtet.
    »Niemand lebt dort. Dort hat man nichts zu befürchten.« Was ihm natürlich schon vorher bewusst gewesen war, aber da Nate nun in diese Richtung segelte, war das Grund genug für James, es wieder in Betracht zu ziehen.
    Was die Inseln betraf, war es die sicherste. Dort gab es nicht viel, grübelte er. Ruinen, zwei nette Strände. Genügend Früchte, um nicht zu verhungern. Aber es war nicht die letzte. Und sie lag auch nicht in einer Inselkette. Isla de Hueso war umringt von einigen kleinen Inseln, die etwa eine halbe Tagesreise entfernt waren. Alle nicht viel mehr als baumbedeckte Felsen, die sich aus dem Meer aufwölbten.
    Er zog den Brief seines Urgroßvaters wieder näher heran, und als er die Worte noch einmal las, schüttelte er den Kopf über seine eigene Dummheit. Es hieß nicht auf der letzten, sondern in der letzten.
    Vor Begeisterung schlugen seine Hände auf den Tisch. Der Schatz war auf der Isla de Hueso. Das war der einzige Schluss, der Sinn ergab. Es war der einzige Ort, an dem sie den Schatz verstecken konnten, ohne dabei gesehen zu werden. Verdammt, weshalb hatte er das nicht schon früher herausgefunden?
    James wusste nicht, was in der Letzten war, oder wo die Letzte war, aber das musste er auch nicht. Nate hatte die Karte. Nate würde diesen Teil wissen. Der Schlüssel, nahm James an, lag darin, Nate genügend Zeit zu geben, den Schatz zu finden. Denn James würde die Karte nicht brauchen. Er konnte ganz einfach hinsegeln und sich den Schatz nehmen.
    Ja, dachte er, während er kichernd den Rest vom Rum austrank. Lass Nate die Arbeit machen, lass ihn glauben, die Beute würde ihm gehören. Er musste ja nicht wissen, dass es anders kommen würde.
    Wenigstens jetzt noch nicht.
     
    Nate saß müde auf der dicken Matratze in seiner Kajüte und stöhnte. Wie waren die Dinge bloß so kompliziert geworden?
    Er war mit der festen Absicht nach Nevis gefahren, den letzten Hinweis zu bekommen, um die Karte zu vervollständigen, den Schatz zu finden, und dann letztendlich seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Dann wollte er Vincent sagen, dass das Haus, das er auf Santo Domingo gebaut hatte, nicht einfach eine Basis war, die sie benutzten, wenn sie Zeit an Land verbringen wollten. Sondern, dass er dort dauerhaft leben wollte.
    Er liebte die Revenge und war mehr als glücklich gewesen, das Schiff und dessen Führung zu bekommen. Da er niemals ein echtes Heim besessen hatte, oder etwas, das er sein Eigen nennen konnte, hatte er die Revenge geschätzt und das, was sie für ihn repräsentierte, seit er Blakes Schiff als sein Zuhause angesehen hatte.
    Aber es war nun drei Jahre her, seit er die Rolle von Sam Steele übernommen hatte, und er begann sich etwas anderes zu wünschen. Etwas anderes als Plündern und das Scheffeln von Reichtümern, obwohl er, der mittellos aufgewachsen war, nicht geglaubt hatte, dass es so etwas wie zu viel Reichtum geben konnte. Als sich die Schätze ansammelten, änderte dies doch nichts an der Tatsache, dass ihm etwas fehlte.
    Stabilität.
    Er war es leid, ständig unterwegs zu sein und keine Wurzeln zu haben. Und solange er Sam Steele war, würde er auch keine schlagen können. Nates Übernahme des Schiffes hatte Samantha beschützt, doch die war nun in Sicherheit. Nate hatte genügend Zeugen für seine Plündereien hinterlassen, dass es keinen Zweifel mehr geben konnte, dass Samantha Bradley, die zufällig eine der besten Schiffbauerinnen in der Karibik war, nicht Sam Steele war.
    Nate hatte immer vorgehabt, das Schiff an Luke zurückzugeben, wenn er nicht mehr Steele sein wollte. Er hatte geplant, nach Santo Domingo zurückzugehen und sich in seinem Haus niederzulassen.
    Was er nicht eingeplant hatte, war Claire.
    Nate seufzte und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Claire würde ihn begleiten. Sie würde ständig um ihn herum sein. Sie

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