Krafttraining
stattfindenden Aussetzen der Menstruation) bei Frauen. Es handelt sich hierbei um wichtige physiologische Anzeichen für Veränderungen im endokrinen System, und diese Symptome treten in unterschiedlichen chronologischen Altersstufen auf. Diese Phasen werden Triggerpunkte der körperlichen Entwicklung genannt, da sie die Robustheit der Reaktion des Körpers auf physische Veränderungen und Entwicklungsvorgänge entscheidend determinieren.
ÄLTERE SPORTLER PROFITIEREN VON SPORTLICHER AKTIVITÄT
Sportliche Aktivitäten haben für ältere Menschen aus dem Blickwinkel der kontinuierlichen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Vorteile. Ältere Sportler leiden weniger unter Spannungszuständen, Müdigkeit, Depressionen, Verwirrung und Ärger, und ihre Lebenskraft ist verbessert.
Verlust des physiologischen Potenzials
Der in höherem Alter stattfindende Verlust von Muskelfasern sowie die Zerstörung lebensfähiger motorischer Einheiten kann zu Muskelschwäche führen. Von den größten Verlusten scheinen die hochschwelligen, schnellen motorischen Einheiten betroffen zu sein. Diese Einheiten sind möglicherweise anfälliger für Funktionsausfälle im Verlaufe der Zeit. Bei Frauen, die bereits mit einer geringeren Anzahl von Muskelfasern beginnen, ist dieser Verlust besonders dramatisch. Bei Sarkopenie handelt es sich um den Rückgang der Muskelfasergröße und der gesamten Muskelmasse, was zu einer reduzierten Kraft im Alter führt. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um einen normalen Alterungsprozess, von dem auch Alterssportler nicht verschont bleiben. Mithilfe eines Kraft- und Schnellkrafttrainingsprogramms lässt sich jedoch die Funktion über der Norm beibehalten. Inaktivität kann den programmierten Zelltod (d. h. Apoptose) beschleunigen, wenn die Zellen eine kritische Minimalgröße erreichen und eine ausgeprägte Sarkopenie trägt zu einem Funktionsverlust, zu einem höheren Krankheitsrisiko und zu Mortalität bei. Obwohl die Ursachen der Sarkopenie unklar sind, wurden vier wichtige Faktoren angeführt:
Verlust von Alpha-Motoneuronen;
Rückgang der Muskelzellkontraktilität;
Veränderungen der hormonellen Faktoren, wie der Rückgang der Androgen- und Östrogenerzeugung;
Zunahme der Produktion kataboler Zytokine.
Es scheint, als träten derartige Veränderungen auch bei älteren Sportlern auf, allerdings auf viel geringerem Niveau. Kraft- und Schnellkrafttraining beeinflusst die Funktion und Integrität der zugrunde liegenden Zellen, Gewebe und physiologischen Systeme, die für die Aufrechterhaltung der für sportliche Leistungen notwendigen funktionalen Fähigkeiten entscheidend sind.
Zellgrößenhypothese
Möglicherweise weist jede Körperzelle eine durch die genetische Prädisposition festgelegte Minimalgröße auf. Schrumpft eine Zelle unter diese Größe, kommt es zum Zelltod. Der Verlust von Muskelfasern im Altersgang kann das Ergebnis von Muskelzelltod sein oder des Kontaktverlusts mit dem Nerv (Denervierung). Mit dem Alter gehen Muskelfasern verloren, aber andere Fasern durchlaufen bei gesteigerter körperlicher Aktivität einen Reinnervierungsprozess. Verlorene Muskelfasern werden in der Folge durch Fett oder fibröses Bindegewebe ersetzt. Der Verlust von Muskelfasern bedeutet eine Gefährdung der funktionalen Fähigkeit der einzelnenmotorischen Einheit zur Krafterzeugung und beeinträchtigt die grundlegenden Stoffwechselfunktionen des gesamten Muskels (wie z. B. den Kalorienverbrauch, der auf Grund der reduzierten Muskelmasse zurückgeht).
Kritische altersabhängige Schwellen des Kraftverlusts
Unter normalen Bedingungen scheint die Kraftleistungsfähigkeit im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ihren Gipfelpunkt zu erreichen. Danach halten sich die Veränderungen der Kraftleistungsfähigkeit eher auf geringem Niveau oder es kommt im Verlaufe der nächsten 20 Jahre zu einer leichten Kraftabnahme. Erst im sechsten Lebensjahrzehnt ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein deutlicher Kraftrückgang zu beobachten. Dieser Rückgang kann bei Frauen dramatischer sein als bei Männern, und Querschnittsuntersuchungen haben das Ausmaß des Kraftverlusts mit dem Alter möglicherweise erheblich unterschätzt. Dieses Ausmaß kann auf ein geringeres Niveau der absoluten Muskelfasergröße im Alter zurückzuführen sein. In Abbildung 11.2 wird der Verlust der Querschnittsfläche der Typ-II-Fasern mit dem Alter dargestellt.
Abbildung 11.2: Veränderungen der Querschnittsfläche der Typ-II-Muskelfasern
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