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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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sich die menschlichen Tätigkeiten unterscheiden, sind der Charakter und die Mechanismen der Ermüdung unterschiedlich, und damit auch die Ausdauer. Die muskuläre Ausdauer wird gekennzeichnet entweder durch die Anzahl der bis zum Abbruch möglichen Wiederholungen oder durch die Zeitdauer, die für eine vorgegebene Anzahl von Wiederholungen oder Bewegungsausführungen erforderlich ist. In beiden Fällen kann die Belastung entweder in Absolutwerten angegeben werden (z. B. Heben einer 50-kg-Hantel) oder in Relation zur Maximalkraft (Heben einer Hantellast von 50 % der F mm ). Bei Widerständen über 25 % der Maximalkraft korreliert die absolute Ausdauerkennziffer positiv mit der Muskelkraft. Die relativen Ausdauerkennziffern korrelieren meistens negativ mit der Maximalkraft.
    Da die Sportler beim Wettkampf nicht nach ihrer Kraft eingeteilt werden, sollte sich in der Praxis auf die absolute Ausdauer konzentriert werden. Sportler, für die der Widerstand weniger als 75-80 % der maximalen Muskelkraft beträgt, sollten die Entwicklung von Kraft und Ausdauer anstreben. Um den potenziellen Wert eines Krafttrainings in einer bestimmten Sportart einschätzen zu können, ist die Kraft, die ein Sportler in der Wettkampfübung aufbringen kann, mit seiner Maximalkraft in einer ähnlichen Bewegung zu vergleichen. Das Zirkeltraining stellt eine wirksame und praktikable Möglichkeit dar, die muskuläre Ausdauer zu entwickeln.
    Während das Krafttraining hauptsächlich auf die maximale Einbeziehung und Kräftigung der schnellen motorischen Einheiten abzielt, besteht in den Ausdauersportarten genau die gegensätzliche Zielstellung – mit einer vorgegebenen Intensität so lange wie möglich zu arbeitenunter vordergründiger Einbeziehung der langsamen Muskelfasern. Die „klassischen“ Krafttrainingsmethoden sind nicht geeignet, diese langsamen Fasern zu trainieren. Ausdauersportler nutzen zur Erhöhung ihres Kraftvermögens relativ geringe Widerstände und lange Übungsfolgen. Die Zielstellung besteht nicht darin, die Maximalkraft per se zu vergrößern, sondern die Kraftproduktion der langsamen Muskelfasern zu verbessern.
    Ein Krafttraining ist nur schwer mit Ausdauerbelastungen zu kombinieren. Wenn das Kraft- und Ausdauertraining gleichzeitig erfolgt, bestehen Schwierigkeiten für den Organismus, sich an die widersprüchlichen Anforderungen anzupassen. Die Lösung des Problems wird erreicht, indem zuerst ein Krafttraining absolviert wird und danach das Ausdauertraining.
    Die Trainingsinhalte zur Verringerung des Verletzungsrisikos sind auf die Muskelgruppen, Gelenkbewegungen, auf das muskuläre Gleichgewicht und die Bewegungskoordination gerichtet.
    In die Trainingsplanung sind sowohl die unspezifischen als auch die spezifischen Muskelgruppen einzubeziehen, die in einer bestimmten Sportart aktiv einbezogen sind. Die wichtigsten unspezifischen Muskelgruppen, die insbesondere bei jungen Sportlern zu trainieren sind, sind die Bauchmuskulatur, die Rumpfstrecker und die Hüftgelenkmuskulatur. Die Muskulatur und die Gelenkstrukturen sind nicht nur im Hinblick auf die Erfordernisse der Wettkampfübung zu kräftigen, sondern auch für andere Gelenkbewegungen. Es ist besonders wichtig, die Gelenkstrukturen bei lateralen Bewegungen und bei Rotationsbewegungen um die Längsachse der Körperglieder zu kräftigen.
    Ein weiterer Aspekt der Verletzungsvorbeugung besteht in der Vermeidung oder Korrektur muskulärer Dysbalancen zwischen Agonisten und Antagonisten wie auch zwischen den Extremitäten. Um die Verletzungsanfälligkeit zu mindern, sollten auch Übungen mit reversibler Muskelarbeit einbezogen werden.

Teil III
Training für besondere Gruppen
    Mit der Untersuchung des Trainings von Frauen, Kindern und älteren Sportlern soll in Teil III ein Einblick in die Besonderheiten des Trainings spezieller Personengruppen gegeben werden.
    Kapitel 9 ist den besonderen Aspekten des Frauentrainings gewidmet. Zwar bestehen zwischen den Trainingsprogrammen von Frauen und denen von Männern keine Unterschiede, aber es ist wichtig, einige der Herausforderungen zu verstehen, mit denen Frauen sich konfrontiert sehen. Gibt es echte Geschlechtsunterschiede? Wie beeinflussen diese Unterschiede die Gestaltung eines Trainingsprogramms? Dies sind nur zwei der in Kapitel 9 angesprochenen Fragen. Auch sozialpsychologische Aspekte des Körperbilds beeinflussen den Erfolg von Krafttrainingsprogrammen, denn aus Angst, zu viel Masse zu entwickeln, kann es vorkommen,

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