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Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition)

Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition)

Titel: Kräuter-Code: Zehn Kurzgeschichten aus dem schwulen Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad , Jannis Plastargias , C. Dewi , Gerry Stratmann
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Morgen, an dem er sich lieber noch einmal umdrehte und zwei Stunden
länger schlief, statt den wunderbaren Kerl neben sich zu vernaschen.
    Es war nicht so, dass Torben kein schlechtes Gewissen hatte, wenn wieder einmal die Arbeit seine Pläne durchkreuzte. Wenn er in endlosen Sitzungen bis zum späten Abend feststeckte.
Wenn er zu geschafft vom Tagesgeschäft war, um seinem Partner die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdiente.
    Heute würde er es wiedergutmachen.
    Es war weniger Gier, die sich in ihm materialisierte, als er Dirk betrachtete. Wie er da nackt ausgestreckt, entspannt und anziehend vor ihm lag. Wie er ihn ansah. Wie er sich auf die Ellenbogen
stützte, sich bequem zurechtdrapierte, den Kopf schief legte und ganz Erwartung war.
    Eine warme Sehnsucht machte sich in Torbens Brust breit, und der Wunsch, diesen Mann glücklich zu machen. Egal, wie dämlich er sich manchmal anstellte, und wie viele Fehler er
machte - er wollte Dirk glücklich machen. Mehr als alles andere.
    Es begann mit Küssen. Hier und dort und da, nie zu nass, immer gut spürbar. So, als müsste das Areal auf Empfindsamkeit getestet werden, um kurz darauf mit ihrem botanischen
Spielzeug gereizt zu werden.
    Bald wusste Torben, wie er die Salbeistängel bewegen musste. Er strich über Leisten, durch Kniekehlen, am Rand der Achseln entlang. Zerrieb weiche Blätter auf festen Nippeln und
probierte, wie die Haut des Warzenhofes danach schmeckte. Kratzte mit den Stielen über die Bauchdecke, bis man feine rötliche Striemen sah, nahm einen Trieb zwischen die Lippen und
streichelte damit Dirks Mund.
    Es war ein bisschen merkwürdig, vielleicht, aber es war heiß. Erregend schon deshalb, weil es geschah. Weil es neu war und Aspekte wie Zeit, Tagesplanung und altvertraute Techniken
aus dem Schlafzimmer drängte.
    Dirk ließ sich darauf ein, war gelöst wie selten.
    Es ging nicht um den schnellen Erfolg, um Druckabbau. Es ging um sie beide, um Zeit, die sie sich schenken konnten und wollten, jetzt. Es ging um Spaß und Lust und Vertrauen.
    Zweimal holte Torben Nachschub aus der Küche, weil ihr Spielzeug unter Schweiß, Speichel und Hitze schlappmachte, während sie auf Touren kamen.
    Beide Männer waren so erregt, so versunken in ihrem Tun, dass sie es nicht mehr befremdlich fanden, Glieder und Hoden mit Händen voller Salbeiblatt zu reiben. Der feine Duft des
Krautes mischte sich mit dem Geruch ihrer Körper zu einer wilden Mixtur, austretender Pflanzensaft ließ die Haut an allen möglichen Stellen sacht kribbeln.
    „Du schmeckst nach dem Zeug, und das ist so geil …“, keuchte Torben, als er Dirks glänzende Erektion für einen Moment freigab.
    Er hatte den festen Schaft und die inzwischen dunkelrote Eichel mit Lippen, Zunge, Zähnen und Gaumensegel getriezt und besänftigt, Blattfetzen davon heruntergeknabbert, dem
Kräutergeschmack nachgespürt und dabei Dirks eigene Essenz tröpfchenweise aus ihm herausgekitzelt. Wenn er jetzt keine Pause einlegte, wäre das Vergnügen bald vorbei.
    Entzückt betrachtete er den erregten Leib unter sich. Ein verräterisches Zucken durchlief die Oberschenkel, Dirks Bauchdecke flatterte. Überall glänzte feuchte Haut,
schimmerten rötliche Bissmale, alles war in Aufruhr. Hände griffen nach seinen Schultern, zogen ihn hoch. Beine öffneten sich weit, stellten sich seitlich von ihm auf, dirigierten
Torben an den richtigen Platz. Blicke wurden tief.
    „Los. Mach. Mach›s mir endlich … “, wies Dirk atemlos an, bevor er nach dem Mund über seinem schnappte.
    Das Gleitgel war am angestammten Platz, eingeklemmt zwischen Matratze und Kopfteil. Keine Sekunde zu viel wurde verschwendet an den Moment, in dem es von Vorteil ist, sich lange zu kennen und
Routine zu haben.
    Dirk quittierte das stückweise Eindringen mit einem lang gezogenen Stöhnen, und Torbens Konzentration zerfloss zu unbeherrschbarem Wollen. Noch während er ein paar
Herzschläge lang innehielt, griff Dirk mit beiden Händen nach dem Kopfteil, klammerte sich um die obere Kante, wölbte und schob sich seinem Partner entgegen. Ein nonverbales
Startsignal, gefolgt von einem Rhythmus, der bald an Tempo zulegte und irgendwann nur noch Rausch war.
    Das Wummern des eigenen Pulsschlages war verschwunden, zugunsten des leisen, tief befriedigten Simmerns in den Blutbahnen. Matt und glücklich lagen sie aneinander und ließen ihre
Körper zur Ruhe kommen. Gedankenverloren pflückte Dirk ein zerdrücktes, feuchtes Salbeiblättchen

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