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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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geringen Geschwindigkeiten begünstigt die Zunahme der Bewegungsgeschwindigkeit bei hohen Lasten ( s. Abb. 8.2c ) und mit dem schweren Gerät ist eine Leistungsentwicklung zu verzeichnen. Das ist die im Sport am häufigsten anzutreffende Vorgehensweise. Das Training mit geringen Widerständen und hohen Geschwindigkeiten bewirkt eine Leistungsentwicklung in diesem unteren Lastbereich ( s. Abb. 8.2d ). Das ist eine hilfreiche, zusätzliche Trainingsstrategie, die mit einem Training im oberen Lastbereich abgewechselt werden sollte (während oder unmittelbar vor der Periode der Leistungsprägung).
    Das Training im mittleren Lastbereich (beispielsweise nur mit dem Wettkampfgerät) führt zu einer Streckung der Kraft-Geschwindigkeits-Kurve ( s. Abb. 8.2e ). Dabei entwickelt sich die Leistungsfähigkeit im mittleren Bereich der Kurve, wie es im Ergebnis eines spezifischen Trainings mit konstantem Gerätegewicht eintritt. Derartige Veränderungen der Kraft-Geschwindigkeits-Beziehung sind nur von kurzer Dauer (gewöhnlich nur über eine Saison) und dieHöhe des Zuwachses ist relativ gering. Die Kraft-Geschwindigkeits-Kurve kann gestreckt werden, sie kann jedoch keine konvexe Form annehmen. Für eine nachhaltige Leistungsentwicklung in einem Lastbereich müssen also auch Verbesserungen in Zonen mit geringem und höherem Widerstand erreicht werden. Das führt zu einer kontroversen Situation. Einerseits hängen die Trainingsleistungen von der Übungsgeschwindigkeit ab. Um die Leistung mit dem Standardgewicht zu verbessern, muss der Sportler im Kraft-Geschwindigkeits-Bereich wie bei der Wettkampfübung trainieren. Die spezifischen Trainingswirkungen auf die Kraft-Geschwindigkeits-Kurve sind in Abbildung 8.2e zu sehen. Diese Veränderung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Andererseits lassen sich deutliche Verbesserungen bei weniger spezifischen Übungen mit hohen Lasten und geringen Geschwindigkeiten erzielen ebenso wie im Bereich geringer Lasten und hoher Geschwindigkeiten. Derartige Überlegungen werden beim Training von Spitzensportlern angestellt ( s. Abb. 8.3 ).

    Abb. 8.2: Veränderungen in der Kraft-Geschwindigkeits-Beziehung durch Trainingswirkung. Siehe die Erläuterungen im Text.

    Abb. 8.3: Leistungen im Standkugelstoßen vor und nach einem siebenwöchigen Training mit Kugeln unterschiedlicher Masse. Mit 4-bis 10-kg-Kugeln wurde getestet. (a) Nur Nutzung der 7,257-kg-Wettkampfkugel (N = 4), (b) Einsatz schwerer Kugeln (8-10 kg), in den Trainingseinheiten wurden 70 % schwere Kugeln eingesetzt, 30 % der Stöße erfolgten mit dem 7,257-kg-Wettkampfgerät (N = 4), (c) Einsatz leichter Kugeln (4,5-6 kg), in den Trainingseinheiten wurden 70 % leichte Kugeln eingesetzt (N = 3). Im Kugelstoßen stellt die Stoßweite eine Funktion der Abfluggeschwindigkeit (v 0 ), des Abflugwinkels ( α ) und der Ausstoßhöhe (h) dar:

    mit g – Endbeschleunigung. Da die Stoßweite vom Quadrat der Abfluggeschwindigkeit abhängt, repräsentiert die als Ordinate dargestellte Quadratwurzel der Weite (näherungsweise) die Abfluggeschwindigkeit. Aus: Zatsiorsky, V. M. & Karasiov, N. A: (1978). Der Einsatz unterschiedlich schwerer Kugeln im Training von Spitzenkugelstoßern. Moskau: Zentralinstitut für Körperkultur (in Russisch).
    TRAININGSZIEL: MUSKELLEISTUNG
    Setzen Sie bei der Wettkampfübung Zusatzwiderstände ein. Das ist oft der schnellste Weg, um Fortschritte in der Leistungsentwicklung zu erzielen. Er ist aber auch unzulänglich, da die anfängliche Entwicklung infolge der Akkommodation nicht lange anhält. Andere Trainingsmaßnahmen sind erforderlich.
    Erhöhen Sie die Maximalkraft. Es ist für Sportler unmöglich, hohe Kräfte bei schnellen Bewegungen zu entwickeln, wenn sie bei einer langsamen Bewegung keine vergleichbaren oder größeren Kräfte entwickeln können. Jedoch darf die Bedeutung der Maximalkraft zur Schnellkraftentwicklung nicht überschätzt werden. Ein starker Sportler zu sein, ist nicht gleichbedeutend damit, ein schnellkräftiger Sportler zu sein. Es stimmt zwar, dass alle Spitzensportler in den Schnellkraftsportarten sehr stark sind. Jedoch können nicht alle starken Menschen schnellkräftige Bewegungen ausführen, wenn größere Kräfte und hohe Bewegungsgeschwindigkeiten zusammentreffen. Trainieren Sie die Kraftentwicklung pro Zeiteinheit (den Kraftgradienten): Wenn die für die Kraftentwicklung zur Verfügung stehende Zeit kurz ist, hat der Kraftgradient mehr Bedeutung als die Maximalkraft. Vergrößern Sie nicht nur

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