Kosakensklavin
kreischte sie. „Lasst mich los! Lasst mich los, ihr verdammten Kerle! Ich habe nichts getan!“
Sie zappelte verzweifelt, doch gegen die vielen kräftigen Männer hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Man schleppte sie zum Wasser, schwang sie ein paar Mal hin und her wie einen Mehlsack und warf sie in die Flut. Sie hörte noch das kreischende, hämische Lachen des Mädchens und das Johlen der Kosaken, dann schlugen die Wellen über ihr zusammen. Ein eisiger, starker Strom riss sie mit sich fort, schleuderte sie gegen vorstehende Felsen, ließ sie in Strudeln kreisen, drückte sie unter die Wasseroberfläche und spülte sie wieder empor. Sie war zu Anfang wie betäubt, dann versuchte sie, gegen den reißenden Strom anzuschwimmen, griff nach Felsvorsprüngen und Klippen, hielt sich für einen Augenblick an einem überhängenden Ast fest, glaubte sich schon gerettet, doch da brach das dürre Holz, und die Strömung erfasste sie erneut. Die Ufer rechts und links schienen mit unglaublicher Geschwindigkeit an ihr vorüberzugleiten, immer wieder erhoben sich zischende, tobende Wasserstrudel und packten sie, als wäre sie nur ein Stück Treibholz. Ihre Kraft erlahmte, sie schluckte Wasser, spürte, wie die Strömung sie hinabzog und sah plötzlich den steinigen Grund des Flusses unter sich vorübergleiten. Dann, zu Tode erschöpft, überließ sie sich der Dunkelheit, die sie umfing.
Als sie erwachte, lag sie bäuchlings über einem niedrigen Felsblock, ihr Kopf hing nach unten, es war ihr zum Sterben elend.
„Nun komm schon“, hörte sie eine dunkle Stimme. „Raus damit.“
Sie schnappte nach Luft, hustete, spuckte, Wasser rann ihr aus Mund und Nase, so viel, dass sie kaum zum Atmen kam. Jemand massierte ihren Rücken, presste ihren Bauch gegen den harten Steinblock. Sie jammerte, es wurde ihr noch schlechter davon. Sie erbrach immer neues Wasser.
„So ist’s gut. Gleich haben wir’s. Braves Mädchen.“
„Aufhören“, stöhnte sie. „Mir ist übel.“
„Das will ich gern glauben.“
Jemand fasste sie sanft unter den Armen, hob sie empor, legte sie ins Gras. Sie zitterte vor Kälte und krümmte sich zusammen. Immer noch hob sich ihr Magen, und sie würgte Wasser heraus. Jemand rubbelte mit einem weichen Lappen über ihre Schultern, ihre Arme, trocknete ihr Gesicht, ihren Hals, fuhr vorsichtig durch ihr Haar .
Ihr Haar! Sie blinzelte erschrocken und erkannte Andrejs Gesicht. Er grinste sie an und fuhr fort, sie abzureiben. Sie griff in ihr Haar und stellte fest, dass es nass und offen war. Sie hatte die Perücke eingebüßt.
„Du warst eine wirklich verführerische Rusalka, mein edles Fräulein“, brummte er und rubbelte weiter. „Fast hätten die Wasserfrauen dich in ihr Reich geholt.“
Sie überließ sich erschöpft seiner Behandlung und spürte, wie ihr Blut wieder zu zirkulieren begann. Wohlig, mit geschlossenen Augen genoss sie das Reiben am ganzen Körper, nur hin und wieder zuckte sie zusammen, wenn er gar zu fest rubbelte.
„Wie geht’s?“, fragte er nach einer Weile, als ihm schon der Arm wehtat.
„Gut“, gab sie leise zurück.
„Dann solltest du jetzt diese Sachen anziehen, die ich für dich besorgt habe.“
Sie fuhr erschrocken empor und stellte fest, dass sie fast nackt war. Von der Bluse war ihr nichts geblieben, auch eines der Hosenbeine war abgerissen, das andere vollkommen zerfetzt. Nur das Korsett hatte Widerstand geleistet. Jemand hatte jedoch die Schnur gelöst, so dass es vorn weit auseinanderklaffte, und ihre Brüste fast ganz zu sehen waren. Sie kauerte sich zusammen, zog die Knie eng an den Körper und umschloss sie mit den Armen.
„Was . was für Sachen?“
„Ich bin in ein Dorf geritten, um Kleider für dich zu besorgen.“
Neben ihr lagen eine Hose mit weiten Beinen und ein breiter Ledergürtel. Dazu eine runde Kappe aus Filz, wie die Bauern sie trugen. Die helle Bluse dazu hielt er in der Hand, er hatte sie damit trocken gerieben. Es war nicht gerade begeisternd, aber immer noch besser, als halbnackt zu sein.
„Dreh dich um“, forderte sie. „Ich will nicht, dass du mir zusiehst.“
Er verzog das Gesicht, als wollte er sagen, sie sollte sich nicht so anstellen. Doch er tat, was sie verlangte, ging einige Schritte beiseite und sah nach seinem Pferd.
Rasch löste sie die feuchte Schnur aus dem Korsett und zog sich das Ding samt dem dünnen Hemdchen vom Leibe. Es war angenehm, das nasse, steife Teil los zu sein. Langsam hörte ihr Magen auf zu
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