Krafttraining
Veränderungen bestimmt das Endergebnis.
Es kann eine Klassifikation in akute, unmittelbare, kumulative, verzögerte sowie in Teil- und Restwirkung vorgenommen werden.
2 Aufgabenspezifische Kraft
Wenn das Ziel darin besteht, herauszufinden, wie ein Sportler trainieren soll, um beste Ergebnisse zu erreichen, so ist als erster Schritt das Trainingsziel zu definieren. Weiterhin sollte verstanden werden, warum das Training in der beschriebenen Weise zu absolvieren ist. Um das Training richtig zu verstehen, muss man zuerst eine klare Vorstellung von der Bedeutung der Muskelkraft per se erlangen.
In diesem Kapitel wird eine Definition der Muskelkraft gegeben, und der Leser lernt die Hauptfaktoren für deren Entwicklung kennen. Wenn ein Sportler mit hohem Einsatz einen maximalen Versuch ausführt, hängt die aufgebrachte Kraft sowohl von der Bewegungsaufgabe als auch von den Fähigkeiten des Sportlers ab. Daher sollten die leistungsbestimmenden Faktoren betrachtet und die Bewegungsaufgaben verglichen werden. In Kapitel 3 werden dann die Leistungsfaktoren im Sportlervergleich untersucht. Die Übernahme der Übungen aus dem Kraftraum in die sportlichen Fähigkeiten spielt eine große Rolle im Konzept der aufgabenspezifischen Kraft.
2.1 Elemente der Kraft
Wenn von einem Sportler verlangt wird, eine große Kraft gegen eine Pennymünze zu entwickeln, wird der Erfolg ausbleiben. Ungeachtet des bestmöglichen Ergebnisses wird die Größe der Kraft eher gering ausfallen. Wir können schlussfolgern, dass die Größe der Muskelkraft vom anliegenden äußeren Widerstand abhängt. Der Widerstand ist einer der Faktoren, der Einfluss auf die vom Sportler aufgebrachte Kraft hat, aber nur einer. Andere Faktoren sind ebenfalls von Bedeutung. Sie werden im Folgenden detailliert erörtert.
Maximale muskuläre Leistung
Stellen wir uns einen Sportler vor, der gebeten wird, mehrmals eine Kugel mit unterschiedlichem Anstrengungsgrad zu stoßen. Entsprechend den Gesetzen der Mechanik wird die Stoßweite durch die Lage der Kugel beim Ausstoß und durch Größe und Richtung ihrer Geschwindigkeit zum Ausstoßzeitpunkt bestimmt. Es wird angenommen, dass sich Ausstoßhöhe und Ausstoßwinkel bei den verschiedenen Versuchen nicht verändern. Unter dieser Bedingung wird die Stoßweite (die sportliche Leistung) nur von der Anfangsgeschwindigkeit der Kugel bestimmt. Entsprechend der Aufgabe, die Kugel mehrfach mit unterschiedlichem Krafteinsatz zu stoßen, wird nur einmal eine maximale Weite erreicht werden. Das ist die individuelle maximale muskuläre Leistung (maximale Stoßweite, maximale Abfluggeschwindigkeit). Das Symbol P m (oder V m für maximale Geschwindigkeit, F m für maximale Kraft) wird weiterhin in diesem Buch genutzt, um die maximale muskuläre Leistung zu kennzeichnen.
Parametrische Beziehungen
Im nächsten Stadium des Experiments stößt der Sportler die Kugel mit maximalem Krafteinsatz, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Allerdings nutzt er anstelle der Männerkugel (7,257 kg) das Frauengerät (4,000 kg). Die Kugelgeschwindigkeit ist beim Stoß des leichtenGeräts deutlich höher. Im Ergebnis dieses Experiments werden zwei Werte für V m registriert, einer beim Stoß mit der Männerkugel und einer beim Stoß mit der Frauenkugel.
In der Wissenschaft wird eine Variable, die das Ergebnis eines Experiments bestimmt (wie Masse oder Weite) oder eine spezifische Form eines mathematischen Ausdrucks als Parameter bezeichnet. Mit anderen Worten, ein Parameter ist eine abhängige Variable, die durch ein Experiment beeinflusst wird. Wir können sagen, dass im letztgenannten Beispiel der Experimentalparameter (Kugelmasse) variiert wurde. Wenn die Kugelmasse (Parameter) in systematischer Weise verändert wird, beispielsweise von 0,5 kg bis 20 kg, so wird auch die maximale muskuläre Leistung (P m , V m , F m ) für jede genutzte Kugel unterschiedlich sein.
Die abhängigen Variablen, in diesem Fall V m und F m , stehen untereinander in Beziehung. Die Beziehung zwischen V m und F m wird maximale parametrische Beziehung genannt. Der Begriff parametrisch wird hierbei genutzt, um zu betonen, dass sich V m und F m geändert haben, weil der Wert eines Parameters für diese Bewegungsaufgabe (die Kugelmasse) variiert wurde. Die parametrische Beziehung zwischen V m und F m ist typisch negativ. Beim Stoß der schweren Kugel ist die auf das Gerät wirkende Kraft größer und die Geschwindigkeit ist geringer als beim Stoß der leichteren Kugel. Je
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